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ABV.
250
254.
250- Andreas Scheyts oder Soheits, Maler und Radirer, welcher
um 1680 als Hofmalei" in Hannover starb, iindet hier einen
Es Nachtrag zum Artikel im Künstler- Lexicon XV. S. 172. Das
gegebene Zeichen steht auf einem Holzschnitte, 'welcher gut ge-
zeichnet. aber etwas roh ausgeführt ist. Dieses Blatt stellt einen
Sackpfeifer und einen Hornblaser auf der Bank sitzend vor. Rechts
bemerkt man Bacchus auf dein Fasse. H. 4 Z. 7 L. Br. 5 Z. Börner
und Weigel erklären dieses Blatt als Originalholzschnitt des Andreas
Scheyts. Im Künstler-Lexicon haben wir nur radirte Blätter verzeichnet.
251- Abraham Steenwyck, Maler von Breda, war um 1660-1670
ß S thatig. Er malte sogenannte Stillleben, meistens Embleme
. . auf den Tod, und die Vergänglichkeit des irdischen. In
der Gallerie zu Gotha ist ein Bild mit dem gegebenen Monogramme,
und der Jahrzahl 1661. Auf dem Tische steht ein Globus, ein T0dten-
kopf und eine Sanduhr, und auch die Bibel ist aufgeschlagen. Ein
anderes Gemälde mit dem illonogramme und der Jahrzahl 1666 ging
1857 aus der Sammlung des Banquicr Michael Wolff in Berlin in an-
dere Hände über. Es ist diess ein gemalter Frühstücktisch mit Austern
und Wein. Die Mehrzahl der Werke dieses tüchtigen Künstlers scheint
unbezeichnet zu seyn.
252. A. B. S. zeichnete der Kupferstecher Anton Birkhart von
Augsburg ein Blatt, welches Christus vorstellt, wie er die fünftausend
Menschen speiset. Dieses Blatt ist auch mit H Si (Hans Spitzer inv.)
bezeichnet, 4.
Birkhart liess sich in Prag nieder. Dlabacz verzeichnet 242 Blätter
von seiner Hand. Er starb 1748.
253. Außtch. Adam von Bartsoh bezeichnete mit dieser Ab-
breviatur einive der von ihm radirten Blätter
A' Btsclh SCMIL aber in rl_er zuiseiner _Zeit üblichen Cursjvscixrift:
äq W16 1120. 1T? giegebän. An (heser btelle 1st auch ausführlmh über
xesen tinst er eric tet.
254- August V01! Bayer, Maler, wurde 1804 zu Rorschach am
' Bodensee geboren, und widmete sich anfangs mit Vor-
ß liebe der Architektur, welche er unter Weinbrenner
in Carlsruhe, dann in Paris unter Durand und Leroi
v. V studirte. Von 1828 an pflegte der Künstler das Fach
der Architekturmalerei, und gründete hierin ausgezeichneten Ruf, da
sich seine Architekturbilder auch durch eine geistreiche und lebendige
Staffage empfehlen. In letzterer Zeit malte er auch historische Dar-
stellungen, bei welchen die Architektur eine untergeordnete Stelle be-
hauptet. Ein Hauptwerk dieser Art ist der Tod des hl. Bruno in
ziemlich kleinem Formate. Andere Bilder gehören dem Genre an.
A. von Bayer bezeichnete mehrere Gemälde in Oel und Aquarell
mit dem lllonogramme, auch noch in der neuesten Zeit- Schnell stach
nach ihm die Ansicht des Ministers in Strassburg, dann jene des Domes
in Freiburg, auch C. Rauch stach eine Ansicht der letzteren Kirche.
Von F. Hohe, F. Hanfstängel und J. S. Tröndlin haben wir litbogra-
phische Nachbildungen von Geurebildern dieses Meisters. Im Album
deutscher Künstler, Düsseldorf 1839 E, ist eine Originalradirung.
A. von Bayer bekleidet seit etlichen Jahren die Stelle eines Con-
servators der archäologischen Sammlungen in Carlsruhe. Er ist auch
grossherzoglich badischer Hofmaler.