ABLOOM
ABR.
238-
241.
Abraham Blooteling ist schon No.147 u. N0. 190 eingeführt,
A B, t, da er sich auch eines Monogramms, und der Ini-
O0 e f tialen des Namens bediente. Die gegebene Abbreviatur
A. BLOTEL. F. kommt auf Kupferstichen und Schabblattern vor. Auf
A B, t l kleinen Stichen mit mythologischen Vorstellungen
0 e f' steht in Cursiven: A. Blootel. f. Der Künstler, oder
vielmehr die Stecher nach seinen Zeichnungen wechselten aber mit der
Orthographie, indem sie auch A. Blozel f. setzten, so dass Unkundige
darunter einen anderen Künstler vermuthen könnten. Auf den meisten
Kupferstichen und Schabblättern nach Bl0oteling's Zeichnungen ist die
zu jener Zeit übliche Cursivschrift gebraucht, nur zuweilen kommen
Versalien in Anwendung. Auf Blättern in schwarzer Manier erscheinen
diese weiss auf dunklem Grunde.
239. A. B0. steht im Abschnitt einer Medaille mit dem Bildnisse
des Papstes Paul II., und der Legende auf dem Revers: LETITIA
SCHOLASTICA. Molinet und Bonanni glaubten „Academia Bononiensis"
lesen zu müssen, andere Schriftsteller haben darin den abgekürzten
Künstlernamen "Antonio da Bologna" finden wollen. Ein Medailleur
dieses Namens ist indessen unbekannt, es wird aber zuweilen der Gold-
schmied und Kupferstecher Marc Antonio Raimondi "Antonio da Bologna"
genannt. Von diesem kann indessen die Medaille nicht herrühren, da
der Papst von 1446 1471 regiert hat.
Dass die Buchstaben A. B0. einen anderen Sinn haben, beweiset
eine Medaille von Gio. Maria Pomedello, welche ein unbekanntes weib-
liches Bildniss enthält, mit der Umschrift: F. B. ET. LONGIVS. VIVAT.
SERVATA. FIDE. Die Rückseite zeigt Amor unter einem Weinstocke
auf der Kugel stehend vor einer bärtigen Figur, welche knieend einen
Korb mit Blumen und Früchten auf dem Kopfe trägt. An der Kugel
stehen die Buchstaben A. B0. Sie bedeuten weder den Künstler,
noch Acadeniia Bononiensis.
Sollte indessen die Bezeichnung A. B0. auf der Medaille mit dem
Bildnisse des Papstes Paul II. dennoch einen Künstler bedeuten, so
machen wir auf den Goldschmied Aloisi von Bologna. aufmerksam,
welcher um 1460-1500 thätig war. Man nennt ihn Mistro Alvixe,
oder Magistro Aloisi da Bologna. Die Buchstaben ABO könnten in
diesem Falle „Aloisius Bononiensis", oder „Aloisii Bononiensis Opus"
bedeuten. Alles salvo meliori!
24Ü. ABORKENS, F. steht auf einem Gemälde im k. Museum
zu Madrid, welches in fast lebensgrossen Figuren die Apotheose des
Herkules vorstellt. Auch die Skizze zu diesem Bilde ist im Real Museo,
und somit scheint der Maler in Spanien gelebt zu haben. Der räthsel-
hafte Name deutet aber auf keinen Eingebornen, sondern eher auf einen
Künstler holländischer Ahkunft. Man kennt aber keinen Meister Namens
Borkens, wenn so gelesen werden darf. Ein Matthäus Borrekens war um
1640 in Antwerpen Kupfersteher, wir wagen es aber nicht auszusprechen,
dass allenfalls ein A. Borkens oder Borrekens der Verfertiger des er-
wähnten Gemäldes sei. Im 17. Jahrhunderte wird dieser wohl gelebt haben.
241. Ballzu-d, oder Balthasar Arnoullet? Papillon I. p. 418 sagt,
dass er einige schöne Holzschnitte mit diesem Zeichen ge-
sehen habe, und zwar in Druckwerken der Ballard in Paris.
Im 16. Jahrhunderte waren drei Ballard, Vater, Sohn und
Enkel, Buch- und Musikalienhändler unter königlichem Titel,
und dieses Monogramm dürfte demnach das Firmazeichen
Seyn, welches auf figurirten Titelblättern angebracht wäre.