144
ACH.
3284
330.
_Die letzte italienische Ausgabe ist von 1766, und in Rom er-
schienen: Le arti di Bologna dissegnate da Annibale Carracci, cd intag-
liate da Simons Guilini, fol.
In Nürnberg erschien 1738 ein Nachstich: Le Am? di Bologna,
dipinte da Annibale Carracci, 4.
323. Annibal (larracci lnvenit, Simon Guillaln Sculpsit, sind
diese Buchstaben zu lesen, und somit han-
A, L delt es sich um jeneKünsler, welche den vor-
hergehenden Artikel behaupten. Man findet
f diese abweichenden Initialen auf mehreren
J. f S ' C" Blättern mit Darstellungen aus dem Leben
des hl.Diego, welche S. Guillain nach Car-
SC raccils Zeichnungen gestochen hat. Das Werk
enthält 20 Blätter, unter dem Titel: Vita
di San Diego 8m. Simon Guillain fec., gr. 8, 4 u. kl. fol. Dann stach
Guillain auch mehrere Blätter mit Heiligen, und die Evangelisten auf
Wolken in runder Einfassung, im Durchmesser 6Z. 3 L. Diese Blätter
tragen ebenfalls obige Bezeichnung. Auf anderen steht: An. C. J.
mit S. G. so.
329- A- C- I- F-i d. h. Annibal Oarracci Invontor Feoit, steht
auf einem Kupferstiche dieses Meisters, welcher die Madonna in halber
Figur mit dem schlafenden Jesuskinde vorstellt. Sie hält es auf dem
Schoosse, und legt di! linke Hand unter das Köpfchen, während der
Engel anbetet. Links oben: A. C. I. F. Pietro Stefanone for.
H. u. Br. 3 Z. 4 L.
Dieses schöne und seltene Blatt kommt zuweilen ohne Stefanone's
Adresse vor. In diesem Falle darf man es nicht mit der Copie ver-
wechseln, welche ein gleichzeitiger Meister gefertiget hat. Diese Copie
ist ohne Namen und Zeichen, und da das Bild von der Gegenseite er-
scheint, se legt Maria die rechte Hand unter den Kopf des Kindes.
Vgl. Bartsch, P. gr. XVIII. p. 184, N0. 7.
330- J. J., oder Hieronymus Gampagnola? Dieses Zeichen findet
man auf einem Blatte, welches Bartsch, P. gr. XV.
p. 539, unter den Stichen der alten italienischen
E Meister beschreibt. Es Stellt die 111. Ottilia vor, wie
sie stehend de face mit der Rechten zwei Augen an
einer Ahle hält. Rechts unten ist das Täfelchen.
Die Buchstaben im Täfelchen werden von einigen ohne Beweis
auf J. J. Campagnola gedeutet, worunter aber Giulio (Julias) Campag-
nola nicht verstanden werden darf, da die Ausfürtlng des Blattes von
jener des Giulio ganz verschieden ist. Passavant (Deutsches Kunstblatt
1850 S. 302) welcher liest: „Campagnola Inventor Incidit", schliesst
aber auch den Hieronymus Oampagnola aus, den Vater des Julius,
welcher zwischen 1460 und 1513 lebte, und nach Vasari die Malerei trieb.
Passavant nimmt demnach einen unbekannten Campagnola an, dessen
Thätigkeit zu Anfang des 16. Jahrhunderts zu suchen wäre. Und aller-
dings könnte ein vierter Künstler dieser Familie gelebt haben, welcher
dem Vasari unbekannt geblieben ist, so wie dieser Schriftsteller auch
nichts von Kupferstichen des Hieronymus Campagnola meldet.
F. von Bartsch (die Kupferstichsammlung der k. k. Bibliothek 1854,
S. 39) spricht sich aber entschieden für Girolamo Campagnola aus, so
wie auch schon früher Ottley (An Inquiry II. p. 767) auf einem Blatte
mit der Geburt Christi die Buchstaben '1 I C A, oder -H' C A, wie