Volltext: A - CF (Bd. 1)

ADF. 
424  426. 
237 
J ahrzahl 
Zeichen ist rechts unten mit der 
1 Z. 6 L. Rand, Br. 10 Z. 4 L. 
Das 
und 
1618. 
424. Unbekannter Maler und Radirer. Brul1iotI._N0.257 glaubt, 
dieses Zeichen dem Landschafts- und Thieimaler Alexander 
gff JehannDellinger ven Dalling zuschreiben zu müssen; allein 
 dieser Kunstler sigmrte gewöhnlich A. v3.1). Das gege- 
bene Zeichen besteht aus den Buchstaben AFD, und gehort wohl einem 
älteren Künstler an. Die Zahl 96 kann ebensowohl 1796 als 1696 be- 
(IGEÜJÄILDWGT haben d? Zeichen nicht vorgefunden, wenn aber Brulliot 
au  a inger von alling rathet, so muss (las von diesem Schrift- 
steller erwähnte radirte Blatt 1796 entstanden se n. Es enthält zwei 
liegende Kühe auf der Wiese, jene zur Rechten nzileh links, die andere 
vom Iäücken nach Rechts gewendet. Links unten ist das Zeichen. 
H.3  
425. Unbekannter italienischer Maler, welcher zu Anfang des 
F 18. Jahrhunderts gelebt zu haben scheint. Wir vermuthen 
ß u" darunter den Antonio Dardani von Bologna, welcher 
1735 starb. Das gegebene Zeichen ündet man auf einem radirten Blatte, 
welches den Kopf eines Iviannes in Profil nach rechts zeigt. H. 3 Z. 
9L. Br.2Z.4L. 
426. Unbekannter süddeutscher Maler, dessen Blüthezeit die bei- 
gefügte Jahrzahl bestimmt. In der k. k. Gal- 
Ä-  1'  lerie zu Wien ist ein grosses Altargemälde 
mit Flügeln, dessen IIauptbild den hl. Hie- 
ronymus darstellt, welcher in Cardinalskleidung an einem prächtigen 
Throne steht, wie er mit der rechten Hand ein dürres Reis hält, und 
die Linke auf den Kopf des sich vor ihm aufrichtenden Löwen legt. 
Zur Seite rechts kniet ein Mann, und links eine Frau, beide in langen 
Pelzkleidern, und hinter letzterer noch ein Mädchen und ein weiss ge- 
kleidetes Kind. Neben dem Throne sieht man zu beiden Seiten durch 
Fenster in eine Landschaft, in welcher verschiedene Momente aus dem 
Leben des Heiligen dargestellt sind. Auf der inneren Seite eines Flü- 
gels sind die drei übrigen Kirchenvätter, auf der anderen drei Apostel 
zu sehen. Auf den äusseren Seiten stellte der Künstler links den 
Kaiser Heinrich den Heiligen und St. Elisabeth von Ungarn, rechts die 
hl. Elisabeth von Portugal und St. ltlartin dar. Auch die beiden oberen 
oder äusseren Flügel enthalten an beiden Seiten Figuren von Heiligen, 
und auf einer Brustwehr im Ilintergrunde sieht man Gegenstände aus 
der Leidensgeschiehte. An dieser Brustwehr steht links: Anno düi. 
MCCCCCXI, rechts: Anno Domini 151.1. Auf der Salbenbüchse, welche 
rechts auf der Brustwehr steht, sind die gegebenen Buchstaben ADF. 
das F wegen der Rundung des Gefässes verschoben. Der Altar ist bei 
geschlossenen Flügeln 6 F. hoch, und 4 F. breit. 
Im Cataloge der Gallerie des Belvedere S. 202 N0. 47 wird dieses 
ausgezeichnete Werk dem Michael Wohlgernuth zugeschrieben, allein 
nach Dr. E. Förster enthält es keinen Strich von diesem Meister. Die 
Arbeit ist zwar entschieden deutsch, man kann aber das Bild keiner 
bekannten Schule vindiciren, da. es weder mit Werken der Schule von 
Cöln, noch von jener in Ulm, Nürnberg und Augsburg Analogie 
zeigt. Sicher aber gehört dieser Altar zu den höchsten Leistungen der 
alten deutschen Kunstperiotle. Dr. E. Förster hat für seine Geschichte 
der deutschen Malerei die Figur des Apostels Thomas in Kupfer 
stechen lassen. Vgl. N0. 393.
	        
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