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A. DÜRER.
Nrl
350.
auch in den tiefen Schatten transparent. Man findet deren sehr selten.
Im k. k. Cabinet zu Wien ist ein Abdruck auf Atlas.
49) Willibald Pirkheimer 1524. B. N0. 106. H. 6 Z. 8 L. Br.
4 Z. 3 L. Dieses Bildniss hat Dürer mit grosser Sorgfalt gestochen,
man muss es aber in alten Prachtdrucken auf Papier mit dem Wasser-
zeichen des Kruges sehen, oder wenn dieses fehlt, auf das feine com-
pakte Papier mit den weiten Rippen Acht haben. Die Platte wurde
bei Zeiten abgenutzt, und dann retouchirt. Es gibt eine alte, ge-
treue und geistreiche Oopie, welche Heller nicht kennt. Sie ist nur
um 1 L. schmäler. Ein schöner Abdruck des Originals vor der Re-
touche galt in Ackermuniüs Auktion 17 Thlr. 15 gr.
50) Philipp Melanchthon 1526. B. N0. 105. H. ohne Schrifttafel
5 Z. Br. 4 Z. 6 L. Dieses Bildniss ist im alten Drucke auf Papier
mit dem Zeichen des Kruges äusserst kräftig, kommt aber in diesem
Zustande sehr selten vor. In der Ackermannlschen Auktion ging
ein prächtiger Druck für 41 Thlr. weg.
51) Churfürst Friedrich der Weise von Sachsen 1524. B. N0. 104.
H. mit der Schrifttafel 7 Z. 1 L. Br. 4 Z. 9 L. Die Abdrücke aus
Dürer's Zeit haben feines und festes Papier, ähnlich jenem, welches
mit dem Wasserzeichen der Krone und des Kruges vorkommt, doch
ist es nicht weit getippt. Das Bild erscheint sehr kräftig, das Ganze
ist aber von äusserster Klarheit. In der Auktion Ackermann galt ein
Prachtdruck 44 Thlr. Der Meister N. W. (Nicolaus Wilborn) hat
1565 dieses Bildniss in Aldegrevefs Manier copirt. Bartsch und Heller
kennen dieses Blatt nicht.
Wappen, Thiere äc.
52) Das Wappen mit dem Todtenkopfe und der jungen Frau, B.
N0. 101. H. 8 Z. Br. 5 Z. 9 L. Dürer liess die Abdrücke auf das
schon öfter erwähnte Papier mit dem Wasserzeichen des Kruges und
den weiten Rippen machen. Exemplare dieser Art sind von ausser-
ordentlicher Schärfe und Klarheit, ohne in's glänzende Schwarz zu
gehen. Ein Druck von erster Schönheit wurde 1853 in Ackennanws
Auktion mit 50 Thlr. bezahlt. Eine moderne Oopie in Holzschnitt
ist von Tamisier gefertiget. Man findet sie in der Histoire des
Peintres de toutes les ecoles Par Ch. le Blanc. Auch im Art-
Journal 1851 ist ein Abdruck.
53) Die drei kleinen Hunde. Unter diesem Titel wird im Ca-
talog Verstolk van Soelen N0. 665 ein noch nicht beschriebenes, sel-
tenes Blatt erwähnt, über welches wir keine weitere Auskunft geben
können. Wir sahen aber zu München im Privatbesitze eine Feder-
zeichnung, welche drei Hunde aus dem Blatte mit St. Eustach vor-
stellt. Diese Zeichnung ist sehr schön, scheint aber nur nach dem
Kupferstiche gefertiget zu seyn.
54) Die Missgeburt eines Schweines, eines der frühesten Blätter
des Meisters (um 1496). H. 4 Z. 8 L. Br. 4 Z. 4 L. B. N0. 95.
Die alten Abdrücke haben ein Papier mit dem Wasserzeichen des
Wappens mit Thürmen. Dieses Papier stammt aus einer Fabrik, welche
in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Gange war, wahrschein-
lich in Ravensburg.
55) Die grosse Canone 1516, B. N0. 99. I-I. 8 Z. 2 L. Br. 12 Z.
Die alten Abdrücke dieses geätzten Blattes haben ein Papier, welches
eine Art Tiara zum Wasserzeichen hat.