170
DÜRER.
350.
Professors Ackermann galt 1853 bei der Auktion 127 Thlr. Der Preis
von 50 Thlrn., welcher früher bei der Arndt'schen Auktion erzielt war,
wurde bereits für unerhört genommen. Andreas Glaser hat diese
Darstellung 1824 von der Gegenseite radirt. H. 9 Z. mit 2 Z. 6 L.
Rand für die Verse, Br. 6 Z. 11 L. Plüddemann hat sie im Umriss
radirt, fol.
35) Die drei geflügelten Genien mit dem Wappenschilcle, B. No. 66.
H. 4 Z. 3 L. Br. 2 Z. 8 L. In der Histoire des Peintres de toutes
les ecoles Par Ch. le Blanc, ist eine Copie in Holzschnitt von
Ch. Jardin gefertiget. H. 3 Z. 3 L. Br. 2 Z. Im Art-Journal 1851
findet man ebenfalls einen Abdruck.
36) Der schlafende Mann auf der Ofenbank, auch der Traum, und
der Müssiggang genannt, oder wie Quad von Kinkelbach meint, der
traumende Doctor, B. No. 76. H. 7 Z. Br. 4 Z. 5 L. Die ursprüng-
lichen, äusserst kräftigen und klaren Abdrücke sind auf feines, aber
compaktes weisses Papier mit leichtem Ton gemacht. Das Wasser-
zeichen bildet ein Dreieck mit verlängerten Seitenschenkeln, und einem
kurzen Stiele, so dass es einem Grabscheid, oder eher einer Maurer-
kelle ähnlich ist. Die Rippen sind unmerklich. Ein sehr schöner,
silberklarer Druck galt bei Ackermann 22 Thlr.
37) Das Liebesanerbieten, oder Bertold Tucher mit Anna Piinzing,
B. N0. 93. S. oben Hinweisung auf die Monogrammen S. 158 No. 20.
38) Die Eifersucht, auch der grosse Satyr und das Bacchanal ge-
nannt, B. No. 73. H. 11 Z. 10 L. Br. 8 Z. 3 L. Die alten, aus
Dürer's Zeit stammenden Abdrücke sind von grösster Kraft und Klar-
heit. Das Papier ist fein und fest, und mit Rippen versehen, welche
ungefähr 1 Z. 3 L. abstehen. Wir sahen einen Abdruck mit dem Wasser-
zeichen des Kruges. Ein Exemplar erster Schönheit galt bei Acker-
mann 50 Thlr. Die von Heller N0. 817[2] erwähnte Copie von der
Gegenseite wurde von einigen dem Gio. Antonio da Brescia, von an-
deren dem Marc Anton zugeschrieben. Sie ist deutsche Arbeit, und
hat im frühen Drucke an der Stelle des Zeichens von Dürer ein aus
H und dem verkehrten G gebildetes Monogramm. Später wurde jenes
von Dürer aufgesetzt, doch hat der rechte Schenkel des A zwei Linien,
und das D ist kleiner als im Original.
39) Die Kriegsknechte, Uassemblee des gens de gnerre, B. N0. 88.
S. oben Einweisung auf die Monogrammen S. 158 No. 19.
40) Die drei Bauern in Berathung, Gruppe aus dem Bauernkriege,
B. No. 86. H. 4 Z. Br. 2 Z. 10 L. Die kräftigen Abdrücke auf
feines, geripptes Papier gehören zu den Seltenheiten. Ganz bleich sind
jene mit Lochner's Adresse. Es gibt eine originalseitige, Heller un-
bekannte Copie, welche nach Börner Unerfahrne tauschen könnte. Im
Original durchneidet eine von der Schwertspitze an gezogene horizon-
tale Linie das D des Monogramms in der Mitte, in der Copie streift
sie nur den oberen Theil. H. 3 Z. 10 L. Br. 2 Z. 9 L.
41) Der grosse Conrier, ein nach rechts reitender Mann mit der
Peitsche, B. No. 81. H. 4 Z. 2 L. Br. 3 Z. 9 L. Dieses höchst
seltene Blatt wurde in neuester Zeit von A. Petrack nach dem Origi-
nale im k. k. Cabinet zu Wien copirt, was um so erwünschter erscheint,
als das Original unauffindbar ist. Der Copist hat das aus AP. besteh-
ende Monogramm beigefügt. Das Vorbild ist ohne Zeichen, und wird
von Heller No. 1098 einem älteren Meister als Dürer zugeschrieben,
wahrscheinlich auf "Heinecke hin, welcher es unter die Stiche des
15. Jahrhunderts zahlt.