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293- Augustin Uoppens, Maler von Brüssel, wurde um 1668 ge-
boren, und von J. F. Mile (Millct) unterrichtet. Er
6 malte Landschaften und architektonische Ansichten.
. _ Auf einer schönen Kreidezeiclinung mit einer Ruine
in landschaftlicher Umgebung fanden wir obige Initia-
len, welche dadurch ihre Erklärung fanden, dass am Rande der Zeich-
nung der Name A. Coppens von früherer Hand beigefügt war.
Coppens hat auch in Kupfer radirt, aber die Blätter mit seinem
Namen versehen. Sie erschienen unter dem Titel: Perspectives des
ruines de la ville de Bruxelles. Dessinees au naturel par Augustin
Coppens 1695, qu. fol. Dieses Werk besteht aus 12 Blättern, wovon
5 von Coppens, und die 7 anderen von R. van Orley radirt sind. Die
ersten Abdrücke dieser treffiichen Folge sind vor den Nummern der Blätter.
Ein anderes noch nicht beschriebenes Blatt gibt die Ruinen von
Fontainebleau. Im Vorgrnntle links sieht man einen einspäinnigen Kar-
ren, dessen Führer nach den Ruinen zu fährt. Diese entstanden durch
Brand, und noch sind Männer mit Löschen begriffen. Unten im Rande
steht: Vu-e des Ruines de la Fontaine bleue et de la maison du Poid de
la Ville tirant vers les P P Cordeliers. Aug. Ooppens del et fecit.
H. mit dem Rande 7 Z. Br. 9 Z. 7 L.
Wir sahen einen ersten Abdruck ohne Schrift. Im Rande links
sind die Buchstaben A (7 leicht gerissen, oder fein aufgeschrieben.
294- Adrian Gollaert der jüngere, Zeichner und Kupferstecher,
AC Ä C wurde um 1520 in Antwerpen geboren, und
l ' mit seinem Bruder Hans Collaert von Adrian
i 5 8.9 ' Collaert dem Alten unterrichtet. Letzterer hielt
im Ganzen noch den Charakter der älteren niederdeutschen Schule fest,
lasst aber aus der Zeichnung erkennen, dass ihm die Werke der ita-
lienischen Schule nicht fremd waren. Hans und Adrian Collaert jun.
folgten aber entschiedener der italienischen Richtung, und beide sind
treffiiche Zeichner ihrer Art. Von dem jüngeren Adrian sind die meisten
Blätter, doch dürften ihm auch Stiche seines Vaters zugeschrieben werden,
wie denn überhaupt nur Ein Künstler dieses Namens angenommen wird,
welchem Huber und Malpe sogar einen Theil der Blätter des Alaert
Claaszen beilegen. Die Geschichte dieser Meister ist leider noch im
Unklaren; Immerzeel keimt nur Einen Adrian Collaert, welcher ilach
seiner Behauptung um 1540 blühte, und somit der ältere wäre. In den
bestehenden Handbüchern wird 1567 als Todesjahr eines Künstlers dieses
Namens angegeben, ohne zu bedenken, dass die sechs Blätter mit den
sogenannten Verkündignngen die Jahrzahl 1586 tragen, und als Haupt-
werke des Adrian Collaert angegeben werden. Es kommen aber auch
noch in späterer Zeit des 16. Jahrhunderts Blätter mit dem Namen
des Adrian Collaert vor, und da ein solcher erst unter dem Jahre 1597
als Mitglied der Bruderschaft des hl. Lukas in Antwerpen eingetragen
ist, so dürften drei Adrian Collaert gelebt haben. Der alte lebte wahr-
scheinlich nicht bis 1567, und der jüngere ist nicht in diesem Jahre
gestorben. Dieser tritt mit Hans Collaert als Kupferstecher und Kunst-
handler auf. Seine meisten Blätter tragen den Namen, theils mit Ver-
lagsadresse. Die geringere Anzahl istmit den Initialen AC bezeichnet.
Man will diese Buchstaben auch in einer gothisirenden Form gefunden
haben, aber sicher nicht in der, wie sie Heller gibt. Auch Brulliot
macht darauf auiinerksam, fand sie aber nur bei R. de Virloys an-
gezeigt, auf keinem Blatte des Meisters.
Zu den schönsten und zartesteu Blättern des jüngeren A. Collaert
gehören jene mit Darstellungen aus dem Leben der Maria, unter dem