A. DÜRER.
350.
199
B. N0.137. H. N0. 1903. H. 8 Z. 3 L. Br. 27 Z. Dieser Form-
schnitt wird noch immer gepriesen, und als Muster einer ausgezeich-
neten Behandlung genannt. Allein Dürer hat sicher keinen Antheil an
dieser Darstellung, weder hinsichtlich der in der Perspektive mangel-
haften Zeichnung, noch des feinen SchnittesHB. v. Rumohr (Zur Gesch.
u. Theorie dzc. S. 88) geht indessen zu weit, wenn er dieses Blatt als
schlechte Nürnberger Bücherwaare um 1540 erklärt. Es kommt sehr
selten vor.
125) Ritterliche Kämpfe, oder 'l'urnierübungen. B. App.No. 36, 37.
H. N0. 2096-2100. H. 8 Z. 2 L. Br. 8 Z. 9 L. 9 Z. Bartsch
kennt nur zwei Blätter, Heller deren fünf. Es liegt wahrscheinlich
nicht einmal eine Zeichnung Dürer's zu Grunde. Auf dem Blatte mit
dem rücklings vom Pferde stürzenden Ritter, B. N0. 36, H. N0. 2098,
steht die Adresse: Hans Glaser Briefmaler zu Nürnberg am Paners-
perg. Man findet auch illuminirte Exemplare.
126) Der Kampf mit Lanzen und Schwertern, nach einer Zeich-
nung Dürefs von H. Bürkner in Leipzig geschnitten. Mit Dürer's und
Bürkner's Monogramm, schmal kl. qu. f0l. Ueber die Aechtheit der
Zeichnung verlautet nichts. Sie gehört vielleicht in die Categorie der
Zeichnungen zu den Holzschnitten der vorhergehenden Nummer.
Mythologischc Vorstellungen, Phantasie Bilder und
Architektur.
127) Der Parnass. Apollo sitzt in Mitte des Blattes am Lorbeer-
baume gegen links gewendet, und spielt die Geige. Zu seinen Füssen
sind vier Häschen. Links beim Springbrunnen sieht man den Pegasus,
im Hintergründe links die Musen, und rechts verschiedene Götter.
Oben auf einem Bande ist eine sechszeilige Inschrift: Hie Tibi Bache
Pater etc. Unten steht: MONS PARNASSUS, und auch an anderen
Stellen kommen Inschriften vor. H. 8 Z. 2 L. Br. 5 Z. 5 L.
Dieses sehr seltene Blatt iindet man in folgendem Werke: Ligurini de
Gestis Imp. Caesaris Friderici Primi libri decä carmine heroico cöscripli-
a Chunrado Celle reperti postliminio resmuti. Am Schlüsse: Güthe-
ri Ligurini foeliciter editi et impssi. 1507, fol. In diesem Werke
ist auch das Blatt der Philosophie, B. N0. 130, H. N0. 2063, aber
weder Barsch noch Heller beschreiben den Parnass. Heller macht
S. 788 oben nur kurz nach Panzer aufmerksam, scheint aber an Dürer's
Autorschaft nicht zu denken. Nach Weigel, Kunstkatalog N0. 15,472,
ist das Blatt unzweifelhaft von Dürer geschnitten.
128) Die Entführung der Amymone, und die Melancholie, Copien
nach Dürer, H. N0. 812 u. 813. Diese Darstellungen sind auf dem
Tittelblatte zu: New Formular, Teutsch, Allerley Schreiben, Als Instrument.
Sendbrieff etc. Frankfurt, Christian Egenollll Die Melancholie ist oben
links, die Amymone rechts. Unten sieht man M. Curtius, wie er sich
in den Abgrund stürzt. H. der ganzen Einfassung 9 Z. 3 L. Br. 6Z.
2 L. Dieses Titelblatt kennt Heller nicht.
129) Eine halbe Figur auf der Rückseite des Folio LXXV. in
SchedePs Chronik, nämlich jene über der Inschrift: „Monarchcy I Ale-
xander der gross". Diese Figur erklärt B. v. Rumohr (Zur Gesch. u.
Theorie 8m. S. 80) für ein Jugendwerk Dürer's, und sie zeichnet sich
auch vor anderen durch Lebendigkeit der Züge, so wie im Machwerke
aus. Allein v. Rumohr hat keinen anderen Beweis, als sein Gefühl,
und man kann daher eine andere Ansicht nicht zurückweisen. Unter
der folgenden Nummer führen wir sie weiter aus.
130) Die jugendlich anmuthigen Figuren rechts auf dem grossen
Holzschnitte in SchedePs Chronik fol. CLXXXIII, mit lde: Ueberschrift:
8.