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588.
P. van Stetten nennt die genannten Künstler Gültinger, im alten
Handwerksbuche der Zunft in Augsburg ist aber Gnmpelt Giltlinger
geschrieben. Die Deutung des bisher unbekannten Monogramms beruht
aber nur auf einer Tradition, deren Alter wir nicht bestimmen können.
An Aldegrever ist nicht zu denken, obwohl dieser Künstler 1552 noch
am Leben war.
535- Unbekannter Kupfer-stechen Bartsch P. gr. IX. p. 482,
nimmt diese Zeichen für AG., und in vielen
Catalogen wird unter diesen Buchstaben auf
G '95 6535i - den Peintre-graveur hingewiesen. Allein das
Monogramm besteht aus den Buchstaben AC, und wir haben es dess-
wegen, genauer nachgebildet, oben N0. 260 gegeben, zugleich mit dem
Verzeichnisse der Blätter, auf welchen das Zeichen vorkommt.
535- Unbekannter deutscher Kupferstecher, welcher in der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts gelebt zu haben scheint.
ß Ä Er copirte Btätter von H. Aldegrever und J. Bink.
1) Der Fiihndrich, Pfeifer und Tambour, gegen-
seitige Copie nach J. Bink, B. 66. Der Tambour steht hier links vom
Rücken gesehen, und der Fäihndrich rechts. Oben links ist das
Zeichen. H. 2 Z. 4 L. Br. 1 Z. 8 L.
2) Ein stehender Kriegsmann mit der Musketengabel in der Linken.
Im Grunde sind kleine Figuren und eine Stadt. H. 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. 9 L.
3) Mars stehend mit der Fackel zur Seite eines Pferdes und eines
Ochsen. Copie nach H. Aldegrever. B. 76. H.3 Z. 8L. Br. 2Z. 5 L.
i587- Anton Göttioh? Dieses Zeichen mit der voranstehenden Jahr-
R zahl 1551 findet man auf einer gegenseitigen Copie des leidenden
G Heilandes nach Dürer's Blatt aus der kleinen Passion, B. No.16.
Der Heiland sitzt mit der Dornenkrone auf dcm_Haupte auf einem
Steine nach rechts gewendet. H. 2 Z. 6 L. Br. 2 Z.
Heller, Leben A. Dürer's II. S. 553, glaubt, dass dieses Blatt neuere
Arbeit, und von einem Betrüger mit dem gegebenen Monogramm ver-
sehen worden sei, um es für Aldegrever auszugeben. Nach einem alten
Abdruck zu urtheilen, können wir diesen Kupferstich nicht für moderne
Arbeit halten. Es mögen aber spätere Abdrücke auf neueres Papier
existiren. Der Copist ist wahrscheinlich Anton Göttich, welcher in der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Augsburg thätig war, und einen
Paul zum Sohne hatte. Eines ähnlichen Zeichens bediente sich auch
Andreas Gentzsch in Augsburg, welcher aber unter folgender Nummer
eine Stelle ündet. Wenn lllalpe I. p. 275 sagt, dass sich dieses Mo-
nogramm auch auf Titelblättern finde, so möchte es in diesem Falle
eher dem A. Göttich, als dem A. Gentsch angehören.
588. Andreas Gentzsch, Kupferstecher, war um 1568-1616 in
Augsburg thätig, wenn nicht eher zwei Künstler dieses Na-
EnE-ßnmens gelebt haben. Die älteren Blätter, welche bei A. Gentzsch
erschienen, sind nämlich in einer anderen Weise behandelt, als jene
von 1616. Beide Folgen gehören zu den Seltenheiten.
1) Eine Folge von 12 Blättern mit Mustern für Goldschmiede,
unter dem Titel: Spitzen büchle, leicht und: mit wenig müch, aulf gemeine
arbeit, goldschmiden und andern handtwerkem nützlich zu gebrauchen." In
Augspurg Bey Andreas Gentsclz, Kupfersteclzer. Im Jahr M. D. L. X. VII,
Diese Blätter enthalten Friese von Laubwerk mit Ornamenten,
Waffen, Früchten, Figuren 8m. untermischt. Der Grund ist mit hori-
zontalen Linien und Punkten überarbeitet. H. 2Z. 7-8 L. Br. 4Z. 1 L.