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vor, und somit könnten die Initialen AD. sich auf ihn beziehen.
Ein Nachkömmling ist wohl der Maler Hans Donawer (Donauer) in
München gewesen.
396. Unbekannter Meister der italienischen Schule des 15. Jahr-
hunderts. Sein Zeichen iindet man nach Brulliot II. N0. 2822
auf einem gestochenen Blatte, welches in die Classe der Gold-
schmicdsarbeitcn gehört. Den Grund bedecken Arabesken, und
f X in der Mitte gehen zwei Delphine in Laubwerk aus. Auf ihren
A Köpfen sitzen männliche Figuren, welche kleine Genien tragen,
und zwischen letzteren ist ein Cartouche mit obigem Zeichen angebracht.
Aus dem Munde der Männer geht Blätterwerk, welches rechts und
links den Raum füllt. H. 4 Z. 1 L. Br. 7 Z. 9 L.
Dieses Blatt reiht man gewöhnlich den Erzeugnissen deutscher
Meister um die Mitte des 16. Jahrhunderts an, Brulliot möchte aber
die Hand des Nicoleto da Modeua erkennen, welcher seine Blätter auf
verschiedene Weise bezeichnet hat. Allein mehrere Blätter dieser Art
gehören dem Nicoleto sicher nicht au, so wie ihm das emiähnte Blatt
nur in dem Falle zugeschrieben werden dürfte, wenn das Zeichen den
Verfertiger nicht andeutet. Die zwei gekreuzten Federn können sich
nur auf einen Zeichner beziehen, aus dessen Initialen A 1) Nicolaus
Rosex da Modena nicht herausgefunden werden kann. Der Stecher ist
daher jedenfalls nur muthmasslich zu bestimmen.
- 397. Abraham Drentwett, Goldarbeiter und Modelleur von Augs-
AD burg, hatte als Künstler Ruf. Er bossirte Portraite und
v . andere Bildwerke in Wachs. Dann fertigte er auch Mo-
delle für Goldschmiede. Diese damals hochgeschätzten Dinge werden
wohl grösstentheils zu Grunde gegangen seyn, es finden sich aber
Kupferstiche nach Zeichnungen und plastischen Arbeiten dieses Künst-
lers. Doch sind auch diese Blätter sehr selten geworden, da sie in
den Werkstätten der Gold- und Silberarbeiter circulirten, und später
wenig mehr beachtet wurden. Die moderne Roccocowelt weiss sie jetzt
besser zu schätzen, und in Anwendung zu bringen. Drentwett starb
1727 im 80. Jahre.
Auf mehreren Blättern sind die Buchstaben auf anderen der
Name des Zeichners. Es wäre aber möglich, dass zwei Meister dieses
Namens gelebt haben, da auf einigen Stichen A. Drentwett Sen. steht.
l) Die vier Jahreszeiten, 4 Blätter. Abr. Drentwect Sen. im). et del.
G. H Schifflen sc., qu. fol.
2) Die vier Jahreszeiten, ähnliche Conipositionen, 4 Blätter mit
derselben Bezeichnung, fol. Diese Darstellungen sind sehr reich.
Sie enthalten verzierte Gefässe zwischen Candelabern und anderen Zier-
werken. Im Grunde sind Landschaften, und den Rahmen bilden Orna-
mente mit Figuren. Beide Folgen erschienen bei J. Wolf in Augsburg.
3) Zwei Friese mit Amoretten. Der eine ist von einer Blumen-
guirlande mit Muschelwerk, der andere von Grottesken umgeben. In
der Mitte steht: Abrah. Drcntwett del. J.-W0l[f catcud. Aug. Vind. Joh.
Aug. Corvinus sculpsit, qu. fol.
4) Muster für Goldschmiede, in verschiedenen Gefässen und Ga-
lanteriearbeiten bestehend, in reicher Verzierung mit Figuren. Ge-
stochen von J. H. Schifflen und D. Herz, gr. fol. Diese Blätter er-
schienen in zwei Folgen unter dem Titel: „Augsburgische Gold-
Schmiedskunst." Jede Folge hat 15 Blätter, welche selten vollständig
sich finden.
5) Eine ähnliche Folge unter dem Titel: „Allcrley Silber-Arbeiten,"
12 Blätter in fol.
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