286.
123
steht A. 0., rechts F. Q A., und rechts unten N0. 9. Im Rande: Credo
In Spiritvm Sanetvin. H. 4 Z. 6 L. Br. 2 Z. 7 L.
10) Der hl. Jakobus minor, stehend von vorn mit dem Buche unter
dem linken Arme, und dem Wiukelmaasse in der rechten Hand. Hier
ist der Grund vollkommen ersichtlich leicht gekörnt, und mit dem
Schaber überarbeitet, besonders im Mittelgrunde. Oben ist eine stär-
kere Arbeit, welche sich nach der Schulter der Figur zu durch Quer-
linien abdampft. Auf dem Boden links liegen einige Steine, und das
Terrain begritnzt eine niedere Mauer cyklopischer Art. An der Be-
handlung in schwarzer Manier wird man nicht zweifeln können. Der
Name des Apostels steht im weissen Nimbus, links oben sind die Buch-
staben A. 0., rechts F. Q A., und rechts unten bemerkt man die N0. 10.
H. 4 Z. L. Br. 2 Z. 7 L.
11) Der hl. Simon, stehend im reichen Mantel mit der Sage, welche
rechts unter diesem hervorragt. Er blickt nach. links, und reicht mit
dem blossen rechten Unterarme in den Mantel. Der obere Theil des
beschatteten, körnigen und mit kreideartig (lurchzogenem Grunde reicht
gegen die Hüfte herab. Der mittlere Theil hat einen graulichen Ton,
und das Terrain bildet Wellenliiiieii mit einigen Unebenheiten. Die
Lichter sind weiss, wie der Nimbus mit dem Namen. Von einem Ton-
druek ist daher keine Rede. Oben links stehen die Buchstaben F. QA..
rechts A. C. , und unten rechts ist die Ziffer 1 I. lin Rande: Remis-
sionem Peccatorwn. H. 4 Z. 6 L. Br. 2 Z. 7 L.
12) Der Apostel Judas, stehend von vorn in breiter Manteldraperie,
mit dem Buche in der Rechten, und den Beutel in der Linken. Der
obere schwarze Theil des Grundes, mit ausgeschabten Wolken, reicht
bis zur Hand mit dem Beutel herab, und der mittlere 'I'heil desselben
zeigt den erwähnten graulichen Ton. Der Boden ist hügelich, und mit
einigen Steinen belegt. Rechts am Rande erhebt sich ein Baum mit weissen
Lichtern. Auch der Nimbus mit dem Namen Jvdas ist weiss. Links
steht A. C. , rechts F. QA. , rechts unten No. 12 . und im Rande : Carnis
Resurrexionis. Der Augenschein lehrt, dass dieses Blatt, wie andere,
nicht bunzirt, sondern geschabt seyn kann. H. 4Z. 6L. B122 Z. 7 L.
13) Der hl. Mathias, stehend mit einem langen deutschen Schwerte,
welches er mit der Rechten am Griffe halt, während er mit der Linken
ein offenes Buch trägt. Der Grund ist nur oben bis an die Achsel der
Figur schwarz, und mit Wolken durchzogen. Der grösste Theil ist
leicht betont. Die Gewandmassen zeigen starke Lichtpartien mit schön
abgestuften Schatten, hier in kreideartiger Behandlung, wie sie aber
der Künstler nicht mit dem Bunzen, sondern wohl nur mit dem Schaber
erreichen konnte. Das Terrain ist steinig mit vielen Lichtstellen. Den
linken Fuss stützt der Apostel auf einen Stein, und rechts wirft er
einen Schatten. Wenn je ein Blatt das Ansehen einer eigenthümlichen
Kreidemanier hat, so ist es dieses. Der Name steht im weissen Nim-
bus, links oben sind die Initialen F. Q A., rechts A. C., und unten
rechts ist die Nummer 13. Im Rande: Et Vitam Aeternam Amen.
286- Unbekannter Meister, welcher nach Bartsch, P. gr. IX. p. 532,
in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Deutschland
' lebte. Der genannte Schriftsteller beschreibt einen Kupfer-
stich, welcher rechts unten mit den gegebenen Initialen, und in der
Mitte mit der Jahrzahl 1569 versehen ist. Dieses Blatt stellt einen
Bauer mit der Gabel vor, wie er den linken Arm in der Schlinge trägt.
Daraus schliesst Bartsch auf eine ungesetzliche Handlung, und er nennt
den Gabelhelden einen Rebellen. H. 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. 8 L.