ACI.
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biblischer und mythologischer Staiiage bestehen, so rühren sie eher
von Hieronymus Cock her, welchem das Monogramm C1 ohne A zuge-
schrieben wird. Im Jahre 1558 gab er eine Folge von 12 radirten
Landschaften heraus, welche aber das Zeichen nicht tragen. An den
Landschafts- und I-Iistorienmaler Jan Crans oder Cransse von Aut-
werpen ist wohl nicht zu denken, da dieser schon 1523 Mitglied der
Bruderschaft des hl. Lukas in Antwerpen war, und wir seine Spur nur
bis 1535 verfolgen könnten. Es ist wohl nicht anzunehmen, dass dieser
Meister noch 1558 gelebt habe.
326. Agostino Uarracci. über welchen wir unter A. C. No. 273
A bereits gehandelt haben, hinterliess zwei Blätter mit den
' ' ' gegebenen Initialen. Sie werden von Bartsch im achtzehnten
Bande des Peintre graveur beschrieben.
i) [B. 39.] Die hl. Jungfrau unter einem Baume mit dem Kinde
im Schoosse. Unten steht: A. C. I. 1595. H. 11 Z. 5 L. Br. 8Z. 2L.
Dieses Blatt legen mehrere Schriftsteller dem Agostino Carracci bei,
Bartsch XVIII. p. 61 glaubtraber, es sei nach Agostinds Zeichnung
von F. Bricci gestochen. Malvasia will die Zeichnung Carraccrs im
Gabinet des Coradino Areosti gesehen haben.
Eben so bezeichnet ist eine frei radirte Oopie, zum Theil in Proc-
cacini's Manier, fol.
2) [B. 150.] Jo. Baptista Pona Philosophus Et Medicus Veronensis
Aetatis Annorum XXXI. Büste in ovaler Einf sung. Rechts unten:
A. C. I. Sehr seltenes Blatt. H. 4 Z. Br. 3 2 L.
3) Der liegende Flussgott. Er hält mit der Rechten ein Ruder,
und legt die Linke auf die Oefnung einer Urne. Dieses Blatt ist
nach einer Zeichnung von Anuibale Carracci von Marc Anton Bellavia
radirt, und wird von Bartsch N0. 49 beschrieben. Die Buchstaben
A. C. I. ündet man aber nur im ersten Drucke, im zweiten seht A. C. IN.
4) Romulus und Remus. Vgl. unten N0. 332.
327. Annibale Carracci hatte Zeichnungen hinterlassen, welche
die Ausrufer der Gewerke in Bologna vorstellen. Diese
J - Zeichnungen, 80 an der Zahl, scheint später der Bildhauer
A. Algardi erhalten zu haben, da sie unter dessen Leitung
J von Simon Gnillain radirt wurden. Einige dieser Blätter
haben die Buchstaben ACI, auf anderen steht A. C.- S. G"
83 , sowie ein aus CAJ bestehendes Monogramm mit den Ini-
tialeu S GS. Bartsch P. gr. XIX. p. 75 macht auf dieses
Werk aufmerksam mit dem Beifügen, dass man früher dem Algardi
selbst Blätter beilegen wollte, namentlich das Bildniss des Annibale
Carracci an der Spitze der Folge. Bezüglich der gegebenen Zeichen
bemerken wir, dass „Annibal Carracci Invenit" zu lesen ist. S. G. be-
zieht sich auf den Bildhauer und Kupferstecher S. Guillain, welcher
1658 in Paris starb. Kurz nach seinem Tode radirte G. M. Mitelli
40 Blätter mit den Ausrufern von A. Carracci, B. XIX. p. 301 , N0.119.
Von S. Guillaims Werk gibt es eine zweite Ausgabe unter dem
Titel: -Le am di Bologna disegnatc ed intagliatc du Simone Guilini
col assistenza di Alessandro Algardi etc. In Roma 1740. Folge von
80 Blättern mit CarraccPs Bildniss, kl. fol. Diese Ausgabe gab wohl
die Veranlassung, dass man den Algardi zum Theilnehmer an den
Stichen machte.
Der Titel der ersten Ausgabe lautet: Figure diverse al numero d' 80,
disegnate du Annibale Carracci ed intagliate da Simon Giulino Parigino.
Boma 1646, fol.