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ADKQ
435
439.
435. Albert Christian Kelle, Kupferstecher, war um 1630-70 in
Berlin thätig. Man findet Bildnisse mit dem gegebenen
K Zeichen, sehr mittelmässige Waare, wie Brulliot App. I.
' N0. 25 versichert. Besser ist das Titelblatt zum Sachsen-
recht III. 1646, fol. In diese Categcrie gehört auch das Titelblatt zu
Carpzows Practica nova imperialis Saxonica. YVittebergae 1635, 4.
436. Hendrick van Limborch, Maler, geb. zu Gravenhage 1680,
gest. 1758. Schüler von A. van der Wert? malte er in der
m Weise dieses Meisters Portraite und historische Darstellungen,
und hinterliess auch viele schöne Zeichnungen, welche einen
tüchtigen Meister verrathen. Einige seiner Bilder tragen obiges Zeichen,
andere dürften dem A. van der Werft" zugeschrieben werden. Die Stiche
nach Gemälden dieses Meisters sollen sehr selten vorkommen, wir
kennen aber eine eigenhändige Radirung, welche den Herkules vorstellt,
wie er den Lichas in die Fluthen wirft. Im Rande steht: „Hercules
Lycham mittit in Euboicas tormento fortius undas. H. v. Limborch inn.
et fec. 1706, qu. fol. Dieses Blatt ist ebenfalls sehr selten, und das
einzige des Meisters.
Hinsichtlich des Zeichens bemerken wir, dass es aus den Buchstaben
H D L. bestehe, man wird aber versucht seyn, unter ADL aufzuschlagen.
437- A. D. Liäny, Fonnschneider in Brüssel, gehört zu den bessten
[DL jetzt leben en Künstlern seines Faches. In dem Prachtwerke:
„Les Splendeurs de Part en Belgique, par M. Charles. Bruxelles
1848, 4., sind einige Blätter mit dem gegebenen Zeichen.
433. Unbekannter italienischer Meister. welcher in der ersten
l Hälfte des iG. Jahrhunderts gelebt hat. Ein ähnliches Mono-
gramm gibt bereits Christ. S. 83, dieser Schriftsteller sagt aber,
' es habe keine Deutung gefunden. Auch Heller, Monog. Lex.
S. 15, bleibt die Erklärung schuldig , fügte jedoch überflüssiger Weise
das von Christ vergrösserte Zeichen dem obigen bei. Brulliot I. No.266
bemerkt endlich, dass man das Monogramm in neuerer Zeit dem Ese-
mius Adami zuschreiben wolle, aber ohne einen Grund angeben zu
können. Auf diese Deutung führte ivahrscheinlich die Zerlegung des
Monogramms, welches, das A zweimal gelesen, "Adam" lautet. Allein
Niemand hat es versucht, den Taufnamen Esemius nachzuweisen, und
so stehen wir wahrscheinlich noch auf der Stufe des alten Zeichen-
deuters Christ. Der Träger des Monogramms ist unstreitig ein Italiener,
Welcher im'16. Jahrhunderte lebte. Sein Zeichen kommt auch verkehrt
in einem Täfelchen vor, welches wir unter MDA geben müssen.
Das gegebene Zeichen iindet man auf einem Kupferstiche, welcher
einen Satyr mit seinem Weibe vorstellt. Ersterer steht in Mitte des
Blattes mit dem Bogen, und das Weib kniet links auf dem Boden vor
der Hirschkuh, welcher es zu fressen gibt. Rechts steht ein Baum,
und im Grunde sieht man grosse Felsen. Links unten beim Weibe ist
das Zeichen. H. 4 Z. 6 L. Br. 5 Z. Brulliot I. N0. 266 sagt, dass
die weibliche Figur aus Dürerls Blatt der Satyr-Familie B. N0. 69 co-
pirt sei, W. Schorn (Kunstblatt 1830 S. 76) möchte aber eher eine
veränderte Copie von Diirer"s Apollo und Diana B. N0. 68 erkennen.
439- Andrea di Mantova, d. i. Andrealvlantegna, soll nach einer
früheren Erklärung der Träger
dieser Initialen seyn. Man ündet
bei Heller, Monogr. Lex. S. 15,
, _ . und bei Brulliot II. N0. 53 diese
Angabe wiederholt, da. nämlich auch Bartsch P. gr. XIII. p. 352 darauf