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in Cassel. In der Erzählung von Mathilde Bodenstedt: Maria und Els-
beth, 1853, sind vier Holzschnitte nach seinen Zeichnungen. In diesem
Jahre erschien von ihm auch eine Sammlung vonLiodorn unter dem
Titel: Lieder von August Oorrodi. Mit Zeichnungen von demselben.
Auch eine illustrirte Jugendschrift haben wir von diesem Künstler:
Ferientage auf Onkels Schloss. C-assel 1853. Auf den Blättern in den
genannten Werken iindet man obige Zeichen. Gegenwärtig lebt der
Künstler in St. Gallen. Er ist der Verfasser eines humoristischen Ca-
taloges der allgemeinen Kunstausstellung der Schweiz 1856. welche er
als kunstliebender Heuschreck besuchte. Dieses Schriftchen erschien
unter dem Titel: Kreuz- und Querspriinge in der schweizerischen
Kunstausstellung. St. Gallen 1856. Corrodi spricht sich darin mit
eben so viel Laune als Sachkenntniss aus.
Garl Andreae, Zeichner und Maler aus Cöln am Rhein, machte
seine Studien an der Akademie in Berlin, und verweilte
zu gleichem Zwecke auch einige Zeit in Düsseldorf. Man
, findet historische Gemälde von seiner Hand, meistens bib-
lische Darstellungen. Auf Zeichnungen und kleineren Bildern steht das
Monogramm. Holzschnitte mit dieser Bezeichnung begegnen uns in dem
Werkchen: Christenfreude in Lied und Bild. Geistliche Lieder mit
Holzschnitten nach Zeichnungen von G. Andrea, L. Richter, und Jul.
Schnorr von Carolsfeld, herausgegeben und verlegt durch A. Grabens
Atelier für Holzschneidekunst, 8. Im ersten Hefte (1855) tragen die
Blätter mit Christus am Kreuze, und dem auf dem Grabe stehenden
Heilende das Monogramm dieses Künstlers. Andrea lebt jetzt wahr-
scheinlich in Dresden. Im Jahre 1850 und so fort übte er seine Kunst
in Berlin.
267- Gonrad Aigner, Maler von Ingolstadt, ist einer der vielen
Künstler des 16. Jahrhunderts, deren Namen in Ver-
ä gessenheit geriethen. Auf die Entdeckung desselben
, , führte uns ein altes Künstlerverzeichniss mit den Werk-
zeichen. Aigner begab sich später von Ingolstadt nach Landshut, wo
er noch 1535 thätig war. In den Weissenburgenschen Druckwerken
sind Holzschnitte nach seinen Zeichnungen, auf welchen aber kein
Monogramm steht. Gemälde können wir nicht nachweisen.
1) Sultan Solcyman getzt Türkischer Keyser. Büste nach rechts
gekehrt. Ohne Zeichen, Holzschnitt, wahrscheinlich von Michael Osten-
dorfer. H. 14 Z. Br. 9 Z. 6 L.
2) Ein Stammbaum der türkischen Sultane mit ihren Büsten. Unten
steht das zweite Zeichen und jenes mit M0, vrelches sich auf Michael
Ostendorfer bezieht. Die Beischrift: INGOLSTATY 1528, bestimmt Zeit
und Ort. Oben steht die Jahrzal1l1527. H. 14 Z. 2 L. Br. 9 Z. 5 L.
Michael Ostendorf er hat diesen Stammbaum in Holz geschnitten.
268. Alexander Glarot, Maler von WVien, erwarb sich durch seine
Portraite in Miniatur und Aquarell Ruf. Doch üuden sich auch
A Genrebilder von seiner Hand. Auf mehreren seiner Werke steht
das Zeichen mit der Jahrzahl. Starb um 1840.
269. Unbekannter Maler, wenn je das Zeichen einem solchen an-
( gehört. Im Museum des Louvre ist das Bildniss einer
1 Frau im rothen Kleide, deren Haupthaar von einer
Schnur zurückgehalten wird. In dem Ziertheile bemerkt man die ge-
gebenen Zeichen, welche sich nach der Ansicht eines Berichtgebers im
Kunstblatt 1841 S. 86 eher auf die dargestellte Person, als auf einen
Künstler beziehen könnten. Im Stirnbande dürfte allerdings ein solcher