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den schönsten Kunsterzeugnissen dieser Art, und haben in alten
Abdrücken eine IKrait des Tons, wie man sie nur bei Rembrandt
trifft. Die radirten Blätter erschienen zuerst in zwei Folgen auf Chi-
neser Papier in qu. 4., u. kl. fol. Nach seiner Uebersiedlung von
Genf nach Paris 1841 wurden die Radirungen in der Zeitschrift
„l'Artiste" unter dem Titel: Collection des Paysages et Etudes a l'eau-
forte, bekannt gegeben. R. Weigel, Kunstkatalog No. 15,868 zeigt
40 Blätter an: Les Alpes et PItalie. Die Sammlung kostet auf weisses
Papier 22 Thhn, auf chinesisches Papier 32 Thlr. Unter den Litho-
graphien des Künstlers sind einzelne grosse Prachtblätter, und auch
ganze Irlolgcn, meistens in Tondruck. Zwei Werke sind dem Unter-
richte gewidmet: Cours complet d'Etudes progressives, 24 Bl., Paris
1844, qu.fol.; und: L' ecole du Pztysagiste. Reeueil varie de Vues des-
sinees (Papres nature et lithogr. au deux crayons par A. Calame. Dieses
Werk bildet die Fortsetzung des Cours complet 8m, qu. fol.
Das erste der obigen Zeichen findet man links unten in der Ecke
eines meisterhaft radirten Blattes, welches eine Gebirgsansicht enthält.
Im Vorgrunde breitet sich Wasser aus, und links an dem mit Schilf
bewachsenen Ufer erheben sich Baume, deren dunkler und doch klarer
Ton im Mittelgrunde in alten Abdrücken von wunderbarer Wirkung ist.
Auf dem Wege, nach den Bäumen zu, stehen zwei kleine Figuren,
und rechts ziehen sich Berge hinauf. Das Zeichen steht im Bilde, auf
unbeschnittenen Exemplaren liest man aber unter demselben im Rande:
A. Calame pinx. et uq. fte. Geneve 1840. H. der Platte 6 Z. 8 L.
Br. 8 Z. 10 L. Noch kräftiger und etwas grösser gehalten sind die
Buchstaben AC. auf einer radirten Gebirgsansieht mit kahlen, links vom
Mittelgrunde aufsteigenden Felsen. Von der Ferne her kommt ein
Waldbach, welcher nach links vorn zu den Seiten eines konischen Fel-
sens abfällt, und den Vorgrund bespült. Rechts stehen Bäume und
Gesträuche auf der felsigen Erhöhung, und der Himmel ist mit Wolken
bedeckt. Die Buchstaben AC sind rechts unten in der Ecke im Schatten
des Bildes, und links unten im Rande steht: A. Calame pimv. et aq. f.
Ganove. Die alten Abdrücke sind von äusserst kräftigem Tone. H. der
Platte 6 Z. Br. 8 Z. 10 L. Das zweite Zeichen findet man rechts
unten in der Ecke einer eben so schönen Radirung im Lichteffekte.
Nach dem Vorgrunde zu fällt das Wasser über Felsen ab, und rechts
und links des steinigen Terrains erheben sich Baume. Den Hinter-
grund schliessen mächtige Gebirgsformen der Alpcnregion. Im Rande
links liest nlan: Peint et graue par A. Calame Geneve 1840. H. der
Platte 6 Z. 1 L. Br. 4 Z. 6 Z.
291- Andrea Uommodi, Maler von Florenz, geb. 1560, gest. 1638.
AC_ Die gegebenen Initialen ündet man auf Blättern von Giovanni
Luigi Valesio in folgendem Werke: Erotilia di Giulio Strozzi
AG del- per le nozze de gli Eceellmi. Principi D. Marcantonio Borghese e
D. Camilla Orsina. In Venezia appresso il Violati- 1615. H. 4 Z. 10 L.
Br. 6 Z. 6 L. Dieses Werk enthält 12 Blätter nach A. Oommodils
Zeichnung, welche Bartsch P. gr. XVIII. p. 221 N0. 37-48 beschreibt.
Commodi hatte als Maler Ruf. Zu seinen Hauptwerken gehört das
Opfer Abrahams im Palazzo Capponi zu Florenz. Dieses Bild hat
Ravenet für M. LastrPs Etruria pittrice gestochen.
292- Abraham van Guylenburg, Maler von Utrecht, zeichnete einige
Bilder in dieser Weise. Sie sind in der Manier
Ä Cjao des G. Poelemburg behandelt, aber nicht so (lelicat
gemalt. Auf anderen Gemälden findet man ein aus
ACV. bestehendes Monogramm.