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DÜRER.
350.
der schönsten und seltensten Holzschnitte von Albrecht Dürer, Berlin 1832,
gr. fol. Ueber eine kleine originalseitige Copie s. das Monogramm CR
mit dem Kreuze. Es ist das Buchdruckerzeichen des Johannes Crato
von Wittenberg.
Verschiedene IIeilige.
96) Die zwölf Apostel stehend, je zwei auf einem Blatte, rechts
und links einer kandelaberartigen Säule. Im oberen schmaleren Rande
sind Zettelchen mit den Namen der Apostel in lateinischem Typen-
druck aufgeklebt, im unteren breiten Rande die Satze des Credo in
deutscher Schrift. Vier Blätter haben die Jahrzahl 1518. H. 10 Z. 2L.
Br. 6Z. 7L. Heller N0. 2007, und Heinecke, N. N. I. S. 186 N0. 26,
führen nur das Blatt mit Judas und Matthias an; F. v. Bartsch, die
k. k. Kupferstich-Sannnlung in Wien S. 280, beschreibt aber alle sechs
Blätter. Nach der Ansicht dieses Schriftstellers stanlmen sie sicher
aus Dürens Schule.
97) Der grosse St. Christoph mit dem Jesuskinde durch das Wasser
gehend. Links oben das hlonogrannn, und 1525. H. 16 Z. 6 L.
Br. 6 Z. 10 L. Dieses von Bartsch N0. 105 erwähnte Blatt, wurde
in neuerer Zeit von Küntzcl auf Stein copirt: Sechs der schönsten und
seltensten Holzschnitte von A. Dürer, Berlin 1832, gr. fol.
98) Der hl. Christoph mit einem grossen Stocke in den Händen
durch den Fluss schreitend. Er trägt das Jesuskind auf der Schulter,
und rechts am Ufer bemerkt man den Ereniiten. Links oben ist der
Mond von Strahlen umgeben. H. 11 Z. 1 L. Br. 8 Z. 2 L. Bartsch
zahlt dieses von Ilauei" zurückgcwiesene Blatt im Appendix N0. 16 auf.
Der Schnitt ist geistreich, und die Zeichnung sicher von Dürer. Man
kann also dieses Blatt aus dem Appendix nehmen. In neuester Zeit
kam zu München die noch gut erhaltene Platte zum Vorschein. Zu
Anfang unsers Jahrhunderts besass sie Herr von Derschau, welcher
Abdrücke machen- liess. Der jetzige Besitzer ist Herr Direktor Ilausei-
in München. Er liess ebenfalls einige Abdrücke machen.
99) St. Christoph mit dem Kinde, gegen rechts schreitenld, fast
Kniestück. ITnten liest man: Bitt fur mich du havligcr sant cristoffel
H. mit der Schrift 5 Z. Br. 3Z. 3 L. Dieses Blatt, welches Bartsch
und Heller nicht kennen, ist in R. WeigePs Auktions-Catalog von 1854
N0. 2010 unter dem Werke Dürer's erwähnt.
100) Der hl. Christoph mit dem am Ufer knieenden Dr. Scheurl,
H. N0. 2014. H. 6 Z. 5 L. Br. 4 Z. 5 L. Dieses Blatt kommt im
ersten Druckejn folgender Schrift vor: Epistola Doctoris Scheurli ad
Charitatem Abbatissam Sanctae Clarae de laudibus Familie Pyrkheimer etc.
Nürnberg, F. Peypus 1515, 4. In dem von Heller erwähnten Buche:
Viertzig sendbriefe aus dem Latein in das Teutsclt gezogen etc. von Dr.
Scheurl 1515 bei F. Peypus verlegt, ist noch ein anderer gleich grosser
St. Christoph. Er hält einen Baumstamm in den Händen, und das Kind
sitzt auf den Schultern. Der Eremit steht links am Ufer, und rechts
unten erhebt sich ein Fisch. Diess ist wahrscheinlich das von Heller
N0. 2011 erwähnte Blatt.
101) Die hl. Barbara mit dem Kelche, sitzend. B. App. N0. 24.
102) St. Catharina mit dem Buche, sitzend. B. App. N0. 25. In
der Grösse des vorhergehenden Blattes. Diese beiden Blätter sind
sicher von H. Schänfelin. Im ersten Druck fehlt das Zeichen Dürefs,
und somit wurden sie erst später dem Werke unseres Meisters beigefügt.
103) St. Sebastian. Er ist links an den Baumstamm gebunden, und
rechts zielen zwei Männer mit Pfeilen auf ihn. Rechts oben Dürens