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spätere Abdrücke andeutet. S0 sind z. B. die Radirungen des Moses
van Uytenbroeck oder Wtenbrouck, welche die Geschichte des jungen
Tobias zum Gegenstande haben, mit der Adresse: A. Waesber. ezc.
zweiter Art, und bereits retouchirt.
Sein Name knüpft sich vornehmlich an eine Copie der kleinen
Ilolzschnittpassion von Albert Dürer, welche aber nicht Waesberge in
Kupfer stechen liess, sondern wahrscheinlich Broer Jansz im Haag.
Dieser Kunsthäntller besass die Platten früher, denn die Abdrücke mit
seiner Adresse sind vorzüglicher, und daher erster Art. Dennoch han-
delt es sich immer nur um die Waesbergdsche Copie, da seit Heller
dieser Name geläuüg ist. Es ist aber sogar zweifelhaft, ob die Copien
mit der Adresse des A. Waesberge zweiter Art sind. Man findet auch
schöne Abdrücke mit der alleinigen Adresse des J. A. Colom, welcher
demnach Waesbergeüs Vorgänger seyn könnte. Auf dem Titel der
meisten Exemplare steht aber links unten: J. A. Colom Exa, und rechts:
AB. Waesberge Excudit. Zwei Adressen deuten entweder auf einen ge-
meinschaftlichen Besitz der Platten, oder es blieb beim dritten Drucke
die ältere Adresse stehen. Broer Jans oder Jansz ist jedenfalls älter
als Waesberge. Die erwähnten Blätter des Uytenbroeck mit dessen
Adresse sind erster Art, und erst später erhielt Waesberge die Platten.
Diess ist auch mit der Passion der Fall.
253. Adrian Grabeth, wenn nicht Alexander Oolyns. Das beige-
fügte Monogramm steht auf einem Gemälde in der k.
Gallerie zu Schleissheim, welches ein sehr gut gemaltes,
nur in der Färbung etwas trockenes Frauenbildniss ent-
hält. Man will das Zeichen auf Adrian Orabeth deuten,
den Schüler des Jan Swait von Gröningen; allein weder
[5 7 7 C. van blander, noch die späteren Schriftsteller konnten
ein Werk von ihm nachweisen. C. van Mander vermuthet
nur, dass er der ältere Bruder des Wouter Crabeth jun., wenn nicht
mit diesem Eine Person sei. Adrian Crabeth soll 1581 zu Autin auf
einer Reise nach Rom in der Blüthe der Jahre gestorben seyn. Ob
aber das gegebene Monogramm sich auf ihn beziehe, steht sehr im
Zweifel. An Christoph Amberger ist indessen nicht zu denken; eher
an Alexander Colyns von Cöln, welcher in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts malte. In der Vorhalle des Museums zu Cöln sind
von ihm 8 Bilder mit Scenen aus der Schlacht von Worringen 1288.
Eines dieser Gemälde trägt die Jahrzahl 1582. A. Colyns wird für
einen Schüler des Hans von Achen gehalten. Er lebte einige Jahre
in München, und daher könnte das fragliche Bildniss der Zeit und dem
Orte nach von ihm gemalt seyn. Strixner hat es für das alte Gallerie-
werk lithographirt.
259. Allard Oleaszen, nicht Alaert Claas, möchten wir den
Träger dieser Zeichen nennen. Der letztere
Name tritt aber zuerst in holländischen Auk-
tionsverzeichnissen auf, und sofort ging er
C H C fast in alle Kunstschriften über. Die hollän-
r I dischen Chalcologen kamen wahrscheinlich
durch Carl van Mander auf ihren Alaert Claas,
ÄIAIAIHK der genannte Schriftsteller spricht aber in
seinem Werke (Het Leven-der Schilders, door J. de Jongh I. p. 236)
von einem Maler Allard Claaszen aus Amsterdam, welcher nach seiner
Angabe auch „Plaat-snyder" war. In neuester Zeit verfiel man dagegen
auf Aertgen Claessen, oder Claeyssen jun., von welchem Carl van
Mander nichts weiss. Er kennt nur den Aertgen Klaaszon, oder Aert-