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Finson kennt. Letzterer lebte aber zu_ Anfang des 18. Jahrhunderts,
während die Zeichnungen des AlonsouFinson um 100 Jahre alter seyn
sollen. Wenn nun dieses sich so verhalt, so begegnet uns der Zeichner
im k. Museum zu Neapel auch mit einem Gemälde. .In dieser Samm-
lung ist nämlich ein Bild der Verkündigung Mariä mit der Aufschrift:
Alonsius Finsonizts Belga Brugensis fecit 1612. Von einem zweiten Ge-
mälde dieses Meisters haben wir keine Kunde.
504. Alexander Oalame, berühmter Landschaftsmaler von Vevay,
fand bereits unter AC. No.290 eine ausführliche Stelle, und daher
ist hier nur nachträglich zu bemerken, dass eine seiner meister-
haften Radirungen mit dem gegebenen Moiiogramme bezeichnet ist. Es
steht rechts unten auf einem Blatte mit einer Landschaft, welche rechts
auf dem Hügel eine Reihe von Eichen und Buchen, und links eine
Gruppen kleinerer belaubter Banme zeigt. Zwilscheän diesen beiden Baiäm-
artieen öffnet sich eine Durchsicht, und rec ts es breiten Vorgrun es
spitzen zwei Männer. Im Rande unten liest, man: A. Calame pinx. et
aq. f. Geneve 1840. Dieser Rüäld killlllttäg abgeschnitten seyn. H. des
Bildes 7 Z. 1 L., der Platte 7 10 L. r. es Bildes 5 Z. 2 L.
565. Battlsta Angeli, genannt Torbido del Moro, war Schüler von
Tizian und des Francesco Torbido il Moro. Er hinter-
liess eine lgiedeutlende Anäahll vonl Werkgii, stigbPaber
um 1550 aum reissig a re at. artse r.
BATISTA ANm XVI. p. 174 beschreibt 36 radirte und gOSlZOChEäIG
Blätter von Torbido del Moro, und darunter N0. 20 dasjenige, welches
obige Bezeichnung hat. Es stellt eine nackte Nymphe vor, welche
zwischen einem Flussgotte und einem alten Manne sitzt, welcher sie
mit Liebkosungen beglückt. Links unten steht: BATISTA ANÜL, und
das Monogramm darüber. H. 10 Z. Br. Z. 8 L. Bartsch glaubt,
dieses Blatt stamme aus der frühesten Zeit del Moro's, es ist aber
wahrscheinlich nur die Composition von diesem Meister. Das Mono-
gramin ist für ihn ungewöhnlich, und gehört sicher einem anderen
Meister an.
566. Zeichen des Adam Berg, welcher um 1590-1610 zu
München eine Buchdruckerei besass. Man findet dieses
Monogramm auf einem Holzschnitte in folgendem Werke;
A B Erster Theil der güldenen Sendtschreiben Weiland! des Hoch-
würdigen und wohlgebornen Herrn Antony de Gueuera etc.
München bey Adam Berge 1600,. 4. Das Blatt stellt einen jungen, an
den Baumstamm gebundenen Mann vor, neben welchem eine Frau mit
dem Scepter steht. In ihrem Wappenschildeist ein aufsteigender Löwe.
Heller, Monogr.-Lex. S. 18, nennt den Träger des gegebenen Mono-
gramms einen um 1590 lebenden Formschneider, und es ist wohl mög-
dich, dass Adam Berg das Blatt selbst geschnitten habe. Er gab auch
ein Münzbuch mit Holzschnitten heraus. Letztere sollen ebenfalls von
ihm herrühren.
557. Unbekannter italienischer Formschneider, welcher in der
A F ersten Hälfte des .16. Jahrhunderts zu Venedig lebte. Man ündet
diese Buchstaben auf Blättern in folgendem, mit gOIhISChCII Let-
G tern in Roth und Schwarz gedruckten Buche: Horarium.
Offieium Marie Virginis. Venetiis in Officina Francisci Marcolini 15015, 8.
F. Marcolini da Forli, berühmter Buchdrucker und Freund T1zian's,
hat in diesem sehr seltenen, von R. Weigel (Kunstkatalog
beschriebenen Buche eine Nachahmung der bekannten franzosischen
Horarien (Livres (Pheures) aus früherer Zeit gegeben, und es nicht