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Einleitung.
welche nicht Jedermann zur Benutzung zu Gebot stehen, und mir eine
wichtige Ausbeute gestatteten. Ilnsehätzbai- sind Seine Kunstkataltige,
in welchen er gezeigt hat, von welcher Wichtigkeit die Bibliographie
für die Kenntniss alter Kupferstiche und Holzschnitte ist. Eine Masse
von alten illustrirten Büchern wurde des Bilderschmuckes beraubt, so
dass es schwer, zum öftern unmöglich scheint, bei einzeln vorkommen-
den Blättern geradehin zu bestimmen, in welchem Werke sie ursprüng-
lich vorkommen. Diess hat namentlich auch Barts eh erfahren, welcher
für den Peintre-graveur die Verzeichnisse häufig nach einzeln vorliegenden
Blättern machte, und des Vortheils entbehrte, welchen die Bibliographie
in Hinsicht der Bestimmung von Ort und Zeit gewährt. Herr R. Weigel
legte die Resultate seiner Forschungen auch in verschiedenen Schriften
nieder, deren ich oben genannt habe. Hier mache ich nur noch auf
zwei Werke aufmerksam, welche an Gehalt und Ausstattung zu den
glänzendsten Erscheinungen auf dem Gebiete der Kunst gehören. Das
eine derselben, auf welches ich auch im Verlaufe des Textes zurück-
kommen werde, hat den Titel: Holzschnitte berühmter Meister. Eine
Auswahl von schönen, charakteristischen und seltenen Original-Form-
schnitten 8m. Heft 1-12. Leipzig 1851-1854. fol. Als Supplement
erschien 1856 das erste Heft einer Folge von farbigen Holzschnitten.
Das zweite Prachtwerk erschien von 1854 an unter dem Titel: Hand-
zeichnungen berühmter Meister aus der VVeigePschen Kunstsammlung,
in treuen in Kupfer gestochenen Nachbildungen, herausgegeben vom
Besitzer derselben Rudolph Weigel, gr. fol. Diese Zeichnungen sam-
melte der verstorbene Proclamator Weigel, einer der grössten Kunst-
kenner seiner Zeit. Beschrieben sind sie in folgendem anonymen Werke;
„Aehrenlese auf dem Gebiete der Kunst. 1 u. 2. Abtheil. Leipzig 1841"
und "lilortsetzung der Aehrenlese. Leipzig 1845, gr. 8."
Herr Georg Emest Harzen in Hamburg, welcher auch als Künstler
unter den Monogrammisten erscheint, hat mich mit zahlreichen Bei-
trägen beehrt, die um so willkommener seyn werden, da HerrHarzen.
als einer der gründliehsten Iienner und FOPSCIIOP auf dem Gebiete der
Kunst bekannt ist. Seine Mittheihnlgen über Künstler und Knnstsacheil
im deutschen Kunstblatte von Dr. Eggers, in Dr. Nanman 11' s Archiv
für die zeiehnenden Künste u. s. w. beruhen auf tiefen urkundlichen
Studien.
Herr von Dorgerloh in Berlin hatte die Güte, mir nach Blättern
seiner grösstentheils auf Reisen in Italien und Deutschland zusammen-
gebrachten Sammlung, und nach Gemälden eine bedeutende Anzahl von
genau gezeichneten Monogrammen und Initialen mitzutheilen, worunter
sehr viele früher unbekannt waren. Er nimmt auch als Dilettant in
der Malerei eine ELClltbBIG Stelle ein.
Herr Julius von Mueller in Stettin sammelte auf seinen Reisen in
Russland, Frankreich, Italien und Deutschland eine grosse Anzahl von