Volltext: A - CF (Bd. 1)

ADIA 
433 
434. 
239 
sieht des Dorfes T' Wisk bei Medenblick in Nordholland, und ist eben- 
falls mit Figuren staffirt. Man liest darauf: A. de Huen fev. 1737, qu. fol. 
Diese Radirung ist selten und vielleicht das einzige Blatt des Meisters. 
433. Abraham van Diepenbeck, lXIaler und Zeichner, wurde 1607  
zu Ilerzogenbusch geboren, und widmete sich anfangs der 
  Glasmalerei, welche aber damals immer mehr in Abnahme 
kam. Desswegen suchte Diepenbeck um den Eintritt in Rubens Schule 
nach, wo er in kurzer Zeit Aufsehen erregte. Er eignete sich die 
Typen der Darstellungsweise des Meisters an, und erreichte wenigstens 
im Ausseren derselben entschiedene Vorzüge. Seine Figuren haben 
nicht selten auch Charakter und Adel, den nackten Körperformen fehlt 
es aber an jenem fröhlichen Glanz, welchen Rubens über dieselben zu 
verbreiten wusste. Die Behandlung der Bilder ist so geistreich, wie je 
ein Schüler oder Nachahmer des Rubens sie erreicht hat. Die ge- 
gebenen Zeichen finden sich auf Gemälden, welche das Cabinet Lebrun 
bewahrte. Die Bilder in Oel sind indessen nicht sehr zahlreich, da 
der Künstler auch ziemlich viele Bilder auf Glas, und sogar Tapeten 
gemalt hatte. Die Zahl seiner Zeichnungen ist aber sehr gross, da er 
keinen Auftrag verschmähte. Sehr viele Zeichnungen wurden gestochen, 
darunter Bildnisse, biblische, historische, mythologische und allegorische 
Darstellungen, Titelblatter verschiedener Art u. s. w. Die Blätter von 
Paul Pontius, S. a Bolswert, P. Baillu, C. Waumans, M. Natalis, J. B. 
Barbe, M. Borreckens, G. Galle, J. Neeifs, A. Bloemaert, Lommelin, 
P. Clouet, Th. van Kessel etc. gehören zu den llauptwerken. Ausser- 
ordentlichen Beifall fand der -Tempel der Musen (Tempel de zanggodinnen, 
Temple des Muses), welcher 1655 zu Paris in 59 Blättern nach Ge- 
mälden und Zeichnungen Diepenbecläs erschien. Ueber andere Ausgaben 
s. N. A. Künstler-Lexicon III. S. 387. Dieser Künstler starb zu Ant- 
werpen 1675. Unter dem Monogramm AVU kommen wir auf ihn zurück. 
Eigenhändige Radirung. 
Ein gesattelter Esel stehend nach links, welcher von einem unter 
dem Baume sitzenden Knaben am Zaume gehalten wird. Im Grunde 
rechts ist weite Flache und auf der Wiese weiden fünf Kühe. Rechts 
oben in der Luft steht verkehrt: van Diepenbeck fe. 1630. H. 2 Z. 
2 L. Br. 5 Z. 6 L.  Dieses trefflich radirte Blatt ist aussert selten 
und wird von Weigel auf 12 Thlr. gewerthet. 
Copien nach diesem Blatte. 
A. Von der Seite des Originals und mit dem Namen in verkehrter 
Richtrmg. Diese Copie ist täuschend, man erkennt aber das Original 
an den Vögeln, welche rechts oben schweben. Der Copist liess sie weg. 
 
B. Von der Gegenseite, der Esel nach rechts stehend, und sehr 
gut nachgebildet. Man liest links: A. Diepenbeck innen, und im Rande 
sind vier lateinische Verse: „Quis piger his recubas?" etc. H. 2 Z. 
5 L. mit dem Rande, Br. 5 Z. 4 L.  
C. Von der Gegenseite, wie oben, aber etwas roher und breiter be- 
handelt. Ohne Diepenbecks Namen. H. 2 Z. 2 L. Br. 5 Z. 4 L. 
434. Antoine de Jaequart, welcher um 1624 in Paris arbeitete, 
 und verschiedene Blätter in der Weise des Theodor de Bry 
A D J F stach, soll sich auf solchen der gegebenen Initialen bedient 
-  - -haben, wie Brulliot I. N0. 53 behauptet. Im Oatalog Rey- 
nard II. N0. 358 sind mehrere Stiche dieses Meisters aufgezählt, sie 
Sllid aber mit den Cursiv-Buchstaben  A.  A. J. J. Fevit be- 
zeichnet, und daher kommen wir unter diesen auf ihn zurück.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.