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ADB.
411
413.
411- Abraham de Bruyn, der im vorhergehenden Artikel erwähnte
ß Künstler, scheint auf dieses Zeichen Anspruch zu haben. Brul-
'D liot I. N0. 108 schreibt es dem Daniel Altenburgh zu, und fand
es auf einem Kupferstiche, welcher in einem von vier Blumen gebil-
deten Ovale Christus am Oelberg darstellt, mit der Umschrift: CVNCTA.
VOLVNTATI. PATRIS. COMENDAT. IESVS 8m. Dieses Blatt dürfte
nicht von Altenburgh seyn. Letzterer arbeitete im ersten Viertel des
17. Jahrhunderts in Oöln für den Verlag des G. Altzenbach und J. Busse-
macher, das Blatt mit Christus am Oelberge stammt aber aus der spä-
teren Zeit des 16. Jahrhunderts, und hat in der Arbeit Aehnlichkeit
mit den Blättern des Abraham de Bruyn, welcher indessen eine fremde
Zeichnung zum Vorbilde gehabt haben müsste. Brulliot I. N0. 107 gibt
auch wirklich ein ähnliches Namcnszcichen unter den Monogrammen
des A. de Bruyn. Für Altenburgh haben wir ein anderes, aus ADB
bestehendes Monogramm in Anspruch genommen.
412- Hendrik van der Boroht, Vater und Sohn, sollen nach der
AB gewöhnlichen Annahme radirte Blätter mit diesem Monogramme
versehen haben. Es ist indessen schwer, den Theil eines
jeden auszuscheiden, da dieselben in Zeichnung und Behandlung grosse
Uebereinstimmung zeigen. H. van der Borcht der Sohn führte aber
die Nadel etwas zierlicher und feiner, als der ältere Künstler dieses
Namens. Der Vater wurde 1583 zu Brüssel geboren, kam aber als
dreijähriger Knabe mit seinen Eltern nach Frankfurt a. M., und ge-
noss da den Unterricht des G. Valkenburg. Nach seiner Rückkehr aus
Italien war er einige Zeit in Frankenthal thätig, zog aber zuletzt wieder
nach Frankfurt, wo ihn 1660 der Tod ereilte. Zu seinen Hauptwerken
gehören 22 Blätter, welche die Ankunft des Churfürsten Friedrich von
der Pfalz und seiner Gemahlin Elisabeth von England in Frankfurt dar-
stellen. Dieses Werk erschien 1613 mit Text von Mironi, fol.
H. van der Borcht jun. wurde um 1620 zu IPrankenthaI geboren,
und von seinem Vater unterrichtet. Er begleitete den Grafen Arundel
auf einer Reise in Italien, und kam später in Dienste des Königs Carl II.
von England. Die letztere Zeit seines Lebens brachte der Künstler in
Antwerpen zu, wo er in hohem Alter starb. Der jüngere H. van der
Borcht radirte eine bedeutende Anzahl von Blättern nach Battista Franco,
P. del Vaga, Parmegianino, L. da Novellara, Ch. Schwarz, J. A. Sirani
u. s. w. In der Sammlung des M. Quintin de Lorangere, welche 1740
in Paris versteigert wurde, belief sich das Werk der beiden H. van der
Borcht, und des Peter van der Borcht auf 577 Blätter. Der letztere
arbeitete in der Weise der Wierx.
Hinsichtlich des Monogramms möge es erlaubt scyn, einen Zweifel
zu äussern. Es besteht nämlich aus den Buchstaben ADB, welche sich
mit dem Namen Hendrik van der Borcht nicht vereinigen lassen. Das
Zeichen würde daher eher auf Andreas van der Borcht passen. Dieser
Meister, ein Holländer von Geburt, stach nach Zeichnungen von Jo-
hann Rottenhamer u. A.
413. Abraham de Bruyn, Maler-und Kupferstecher, über welchen
A BAJDB wir unter dem Monogramme ADB. N0. 410 ausführlich
D I f o" gehandelt haben. Man ündet die gegebenen Initialen auf
kleinen Blättern mit biblischen Darstellungen nach Peter Borcht, auf
welchen sich die beigefügten Initialen P. B. beziehen. Sie gehören in
(las Werk: Humanae Salutis monumenta B. Ariae Montani. Antver-
piae, Oh. Plantinus (1571).