DÜRER.
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Sammlung der schönsten Dürer'schen Holzschnitte nach den von dem Künstler
gefertigten Originalen, in gleicher Grösse aufls Neue in Holz geschnitten
unter Mitwirkung und Aufsicht von Direktor W. von Kaulbach in
München, und Direktor A. Kreling in Nürnberg. Ausgeführt in dem
Atelier von J. Doering. Nürnberg, J. Zeiser's Buch- und Kunsthand-
lung 1856 ff, gr. fol. Bisher erschienen zwei Hefte z. 3 Blätter in
Tondruck. Die Copie mit St. Joachim vor dem Engel knieend ist dem
zweiten Hefte beigefügt.
59) Die Flucht der hl. Familie im Walde, aus der Folge des Le-
bens der hl. Maria, B. No. 89. H. 11 Z. Br. 7 Z. 9 L. Auch von
diesem Blatte gibt es nur ältere Copien in Kupferstich, eine moderne
in Holz geschnittene Nachbildung ist aber in dem oben erwähnten
Albrecht Dürer- Album. Rechts unten in der Ecke steht ö.
60) Die hl. Familie mit St. Joseph und St. Joachim 1511, B. No.96.
H. 8 Z. 9 L. Br. 5 Z. 10 L. Von diesem Blatte hatte man nur
eine frühere mittelmässige Copie von der Gegenseite ohne Jahrzahl.
Eine schöne, in Holz geschnittene Nachbildung aus unseren Tagen ist
aber in dem No. 58 erwähnten Albrecht Dürer-Album von J. Doering.
61) Die hl. Familie von 1526, B. No.98. H. 5 Z. 5 L. Br. 4 Z.
2L. Dieses sehr seltene Blatt gehört zu den Original-Fonnschnitten
des A. Dürer. "In R. WeigePs Prachtwerk: Holzschnitte berühmter Meister.
Eine Auswahl von charakteristischen und seltenen OHginaI-Formschnitten
Etc. Leipzig 1851-57, fol., ist eine schöne Copie von Lödel in Göt-
tingen, welche aber nach WeigePs Bemerkung dem Originale gegenüber
doch der Ursprünglichkeit und Kraft entbehrt, wodurch Dürer sich
unabweislich geltend macht.
62) Die Anbetung der Könige, aus der Folge des Lebens der Ma-
ria, B. No. 87. H. 11 Z. Br. 7 Z. 9 L. Die älteren Copien sind
alle in Kupferstich, in dem oben N0. 58 erwähnten Albrecht Dürer-
Album ist aber eine gleichseitige Nachbildung in Holzschnitt, welche
rechts mit k. ö. bezeichnet ist.
63) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde von vielen Engeln umgeben
1518, B. No.101. H. 11 Z. 2 L. Br. 7 Z. 11 L. Die ersten Ab-
drüc sind von grosser Frische der Farbe, und auf geripptes Papier
ge welches zum Wasserzeichen einen Ochsenkopf mit dem Cadu-
ce Es kommen auch Abdrücke auf blaues Papier vor, welche
noch seltener als die erwähnten sind.
64) Maria auf dem halben Monde stehend, ohne Krone, B. No. 30
der Kupferstiche. Heller No. 491 erwähnt einer Copie in Holz-
schnitt von der Seite des Originals, Böruer kennt aber auch eine
Copie von der Gegenseite auf dem Titel folgenden Werkes: Austegüg
des Vater vnsers fuer die einfeltigen leym Dr Martini Luther Augustiner
zu Wittenbergk. Leipzig, Valentin Schuman 1519. Diese Copie ist 3 Z.
11 L. hoch, und 2 Z. 10 L. breit.
65) Maria mit dem saugenden Kinde auf einer Rasenbank von vier
Engeln umgeben. Rechts steht Joseph mit dem Hute in der Hand, und
oben ist Gott Vater mit dem hl. Geiste. H. 8 Z. 1 L. Br. 5 Z. 6 L.
Heller No. 1991 setzt dieses Blatt unter diejenigen Erzeugnisse,
welche nach seiner Ansicht nicht von Dürer herrühren. Er verweist
nicht auf Bartsch, dieser Schriftsteller beschreibt aber das Blatt unter
No. 99, doch so mangelhaft, dass Heller eine andere Darstellung ver-
muthete. Nach Bartsch ist links ein Engel, es singen oder lesen aber
deren zwei. Die Composition dürfte sicher von Dürer seyn, der Schnitt
ist aber gering. Heller erwähnt zwei Copien in Kupferstich. Es gibt
noch eine dritte aus dem Verlage PrestePs, wahrscheinlich von Mathes.