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und dieselbe. Dem Ilieronymus werden indessen die meisten Copien_
nach Dürer zugeschrieben. Mit dem Geburtsjahre 1549 stimmt die
schöne gegenseitige Copie des christlichen Ritters mit Tod und Teufel
B. N0. 98. Man liest darauf AE.15, und im 'l'äti'elchen 1564. Diess
ist auch mit der Copie der von zwei Engeln gekrönten Maria, B. No.35
der Fall, indem sie: AE. 14. 1563 bezeichnet ist. Ein Gleiches ver-
hält sich mit der Oopie des grossen weisscn Pferdes B. N0. 97, welche
mit AE. 15. 1564 versehen ist.
Es kommen indessen auch Blätter vor, welche auf ein Geburtsjahr
von 1553 oder 1554 schliessen lassen. Diese sind vielleicht von Anton
Wierx, dessen Geburtszeit man um 1550 setzt. Indessen wäre der Fall
möglich, dass erst später, vielleicht in der Offizin des J. G. Visscher,
jene Platten bezeichnet wurden, welche ohne Monogramm und Jahr-
zahl waren. Bei dieser Gelegenheit könnte leicht ein Irrthunl stattge-
funden haben.
Schliesslich bemerken wir noch, dass sich ein etwas späterer Mei-
ster eines ähnlichen Monogramms bedient habe, über welchen wir im
vorhergehenden Artikel gehandelt haben. Im Künstler-Lexicon XXT.
S. 396 ff. ündet man ein reiches Verzeichniss der Blätter der Meister Wierx.
473. Unbekannter französischer Meister, welcher in der ersten
A: P. Hälfte des 18. Jahrhunderts thätig war. In der bei J. Odieuvre
m59 1755 erschienenen L'Europe illustre sind nach ihm von Gail-
lard, M. Aubert, E. Fessard, Fiquet, Sornique das. Bildnisse gestochen.
An das Monogramm schliesst sich der Buchstabe P. oder p., so wie
die Abbreviatur Pinx. Den Namen des Zeichners kennen wir nicht.
Er hat nur Originalbildnisse aus dem 16. Jahrhundert copirt.
474. Dieses Zeichen gehört einem deutschen Künstler an, welcher
E ß in der alten fränkischen Schule seine Studien gemacht zu
1 haben scheint. Er war Maler und Formschneider,
wenigstens eines von beiden. Man findet Holzschnitte mit diesem Mono-
gramme, schöne Blätter, welche mit jenen des bekannten Nürnberger
Meisters Erhard Schön zu vergleichen sind. Das erste Zeichen kam
uns auf einem Blatte mit Christus am Kreuze zwischen Maria und Jo-
hannes vor. Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, und der Einfluss
des A. Dürer ist unverkennbar. Der Grund des Bildes ist weiss, nur
unten ein landschaftlicher Boden angedeutet. H. 5 Z. 3 L. Iär. 4 Z. 2L.
Das zweite Zeichen fanden wir auf einem Blatte mit der in einer Land-
schaft sitzenden Madonna mit dem Kinde, zu welcher eine Zeichnung
des Martin Schön gedient zu haben scheint. Auch diese Figur ist auf
weissem Grunde, nur oben sind Wolken angedeutet. H.4Z. B1'.2Z.5L.
R. Weigel beschreibt im Kunstkataloge N0. 8517 die sehr seltene
erste Ausgabe von Lutheris Bibel, welche 1533 bei Ludwig Dietz zu
Lübek erschien. Sie ist mit Holzschnitten geziert, welche ebenfalls
jenen des E. Schön zu vergleichen sind, und nach Weigel einem säch-
sischen Meister angehören. Einige sind mit dem Zeichen D. K. N. 1530.
andere mit dem Monogramm AE versehen. Die erwähnten Blätter ge-
hören aber nicht in die Lübeck'sche Bibel. Der für dieses Werk ar-
beitende Künstler bildete sein Monogramm in anderer Weise, so dass
wir es unter EA geben müssen.
475. Antonio Tempesta, bediente sich zur Bezeichnung seiner ra-
dirten und gestochenen Blätter verschiedener Mono-
RE-AKE. grammen, so dass wir zu wiederholten Malen auf ihn
zurückkommen. Im Jahre 1555 zu Florenz geboren, war er einer der
ersten italienischen Künstler, die sich in der Landschafts- und Schlachten-