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Adülph Hahn, Maler von Berlin, machte seine Studien an der
k. Akademie daselbst, und begab sich 1831 zur
weiteren Ausbildung nach Rom. Hier malte er
das Bild eines Räubers, wie er über sein Schicksal
nachdenkt. Dieses Gemälde kam 1832 zur Aus-
ätellung nach Berlin. Brulliot App. I. N0. 52 gibt
as auf demselben vorkommende Monogramm. Ueber
Komma '35? die weiteren Leistungen des Künstlers ist uns nichts
bekannt, indem wir seine Spur nicht verfolgen konnten.
663- Adrian Huber, oder Huberti, Kupferstecher und Kunstverleger,
war um 1560-85 in Antwerpen thätig, wo später
L Gaspard und Franz Huberti die Kunsthandlung
fortsetzten, so dass die Firma mehr als hundert
EX: Jahre bestand. Franz Huberti verlegte 1656 ein
IEICU; Blatt von P. Pontius nach J. v. Evel, und da-
dßp. mit war die kaufmännische Thätigkeit desselben
wohl noch nicht geschlossen. Franz und Gaspard befassten sich aber
meistens mit Copien, da nämlich mehrere Blätter nach Rubens, G. Seg-
hers, P. Soutman, A. van Dyck, A. Diepenbeck, J. van Evel dtc. nur
ihre Adresse tragen.
Der Vorgänger dieser beiden Verleger ist Adrian Huberti, welcher
mit mehr Recht zu den Kupferstechern gezählt werden kann, als die
beiden anderen Huberti. Christ, S. 94, legt ihm das erste Zeichen bei,
sagt aber nur, dass A.Huberti um 1580 zu Antorff (Antwerpen) Bücher
und Kupferstiche in den Druck gegeben habe. Malpe I. p. 330 basirt
wahrscheinlich nur auf der Angabe von Christ, behauptet aber mit Be-
stimmtheit, dass man das zweite Zeichen, jenes eines Adrian Hubert,
auf Blättern im Geschmacke des Tempesta und Callot finde. Sie sollen
Tourniere, öffentliche Feste und Olaferscenen nach Zeichnungen des
ersteren Künstlers vorstellen, und von A. Hubert selbst gestochen wor-
den seyn. Allein Malpe setzt die Thätigkeit seines Kupferstechers und
Kunsthändlers A. Hubert um 1545, während Tempesta erst 1555, und
Callot noch viel später geboren wurde. Hierin liegt nun ein offenbarer
Irrthum, welchen wir nicht heben können, da uns nie ein Blatt mit
dem von Malpe gegebenen zweiten Zeichen vorgekommen ist. Wir
glauben auch nicht, dass es in dieser Form einzeln vorkomme, indem
nämlich das erste Monogramm fast immer in Verbindung mit dem Namen
Hubertiis auf Kupfcrstichen steht. Nur das dritte Zeichen kommt auf
der Copie nach A. Dürer's Geburt Christi, B. N0. 2, vor, und dass es
wirklich dem A. Huberti angehöre, beweiset dessen Dedication an Lo-
renz Heymans. In dieser nennt sich aber der Künstler A. Huber,
während auf anderen Blättern wieder Huberti steht.
Die erwähnte Geburt Christi geht in der Vorhalle einer Ruine vor
sich. Maria kniet vor dem auf einem Steine liegenden Kinde, und vor
der Halle füllt Joseph am Brunnen einen Krug mit Wasser. Im Hinter-
grunde kniet ein alter Hirt mit gefalteten Händen, und weiter zurück
im Stalle sieht man den Ochsen und den Esel. In den Wolken schwebt
der verkündende Engel, und am Giebel des Hauses hängt an einer
Stange das Täfelchen mit dem Zeichen Dürer's und der Jahrzahl 1504.
H.6Z.9L. Br.4Z.5L.
In diesem Zustande ist Huber's Copie sehr täuschend, und Bartsch
sah sich daher genöthiget, auf Pl. 2. Fig. 2 A. zur Unterscheidung die
Wetterfahne auf dem vorderen Pfeiler des Brunnens abzubilden. In
der Copie bildet sie nur einen gerade wegstehenden Hacken mit einer
kleinen Spitze auf der Stange, im Originale hat sie die Form der alten