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stich ist unter dem Namen der Skelette von B. Bandinelli bekannt, B.
N0. 424. Vasari nennt diese Darstellung 11a Nvlvmiß, und andere be-
titeln sie: La Pensäe de la man, oder Le Cimetiere. An dem Steine,
auf welchen sich links ein Greis mit beiden Händen stützt, ist die In-
schrift: AVGVSTINKWS NENETVS DE MVSIS FACIEBA'I' 1518 A.V.
H. 11 Z. 5 L. Br. 18 Z. 6 L. Die folgenden Blätter gehören in eine
noch frühere Zeit.
1) Die hl. Margaretha am Eingange einer Grotte knieend, wie sie
der dämonischen Schlange den Spiegel verhält. Links am Steine:
AGVSTINO. DI. MVSI. H. 6 Z. Br. 4 Z. 4 L.
2) Der alte Hirt, wie er, mit dem Kopfe an den Saumsattel ge-
lehnt, die Flöte blast. Zu seinen Füssen ruä ein grosser Hund, und
links weidet ein Sehaaf und eine Ziege. Im inde ist Landschaft mit
einem Flusse und mit Gebäuden. Rechts oben: AGVSTINO. DI. MVSI.
H. 4 Z. Br. 5 Z. 7 L. Dieses von Bartsch N0. 409 beschriebene
Blatt ist gegenseitige Oopie nach einem Stiche von Giulio Campagnola,
aber mit mehreren Veränderungen. Später stach der Künstler dieselbe
Composition zum zweiten Male, und getreuer, aber ebenfalls von der
Gegenseite. Die Widerholung ist kleiner, und mit A. V. bezeichnet.
H. 3 Z. Br. 5 Z.
3) Die Landschaft mit Thieren. Links im Walde steht ein Hirsch,
und dabei liegt ein Ochs. In der Mitte vorn sieht man am Baumstamme
einen Hasen und eine Katze, und rechts erhebt sich am Wasser ein
prächtiger Palast. Am Ufer bemerkt man zwei Hunde, und im Wasser
schwimmt ein Schwan. Rechts oben: AGVSTlNt (U iMVSl a. H. 6Z.
Br. 7 Z. 9 L. Bartsch beschreibt dieses Blatt unter No. 414. Es
stammt aus der frühesten Zeit des Künstlers, und ist als Compilation
zu betrachten. Die Hunde, der Hirsch und der Schwan sind aus A.
Dürerls St. Eustachius entnommen. Die Katze und der Hase haben ihr
Vorbild in Dürer's Blatt mit Adam und Eva, alle diese Thiere stehen
aber weit unter dem Originale. Der Name des Künstlers ist nur im
ersten Drucke deutlich. Man suchte ihn auszuklopfen, aber ohne die
Spuren ganz zu vertilgen.
655- Johannes Vor-Hagen? Das gegebene Zeichen findet man auf
einem Kupferstiehe, welcher in der früheren Zeit des 16. Jahr-
ä hunderts gefertiget wurde. Er stellt das Bildniss des hl. Franz
de Paula in halber Figur vor. Der Heilige stützt sich auf seinen
Stock und ist nach links gewendet. Das ItIaupt umgibt eine Strahlen-
glorie, und daher kann das Blatt nicht vor 1519 gefertiget seyn, da.
Franz de Paula erst in diesem Jahre canonisirt wurde. Der Stich ist
mittelmassig, und nach Brul1iotI.No.441 von einem deutschen Meister.
H.3Z.8L. Br.2Z.6L.
Das Bildniss des hl. Franz de Paula hatte Jan Verhagen von Am-
sterdam zu wiederholten Malen gemalt. Dieser Künstler liess sich 1482
in Paris nieder, und verblieb die folgenden Jahre daselbst. Ob seine
Lebenszeit bis 1519 auszudehnen ist, bleibt indessen dahingestellt, da
der Künstler schon 147i als freier Meister der Bruderschaft des hl.
Lukas in Amsterdam einverleibt wurde. Gewiss ist aber, dass viele
Bilder des hl. Franz von Paula von ihm vorhanden waren. Vielleicht
ist das oben erwähnte Blatt nach einem solchen gestochen. Das aus
H. A. gebildete Monogramm könnte in seinem Namen die Deutung ünden.
656. Unbekannter Kupferstecher. Den Träger dieser Zeichen konn-
ten wir nicht ausfindig machen, und bemerken daher nur,
dass er einer der vielen Künstler ist, welche mit mehr oder
H weniger Geschick Blätter von Dürer copirt haben. Adrian