Volltext: A - CF (Bd. 1)

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Die Copie nach Goltzius kannte vielleicht Christ, und daher sagt 
er wohl, dass sein muthmasslicher A. Drebber nach Goltzixxs und an- 
deren Meistern, und zwar um 1590 gearbeitet habe. Malpö schrieb ihm 
nach, und Heller setzt Drebbefs Thätigkeit um 1570. 
369. Unbekannter Maler. welcher wahrscheinlich in Holland lebte. 
F. Brulliot I. N0. 243 fand dieses Zeichen auf Gemälden, 
welche Seebilder vorstellen, aber in einer eigenthümlichen 
Manier behandelt sind. Der Künstler wollte den Kupferstich 
[ 6 f 7 nachahmen. 
370- Unbekannter Maler, welcher in der späteren Zeit des 15. Jahr- 
hunderts in Deutschland lebte. Wir kennen eine braun lavirte 
ß Federzeichnung mit seinem Monogramme, 4. Dieses Blatt stellt 
die h]. Jungfrau mit dem Kinde und eine betende Heilige vor, und 
verräth Bekanntschaft mit den Werken des Martin Schön, wenn nicht 
überhaupt den Einiiuss der Schule des van Eyck. Eine zweite Zeich- 
nung mit dem Monogramm AD, ziemlich in der Form des obigen, war 
in der Sammlung des Decan Veith, welche 1835 von R. Weigel be- 
schrieben wurde. Diese Zeichnung stellt eine der klugen Jungfrauen 
aus dem Evangelium vor, stehend mit langem Haare, auf dem Scheitel 
mit Dornen, und ein flammendes Gefass haltend. Diese Figur ist mit 
der Feder gezeichnet, in der Manier des Martin Schön, kl. 4. Viel- 
leicht handelt es sich um den iblgenden Meister. 
371- Unbekannter deutscher Kupfcrstecher, welcher in der ersten 
 Zeit des 16. Jahrhunderts lebte. Sein Name scheint indessen 
unter dem gegebenen Zeichen nicht verborgen zu seyn, sondern 
jener des Albrecht Dürer. Man tindet es auf einer Copie nach 
Dürer's jüngstem Gerichte in Holzschnitt, B. N0. 52. Christus sitzt 
auf dem Regenbogen mit Schwert und Lilie zu den Seiten seines Haup- 
tes, und zu seinen Füssen knieen Maria und Joseph in Wolken. Unten 
links ist der Himmelsraum, rechts der Höllenrachen. Im unteren Rande 
steht: Zur selbigen Zeit wirt dein volck errettet werden etc. Daniel. 12. Ca. 
H. ohne Schrift 4 Z. 7 L. , mit derselben 5 Z. 2 L. Br. 3 Z. 10 Z. 
Dieses alte Blatt wird von Schober, Hüsgen und Lepel irrig dem 
A. Dürer selbst zugeschrieben. Im Holzschnitte macht diese Darstell- 
ung des jüngsten Gerichtes das Schlussblatt zur Passion von Dürer. 
Der Kupferstich dürfte um 1515 entstanden seyn. Das Exemplar aus 
der Sammlung des Rathes Prims war einem Buche aus jener Zeit 
eingeklebt. 
372- Adolf Alexander Dillens, Maler und Radirer, geb. zu Gent 
ß ß 1821, Schüler seines Bruders Hendrick, gehört zu den tüch- 
x ' tigsten jüngeren belgischen Meistern. Er malt Scenen aus dem 
häuslichen Leben, theils auch im Gewande des 17. Jahrhunderts. 
Einige Stoffe wählte er aus den Gedichten des Prudentius van Duyse. 
A. Dillens radirte auch mehrere Blätter, welche von A. Siret in 
den Annales de PAcademie d'Archeologie de Belgique, und in einem 
Extra-Abdruck: Les Graveurs Belges. Anvers 1856, p. 8, beschrieben 
sind. Mit dem auch auf Zeichnungen vorkommenden Monograrnme des 
Künstlers ist das Bildniss des Mr. Versturme in Gent bezeichnet. Es 
steht an der Spitze dessen Cataloges, und gehört zu den schönsten 
Nadelarbeiten des Meisters, da der Kopf sprechend und trefflich mo- 
dellirt ist. Siret beschreibt noch 7 andere Blätter des Meisters, 
welche aber mit dem Namen bezeichnet sind. Sie gehören zu den vor- 
züglichsten Erzeugnissen ihrer Art.
	        
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