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Einleitung.
similes geben konnte. Keiner ist aber wohl im Stande, Alles mit eigenen
Augen zu sehen, und (lesswegen musste ich mich in vielen anderen
Dingen an altere und neuere Copien halten, wobei ich demjenigen
Autor folgte, welcher mutlnnasslich die sichersten Zeichnungen bringen
konnte. Immerhin aber halte ich es für einen erheblichen Vorzug dieses
Werkes, dass nach Möglichkgit getreue Nachbildungen der Zeichen und
Buchstaben gegeben sind, was der Augenschein lehren wird.
. Schliesslich erfülle ich noch die angenehme Pflicht, denjenigen
Kunstfreunden den wärmsten Dank auszusprechen, welche mich bei
dieser mühsamen und schwierigen Arbeit mit Beitritgen beehrt haben.
Der eine oder der andere der unten genannten Herren wollte indessen
ganz unbekannt bleiben, man wird es mir aber nicht verargen, wenn ich
aus freiem Antriebe meinem (äiefühle iVorte verleihe.
Herr Johann Andreas Börnw in Nürnberg, der unermüdliche For-
scher, dessen Andenken jeder Kunstfreund und Sammler ehrt, theilte
mir seine aus siebzehn klein geschriebenen Quartheften bestehenden
handschriftlichen Collect-aneen zur freien Benutzung mit. Darunter ent-
halten neun' Bande Supplemente zum Dictionnaire des lllonogrammes
von F. Brulliot, mit genau eingezeichneten Monogrammen und Initialen.
Acht" andere Bande sind der Vervollstitnrlignng der Werke von Bartseh,
Heller 8m. gewidmet, und geben die Resultate eines xiieljahrigen For-
schens. Wer die gewissenhafte Genauigkeit des edlen Mamies kennt,
wird die Beiträge dieser Art eben so dankbar hinnehmen, als ich das
Glück preise, welches mir (ladureh geworden ist. Die geistreichen
Radirungen Börner's gaben mir auch Gelegenheit, ihm eine würdige
Stelle unter den Monogrannnisten einzuräumen.
Herr Robert Brulliot, Conservator des k. Kupferstich-Cabinets in
München, der Sohn und Nachfolger des berühmten Verfassers des
Dictionnaire des Monogrammes, öffnete mir in freundlichster Weise die
ihm anvertraute; reichen Kunstschätze, wodurch ich in den Stand ge-
setzt wurde, eine Masse von Monogrammen und Initialen zu facsimi-
liren, um die in früheren Werken vermisste Genauigkeit der Zeichen
herzustellen. R. Brulliot hatte nach dem 1836 erfolgten Tode des
Vaters die Sammlung durchhin geordnet und fortwährend vermehrt, so
dass sie jetzt eine viel reichere Ausbeute gewährt, als zur Zeit des In-
spektors Franz Brulliot. Auch die Beschreibung und Ordnung des
k. Handzeichnungs-Cabinets lag ihm in lezterer Zeit ob, wodurch er
sich um so grösseren Dank erwarb, als seit 1810 nur das lithographirte
Imitationswerk von Strixner- im weiteren Kreise darüber Auskunft
geben konnte. Die Sammlung ist aber sehr reich an Zeichnungen von
Meistern aller Schulen, und Conservator R. Brulliot bot mir Gelegen-
heit, _die Monogrammen und Initialen nachzubilden, deren sich die
Zeichner bedient hatten. Auch erhielt ich durch die Güte desselben
den Nachlass zum Dictionnaiic des Monogrammes par Francois Brnlliot,
sowie den Nouveau Peintre-graveur desselben, an dessen Vollendung ihn