ABF
ABFL.
217
1219.
Wir fügen folgende Blatter bei:
1) Einfassung, oder Passe-partout zu einer Landschaft, die vier
Jahreszeiten in Kindern vorstellend, qu. 4. Dieses Blatt ist sehr selten.
2) Landschaft mit alten Gebäuden im Grunde, und mit Cavalieren
im Vorgruntle. Zart im Geschmackc Idlamcms behandelt, gr. qu. fol.
3) Le chariot vollant du Trcs-Illustre prince dzc. Seeansicht mit
einem grossen Karren, welcher Segel hat, und einer Menge Figuren.
A Paris chez van Merlen 1666, gr. qu. fol. Dieses Blatt ist geist-
reich in der Weise Flamen's radirt und gestochen. Sehr selten.
Schliesslich bemerken wir noch, dass Immcrzeel einem F. Flnmen
vier Seine-Ansichten nach Israel Silvestre zuschreibt. Diess sind jene
Blätter, welche Robert-Dumesnil N0. 516-519 beschreibt, doch steht
nur auf dem ersten der Name F. Flamen irrthümlich für A. Flamen.
217- Unbekannter italienischer Künstler des 16. Jahrhunderts,
welcher als Zeichner zu betrachten ist. Man findet diese Ini-
tialen auf einer radirtexi Ansicht von Lyon mit Angabe der
Hauptgebäude in italienischer Sprache. Das Blatt gehört zu
einer Folge, über welche wir unter dem hlonogramme ABF. X0. 214
gehandelt haben.
Ein ähnliches Täfelchen mit ABF, aber mit Querstrichen bedeckt
und schiefer gestellt, fanden wir auch auf einer radirten Ansicht von
München, mit der Ueberschrift: MONACHIO, schmal kl. qu. fol. Dieses
Blatt ist nach einem Holzschnittfries von 1579 copirt, aber nur der
mittlere Theil mit der Frauenkirche.
218- A Beerestraten, oder ein unbekannter holländischer Maler.
Die ersten Initialen sollen sich auf einem sehr
A g schönen Gemälde finden, welches die Ansicht einer
' ' - Kirche im Rcnaissancestyl gibt, und ausserdem mit
einer Gruppe von Soldaten und einigen ländlichen
A B E Figuren stafiirt ist. Wir glauben, dass dieses Bild,
' ' ' welches 1848 im Kunsthandel war, von A. Beere-
straten herrühre, von welchem wir eine architektonische Zeichnung
kennen. Sie stellt ebenfalls eine mittelalterliche Kirche vor, mit einer
Gruppe Wallfahrer in winterlicher Kleidung. Diese Zeichnung ist schön
getuscht, und mit den Initialen A B. F. 63. versehen. Die Jahrzahl 1663
stimmt für Beerestratems Blüthezeit, da er 1687 starb. Er malte An-
sichten von Städten, Schlössern, Kirchen, Strandgegenden, Seehäfen
und Seeschlachten. In Ryck's Museum zu Amsterdam sind drei Haupt-
bilder von ihm, darunter die Seeschlacht der holländischen und eng-
lischen Flotte im Jahre 1666. Besonders liebte er Winterlandschaften
mit architektonischen Ansichten. Ist er der Radirer N0. 160?
Es ist indessen zu bemerken, dass gleichzeitig auch ein J. Beere-
straten gelebt hat. Dieser Künstler malte hlarinen mit Ansichten
von Gebäuden im Ufer 81:0. Seine Zeichnungen sind in schwarzer
Kreide und Tusch behandelt. Eine solche mit dem Namen ist in
WeigePs Sammlung.
219. Antonio Balestra, Maler und Radirer von Verona, fand oben
unter N0. 153 eine ausführliche Stelle, und hier machen
wir daher nur auf eine radirte und gestochene Vignette mit
dem gegebenen Zeichen aufmerksam. Sie stellt zwei Figuren vor, welche
ein Tuch halten, mit der Schrft: VERONA FIDELIS, 12. Das Mono-
gramm AB. deutet den A. Balestra als Zeichner an, der Stecher F. L
ist uns aber unbekannt. Heinecke schreibt dieses Blättchen dem Balestra
selbst zu, und Heller glaubt, das L beziehe sich auf die Akademie
von S. Luea.