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chen A N0. 17 ausführlich gehandelt, und werden unten bei Anzeige
anderer, aus AFT und ANFT gebildeter Nameuszeichen darauf zurück-
kommen. Wir konnten uns nicht überzeugen, dass Antonio Fantuzzi,
dessen Name in der Geschichte der Schule von Fontainebleau auf-
gezeichnet ist, mit dem Formschneider Antonio da Trento Eine Person
sei, weil letzterer mit dem Auftreten FantuzzPs, als Dieb und Mörder
gebrandmarkt, verschwindet. FantuzzPs Radirungen datiren von 1540
bis 1545, und sind in der Weise der Blätter jener Künstler behandelt,
welche unter Rosso und Priniaticco zu Fontainebleau thätig waren.
Fantuzzi malte im grossen Saale des Schlosses der genannten Stadt die
Grottesken, ist aber mehr als Kupferstecher bekannt. Bartsch P. gr.
XVI. 334 E. beschreibt 37 geätzte Blätter von diesem Meister, das Ver-
zeichniss ist aber damit nicht geschlossen. Das erste der beiden fol-
genden Blätter erwähnt Bartsch N0. 37, das zweite ist im Cabinet Ci-
cognara N0. 1476 von A. Zanetti beschrieben.
1) Ein Blatt mit Laubwerk und Arabesken, zwischen welchen Fi-
guren angebracht sind. Die ersten der gegebenen Initialen, doch nicht
so deutlich, sind in einer Art Gartouche über dem Schilde mit dem
Buchstaben F. welcher sich auf König Franz I. von Frankreich bezieht.
Die Zeichnung dürfte ebenfalls von Fantuzzi seyu, und irgend ein ver-
ziertes Feld im Schlosse zu Fontainebleau veranschaulichen. H. 14 Z. Br. 9 Z.
2) Die Nymphe und der Satyr. Letzterer sucht das nackte Weib
auf seine Kniee zu setzen, dieses fährt ihm aber mit den Händen in
das Gesicht. Ein Liebesgott entwindet dem Bocksfüssler die Keule,
und ein anderer fasst ihn an den Hörnern. Der dritte Amorett be-
müht sich, der Nymphe die Schenkel frei zu machen. Im Grunde
breitet sich Wald aus, und vorn an der Schalmey des Satyr stehen die
zweiten Initialen. H. 13 Z. 9 L. Br. 9 Z. 11 L. Dieses selteneBlatt
zahlt Zanetti zu den bessten Arbeiten des Meisters. Es ist graziös, und
brillant behandelt.
Andere Supplemente zum Peintre-graveur s. unter dem Monogramme
AFT. No. 579. wo auch über A. Fantuzzi ausführlicher gehandelt ist.
546. A. Fussell, Formschneider in London. einer der vielen eng-
lischen Künstler, welche zur Illustration von Werken der schö-
nen Wissenschaften beitragen. Holzschnitte mit A.F. findet man
in der neuen Auflage von Sterne's "Sentimental Journey through France.
London 1840, 8." Die Zeichnungen sind von J. Bastin und G. Nicholls.
547. Adrian Fäart, Bildhauer und Zeichner zu Paris, ist durch
zahlreiche Werke bekannt. Darunter sind Basreliefs in
N Bronze, und Medaillons mit Bildnissen berühmter Männer.
Sehr schön ist jenes des Prinzen von der Moskowa, des Stifters der
Gesellschaft für klassische und kirchliche Vokalmusik 1848. Auf eini-
gen Bronzewerken stehen die Initialen AF.
Feart fertigte auch viele Zeichnungen zur Illustration. In Holz ge-
schnitten sind solche für die Contes et Nouvclles de La Fontaine. Paris
1838. roy. 8. Nach seinen Zeichnungen gestochen sind die beiden
prächtigen 'I'itelblä.tter der Heures nouvelles, poroüsien complet latin-
franpais Pur M. L'Abbe' Dassance. Imprimä par le nouveau präcäde
de M. Engelmann (Farbendruck) Paris 1839. 8. Für die Ausgabe der
Imitation de Jesus-Christ. Traduclion nouvelle par M. L. B. Paris,
J. Hetzcl et Puulin 1839, 8., zeichnete er die Randverzierungen in
Holzschnitt. Unter diesen stehen die Initialen AF. Trefflieh imitirte
Miniaturen nach Fearüs Zeichnungen sind in folgendem iVerke: Les
Priäres. Hymne: et Canliques de l'Egl1'se. F arbendruck mit Gold von
Engelmann. Paris 1840, 8.