272
534
537.
vor dem Asteht, und letzteres einschliesst. Man findet dieses Zeichen
auf Ijlolzscluntten einer böhmischen Bibel, welche 1570 bei Georg Me-
lantrichius ab Aventinum in Prag erschien,
534. Ambrosius Frauchen, Maler von Antwerpen, der jüngste
Künstler dieses Namens, wurde 1645 von der
Lueasgilde der genannten Stadt als Meister
aufgenommen, und wirkte fortan eine Reihe
von Jahren. Er malte allegorische Darstel-
lungen und Genrebilder, welche vielleicht
grösstcntheils anonym sind, und anderen Mit-
gliedern dieser zahlreichen Familie zugeschrie-
ben werden. Dieses Zeichen, mit der Jahr-
zahl 1672, fanden wir auf einer schönen Zeich-
nung in Tusch und Sepia, welche einen Mann und eine Dame in Um-
armung darstellt, beide sitzend. Der Zustand der Zeichnung scheint
zu beweisen, dass sie dem Künstler bei der Ausführung in Oel vorlag.
535. August Foucaud, Maler und Lithograph, wurde 1786 zu Pe-
rigeux geboren, und in Bordeaux von Lacour unterrichtet.
Später liess sich der Künstler in Paris nieder, wo er Bil-
der in Aquarell malte, und lithographirte Blätter lieferte.
Er starb um 1844. Foucaud's Hauptwerk ist die lithogra-
phische Nachbildung des berühmten Cölner Dombildes. Leonard Hubert
Sittmann hatte es auf fünf Blättern gezeichnet, und diese Zeichnung
liess die Kunsthandlung der Gebrüder Avanzo in Göln zu Paris litho-
graphiren. Das Mittelbild mit der Opferung der hl. drei Könige hat
ansser dem Namen des Aug. Foucaud in der unteren Randeinfassung das
Monogramm desselben, qu. roy. fol. Auch ein Flügelbild, welches den
Erzengel Gabriel vorstellt, hat unten rechts auf dem Boden das Zeichen,
gr. fol. Ein älteres Blatt mit diesem Zeichen stellt die auf dem Bette
ruhende Venus vor, qu. fol.
536. Unbekannter Zeichner oder Formschneider. Das gegebene
Monogramm findet man auf einem schönen Holzschnitte, welcher
ß das Fest der Madonna del Arco bei Neapel vorstellt. Das Blatt
ist in der Zeitschrift: „Die illustrirte Welt." Stuttgart 1853, kl. fol.
537. Adam Fuchs, Kupferstecher in Nürnberg, welcher um 1600
ß bis 1620 thätig war, erscheint bereits an einigen Stellen, indem
wir seiner No. 406 und No. 519-521 erwähnen mussten. Er kommt
auch unter den Initialen AF N0. 548 wieder vor, gerade als wenn er
in der Geschichte des Monogrammenwesens unvermeidlich wäre. Allein
nur das gegebene Zeichen gehört ihm wirklich an; wenn die anderen
Monogrammen einen Künstler dieses Namens andeuten sollten, so ist
er viel älter als unser Adam Fuchs. Er müsste nämlich um 1550-1580
gearbeitet haben. Das obige Zeichen findet man auf einem Knpferstiche
mit dem leidenden Heilande in einer Einfassung von Passionswerk-
zeugen, kl. fol. Dieses Blatt erschien im Verlage des Heinrich Ulrich
in Nürnberg, und hat ein Gegenstück, welches die leidende Maria vor-
stellt. A. Fuchs scheint mehrere Blätter dieser Art gestochen zu
haben, welche aber selten vorkommen dürften. Ausserdem kennen wir
ein Blatt mit dem Schweisstuehe von zwei Engeln gehalten, wahrschein-
lich Copie oder freie Nachahmung von A. Dürer's Stich, B. No. 25. Heller
(Leben des A. Dürer No. 476) spricht nämlich von einer Copie des
Hans Ulrich, worunter vielleicht der Verleger Heinrich Ulrich zu ver-
stehen ist. Dann fanden wir dem Adam Fuchs auch Darstellungen
aus Ovid's Verwandlungen zugeschrieben. Die Blätter, welche Heller