Volltext: A - CF (Bd. 1)

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661. 
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Deutschland, und" S. 46 kommt er auf den Tod der Maria zu sprechen, 
welcher in den Hauptmotiven dem schönen Kupferstiche des M. Schön 
entnommen ist, und das Mittelbild eines Altares bildet. Ueber den 
Meister spricht Waagen keine Vermuthung aus, lasst aber demselben 
die Ehre, die Zusätze sehr geschickt mit dem Ganzen verschmolzen zu 
haben. Grösseres Lob aber spendet er den übrigen Bildern dieses 
Altares, besonders den vier lebensgrossen Heiligen, welche sehr mit 
den Gemälden des Matthäus Grünewald in der Pinakothek zu München 
stimmen, so dass der Altar diesem Meister angehören möchte. Auf 
das Gemälde mit dem Monogramme macht Waagen S. 49 aufmerksam. 
Es stellt die Kreuzigung vor, und bildet das Mittelbild eines Altares 
in der genannten St. Annakirche. Die inneren Seiten der Flügel ent- 
halten diePortraite der Stifter des Werkes. Auf den Aussenseiten 
derselben ist die Verkündigung dargestellt, anmuthig und fein in den 
Figuren, das Zimmer und die Landschaft von altniederlandischer Kraft 
und Klarheit. Das Mittelbild mit dem Monogramme kommt der Ver- 
kündigung nicht gleich. Das Ganze zeigt nach Waagen Verwandtschaft 
zur Augsburger Schule. 
Wir bemerken schliesslich noch, dass unser Monogramm jenem, 
welches Waagen beifügt, nicht gleiche. Letzteres scheint aus zwei HH 
mit dem vorstehenden Hacken zusammengesetzt zu seyn. So wie oben 
gegeben, muss man AH lesen, wenn der obere Strich, welcher das 
gothisirende A bildet, nicht zu lang geführt ist. Würde dieser aus- 
fallen, so hatte man das H. Unter HH geben wir das Monogramm, 
welches Dr. Waagen beigefügt hat. 
 Augustin Hagenbach? Brulliot I. N0. 442 fand das erste 
Zeichen auf Glasgemälden mit den 
y e Jahrzahlen 1563 und 1567, und be- 
i- merkt, dass man sie dem Augustin 
Hirschvogel zuschreiben wollte, wovon er sich aber nicht überzeugen 
konnte. Wir kennen ein Glasgemalde mit einem Wappen, welches das 
zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1561 tragt, und damit ist wenigstens 
eine frühere Thätigkeit des Künstlers festgesetzt. Dieser kann aber 
nicht Augustin Hirschvogel (Hirsvogel) seyn, da letzterer 1553 starb, 
nicht 1560, wie man in früheren Werken angegeben findet. Brulliot 
vermuthet unter dem Monagrammisten einen Schweizer, und wir sind 
derselben Meinung. WVahrscheinlich sind die Bilder mit diesem Mono- 
gramm von Augustin Hagenbach, welcher zu jener Zeit in Zürich lebte. 
Er könnte der Vater oder Bruder des Olaus Hagenbach gewesen seyn. 
Letzterer wurde 1565 Mitglied der Zunft zum Himmel in Basel. 
661. Andreas Henneberg, oder Hcrmeberger. Maler, stammt ver- 
muthlich aus der in Geisslingen ansässigen Künstlerfamilie 
 dieses Namens, wurde aber im Vaterlande vergessen, weil 
er seinen Sitz in München genommen hatte. Wir fanden 
ihn in den Akten der Malerzunft daselbst unter dem Jahre 1575 als 
Hofmaler eingetragen, und von dieser Zeit an erscheint er auch als 
Lehrherr. Im Jahre 1589 entliess Henneberger den bekannten Bartho- 
lomäus Reiter aus dem Lehrverbande. Im Künstler-Lexicon fand A. 
Henneberger keinen Artikel, da uns die Zunftakten erst später zur 
Kenntniss kamen. Er soll 1594 gestorben seyn. 
Obiges Monogramm fanden wir auf einer Zeichnung, welche eine 
Scene aus der römischen Geschichte vorstellt, mit der Feder umrissen 
und braun getuscht. Gemälde des Meisters kennen W1l' nicht, wir wissen 
nur, dass er für den herzoglichen Hof Blldnisse gemalt habe.
	        
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