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AEGS-
489
1494.
489- AEgifliüS Südßlßf, Maler und Kupferstccher, zu seiner Zeit
R S der Phönix der Kupferstecherkunst genannt, bediente sich
Q 'zur Bezeichnung seiner Blätter zuweilen des gegebenen
Zeichens. NVir haben im Künstler-Lexicon XIV. p. 153 über diesen
Meister ausführlich gehandelt und 231 Blatter desselben verzeichnet.
Er starb zu Prag 1629 im 59. Jahre.
490. Aegidius van Schßyndel, Maler und Radirer aus Rott-erdam,
Ä j blühte in der ersten rnnfre des 17. Jahrhunderts.
.y' 7- x Man nennt ihn gewöhnlich Georg, oder Georg Hein-
rich van Scheyndel, aber wahrscheinlich nur durch willkürliche Deutung
des Buchstaben A auf den mit G.V.S. bezeichneten Blättern des Meisters.
Das G bedeutet hier "Gilles", was mit Aegidius übereinkoimnt. Obiges
Zeichen ündet man auf einer der von ihm radirten Landschaften, über
welche wir unter G. V. S. weiter handeln werden.
Unbekannter Maler, welcher der niederläintlischen Schule
anzugehören scheint. Wir fanden das ge-
{ gebene hilonogramm auf einer Zeichnung
I Z . in Sepia mit weisser Höhnng, welche
als Allegorie auf die grobe Sinnlichkeit
zu betrachten seyn dürfte. Sie stellt
eine weibliche Figur mit offener Brust vor, wie sie mit einem schwel-
lenden Segel und mit fliegenden gekrauselten Haaren, in schwarzer Nacht
dahinschwebt. Neben ihr schreitet Amor mit einem langen Pfeile, dessen
Spitze ebenfalls Flammen gibt. Auch seine Flügel gehen in Flammen
aus. Rechts unter der Hand, mit welcher sie das Segeltuch zusammen-
hält, ist das Zeichen.
492- A. E. Keyll, Landschaftsxnaler, warum 1660 thiitig". Er zeich-
nete und malte Ansichten von Städten, Schlössern und inte-
im vressanten Gegenden Tirols. Auf einer schönen Federzeichnung
mit der Ansicht von Laufen fanden wir dieses Monogramm.
Auf anderen Blättern ist es mit dem Namen verbunden.
493- Adüm Elsheimer, Maler, fand unter dem Monogranun AE
No. 466 bereits eine Stelle, so dass wir uns hier nur
auf das Monogramm beschränken. Man findet es auf
einem Schwarzktinstblatt, welches den jungen Tobias mit dem Fische
vom Engel begleitet darstellt, dieselbe Composition, die von Heinrich
Goudt und Wenzel Heller radirt wurde. Im Rande links steht das
Namenszeichen mit dem Worte "Pinxit", in der Mitte: "Tobit", und
rechts „Jo. LLoyd exc." H. 4 Z. 2 L. und 8 L. Rand, Br. 6 Z. 5 L.
J. Lloyd war Kunsthandler in London, von welchem das Blatt wohl
nicht herrühren kann.
494. Adam Elsheimer, dessen wir auch unter dem Monogramm AE
J N0. 466 und im vorhergehenden Artikel erwähnt haben, ist nicht
y f allein durch Gemälde und Kupfersiche nach denselben, sondern
auch durch eigenhändige Radirungen bekannt. Diese Blätter gehören
zu den grössten Seltenheiten, aber nur N0. 1 ist mit der obigen Ab-
breviatur versehen, für deren diplomatische Genauigkeit wir indessen
nicht bürgen können, da das Blatt uns nicht zu Gesicht gekommen war.
Einige Blatter sind auch in R. WeigePs Kunstkatalogen beschrieben.
Ueber die Stiche etc. nach Gemälden des Meisters gibt Passavantls 111-
teressante Abhandlung im Archiv für Frankfurts Geschichte. 4. Heft 1847
genügende Auskunft. Hier haben wir es nur mit den eigenhändigen
Radirungen zu thun, da Bartsch im Peintre graveur den Künstler übergeht.