DÜRER.
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Ordnung bei Bartsch eingehalten. Die Zahl von 37 Blättern ist in-
dessen nur desswegen voll, weil No. 31 "zweimal vorkommt. Dagegen
fehlt die Titelvignette mit dem leidenden Heilande. Heller gibt die
Blätterzahl irrig auf 40 an. Auch weisen die Custoden nicht bis K. 2,
wie dieser Schriftsteller S. 604 angibt, sondern bis L. Dieses Blatt
hat auf der Stirnseite das jüngste Gericht, und auf der Rückseite be-
ginnt die Esortation a mortali, welche auf der Rückseite des folgenden
Blattes schliesst. Darunter steht: Il flnc. Die Abdrücke dieser seltenen
Ausgabe sind noch sehr gut, indem die einzelnen Striche und Schraf-
iirungen der Edition von 1511 noch sämmtlich kenntlich sind. Der
Druck ist aber zum Theil höchst nachlässig.
85) Die kleine Passion, die sogenannte Mommarfsrhe Copie, B. N0.
16-52. Höhe des Originals 4 Z. 8-9 L., Br. 3 Z. 7 L. Bartsch
kannte von dieser schönen Copie nur drei Blätter, Heller zählt aber
deren 33 auf. Letzterer sagt, dass auf dem ersten Blatte mit dem
leidenden Heilande oben in beweglichen Lettern folgender Titel stehe:
FIGVRAE l PASSIONIS DOMINI I NOSTRI IESV CHRISTI. Wir
fanden dieses Blatt ebenfalls vor, glauben aber nicht, dass es ein Be-
standtheil der Mommarttschen Passion sei. Sie erschien unter dem
Titel: Historie passionis Domini nostri Jesu Christi ab Albcrto Durero
delineata. Bruxellae Eaccudebert Joannes Mommartius. Auf diesem Titel-
blatt ist der sitzende Heiland nach dem Worte "delineata" eingedrückt.
Vor der Bilderreihc ist die Dcdication: Rd" admodtim ac nolxm" D0-
mino D. Philippo Chifletio Abbati Balermensi et Ecclesiae Vesontinae
Vicario generali elegantioris coelaturae perito aestimatori hanc Christi
patientis historiam Alberti Dureri manu delineatam Joannes Mommartius
typographus Bruxellensis novo-anti uum instauratae nuper ofücinae suae
foetum. L. M. D. D. C. Q. MDClEIV. Diese Copien sind von den
Originalen am leichtesten in den Köpfen zu unterscheiden, derjenige
aber, welcher mit Dürer's Zeichnung weniger vertraut ist, muss auf die
von Bartsch und Heller angegebenen Merkmale achten, um nicht ge-
täuscht zu werden. Die Blätter sind ziemlich in der Grösse der Ori-
ginale, und von derselben Seite.
86) Die kleine Passion, in neuen Drucken, unter dem Titel: Events
in the life of Jesus Christ, edited by H. Cole. London 1844, 4.
Diese Ausgabe enthält llständige Passion, .B. N0. 16-52, an-
geblich von den noch haltenen Platten. Allein ein grosser Theil
der Darstellungen schein auf Stein übergetragen zu seyn. Es gibt eine
Ausgabe auf weisses Papier, eine solche mit Tonplatten, und Perga-
ment Drucke.
87) Die kleine Passion in Copien von Virgil Solis, welche weder
Bartsch noch Heller anführen. Sie kommen in folgendem Buche vor:
Pass-ional. Inn Welchem mit sonderm fleiss in schöne Figuren zu-
sammengebracht sein die fürnembste historie uTi geschickt des lebens, leidens
un stcrbens unsers Herrn Jcsu Christi dzc. Getruckt zu München durch
Adam Berg. Ano 1572, 4. Diese seltene Ausgabe enthält 41 Blätter
mit den Darstellungen der Passion, und einigen andern Scenen.
88) Die kleine Passion in verkleinerten Copien. auf welche Heller
S. 610 aufmerksam macht, ohne bestimmen zu können, in welchem Buche
sie vorkommen. Dieses hat den Titel: Betbuehlin mit dem Calender
und Paisäional Doct. Mart. Luth. Witlenberg, Gedruckt durch Hans Lufft
1558, s.
89) Die kleine Passion, nach Bartsch und Heller in Copien von Anton
von Worms, nach Dürer's bekannten Kupferstichen. H. 4 Z. 9 L. Br.
3 Z. 1 L. Diese Blätter können nicht als Copien nach Dürer be-
trachtet werden, da sie eine gänzlich verschiedene Composition dar-