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368.
nach den vier Evangelien, erfunden und gezeichnet von Carl Merkel dzc.
Farbendruck. Berlin bei Alexander Dunker 1853, gr. 4.
Das Monogramm bezieht sich also auf keinen Künstler, sondern
auf den k. preussischen Hofbuchhändler A. Dunker.
366- Dominiqlle Vivant Denen, als gcistvoller Kunst-kenner, Ge-
l lehrter und Künstler bekannt, bezeichnete auf solche Weise
ein radirtes Blatt mit der hl. Familie. Andere Radirungen
sind mit UN versehen, und da das gegebene Zeichen nur ein-
mal vorkommt, werden wir unter UN und Dn. ausführlicher
über diesen berühmten Mann handeln. Das Zeichen besteht
nicht aus AD, sondern aus DV.
367. Jan van Delft dürfte der Träger dieses Zeichens scyn.
6 Brulliot I. N0. 271 fand es auf Gemälden in der Weise
I 4 0 des Cornelis van Harlem, kennt aber den Namen des Ver-
fertigers nicht.
Jan van I)elft, auch J. Delütis und J. a Delft genannt,
war Schüler des Cornelis van Harlem, und kann daher in
der Weise desselben gemalt haben.
368. A. Drebber wird der Träger dieses Zeichens genannt, für
welchen aber wahrscheinlich Daniel Aldenburgh eintreten
m 7D muss. Das erst-e dieser Zeichen gibt Christ S. 82, und
1 nach ihm llIalpe II. p. I. No. 23. Beide legen es einem
Kupfcrstecher A. Drcbber bei, welcher nach H. Goltzius, B. Spranger,
Heemskerk dzc. gearbeitet haben soll. Allein einen A. Drebber keimen
die holländischen Kunstgeschichtschreiber nicht, nur einen Cornelius
Drebbel, welcher nach Goltzius die sieben freien Künste unter weib-
lichen Figuren gestochen hat. Es lebte aber auch ein Zeichner oder
Maler Adrian Drebbel, welcher um 1580 thätig war, und ebenfalls ver-
gessen wurde. Sein aus ADR bestehendes Monogramm steht aber unter
den bisher unaufgelösten Zeichen. Von diesem Adrian Drebbel kann
jedoch hier wohl keine Rede seyn, da das zweite hlonogramm, welches
von keinem Schriftsteller erwähnt wird, auf einem Blatte mit Hinweis-
ung auf die Stadt Cöln sich findet. Wir verdanken die Kenntniss des-
selben dem Hrn. Robert Brulliot. Es stellt den hl. Ignaz von Loyola in
halber Figur vor, wie er nach rechts gewendet vor dem Crucifixe betet.
Das Zeichen steht rechts unten, und im Rande liest man: S. Ignatius
Loyola Christa Dno. Paupcrie quod opes, Cruce mors, caro flamme
dedit, und tiefer: Alligit togam S. P. Ignatii Coloniae. H. 3 Z. 1 L.
Br. 2 Z. 5 L. Rand ß L.
Da dieser Kupferstich auf die in Cöln befindliche Toga des
hl. Ignatius von Loyola hinweiset, so glauben wir unter dem Mono-
gramm AD den Kupferstecher Daniel Aldenburgh vermuthen zu dürfen.
Dieser Künstler lebte in Cöln, und stach im ersten Viertel des 17. Jahr-
hunderts für den Verlag von G. Altzenbach und J. Bussemacher.
Merlo, Nachrichten über Cölnische Künstler S. 20, zahlt einige der
seltenen Blätter dieses Meisters auf, auf welchen aber der Name des-
selben steht. Das Blatt mit St. Ignaz von Loyola muss aber in dessen
frühere Zeit gehören, da es gegen Ende des 16. Jahrhunderts gefertiget
seyn dürfte. Es wäre indessen mögmäh, dass es zwei Künstler dieses
Namens gäbe, wovon der altere der Schule des H. Goltzius angehört.
Auf einer Copie der hl. Familie mit den Kirschen nach H. Goltzius
nennt sich nämlich der Künstler Daniel Aldenborg, und es wäre nicht
unmöglich, dass der jüngere Meister dieses Namens, vielleicht der Sohn,
in Cöln dem Namen Aldenborg durch Umwandlung in Aldenburgh und
Altenburgh einen deutschen Klang gegeben habe.