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schaft aus. Mit dem zweiten Zeichen, aber ohne Punkte, und mit stär-
kerem zweiten Schenkel des A. Diese Darstellung ist wahrscheinlich
nach einer Zeichnung BafaePs zum Bilde der Heimsuchung im Museum
zu Madrid gefertigct. Das Gemälde war ursprünglich in S. Silvestro
delP Aquila in den Abruzzen. H. 5 Z. 10 L. Br. 3 Z. 8 L.
2) Die Poesie, geflügelte Frau auf Wolken mit Leyer und Buch.
Auf der Tafel des Genius zur Rechten steht; N VMINE AFLATVR, und
etwas tiefer das erste Zeichen. Originalseitige Copie nach Marc Anton,
B. 382. H. 6 Z. 6 L. Br. 5 Z. 4 L.
3) Zwei stehende Musen, jene zur Linken mit Flöte und Harfe
en face, die andere mit der Leyer in den Händen gegen rechts ge-
wendet. Im Grunde bemerkt man ein Fenster, und links unten ist
das zweite Zeichen. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 3 L.
4) Ein geflügeltes Kind zu Pferd im Galopp nach rechts reitend.
Es hält in der Linken den Zaum, und in der anderen eine Traube.
Fast unter den Füssen des Thieres liegt ein getödteter Drache. Links
vorn erhebt sich ein Baum, und in der Ferne rechts im landschaft-
lichen Grunde stehen Häuser am Wasser. In der Mitte unten am Steine
das dritte Zeichen. H. 9 Z. l L. Br. 6 Z. 11 L.
526- Ambrosius Franck oder Frauchen, genannt der Alte, war
der Bruder des Jeronymus und Franz, und wurde von
ß Martin de Vos unterrichtet, nicht von Franz Floris, wie
man gewöhnlich angibt. Im Jahre 1573 trat er als Meister
in die St. Lukasgilde zu Antwerpen, war von 158i -1583 Dekan der-
selben, und starb 1619.
Dieser fruchtbare Künstler hinterliess eine grosse Anzahl von hi-
storischen und allegorischen Gemälden. Auch eigentliche Genrebilder
finden sich von ihm. Sie sind sehr zierlich ausgeführt, aber manierirt,
obgleich es seinen Figuren zuweilen nicht an Würde fehlt. In seinen
früheren Werken erinnert er an Martin de Vos. Die Vervielfältigung
der Brode in der Hofkirche zu Amsterdam wurde dcsswegen jenem
Meister zugeschrieben. In den späteren Bildern zeigt sich eine andere
Richtung, ungefähr jene des Rembrandt.
Auf einigen Gemälden findet man nach Brulliot I. N0. 321 obiges
Zeichen, im Gatalogue du Musee d'Anvers (par G. Wappers) Tab. I. 15.
ist es aber etwas anders geformt, indem die beiden Schenkel des A
oben spitz zulaufen, und der linke sich gerad ausstreckt. Ein solches
Monogramm steht auf einem der sechs Gemälde in dem genannten
Museum. Es stellt in lebensgrossen Figuren das Abendmahl des Herrn
vor. Auf mehreren von den Galle und anderen Stechern ihrer Zeit
nach ihm gelieferten Blättern liest man AB. Franc. Sie sind meistens
allegorischen Inhalts. Die Composition ist theils sehr reich, z. B. in
dem schönen und grossen Blatte, von Jeronymus Wierx, welches den
Tod des Tugendhaften versinnlichet. Auch in W. van Haechtbs Verlag
erschienen derartige Blätter in grossem Formate.
527. Albert Freyse, und ein unbekannter italienischer
Ä Kupferstecher. Dieses Namcnszeichen findet man auf dem
Bildnisse des Dionysius Petavius, zu dessen „Rationarium Tem-
porum. Venetiis 1722." Das Portrait kommt nicht aus der Mainzer
Ausgabe von 1646. Der Stecher ist uns unbekannt, da A. Faldoni in
einer anderen Weise arbeitete.
In ähnlicher Weise gebildet, aber mit dem Beisatze Jnv.. findet
man dieses Monogramm auch auf einem Kupferstiche in G0sky's „Divi
Augusti Brunsvico -Lüneburg. Vita et Fama. Francofurti et Lipsiae