ABE
ABF.
213
216.
213- Antonlo Bosio soll nach G. F. Gori der Träger dieses Zeichens
{Ewig seyn. Es muss sich auf Kupferstiehen im.Museo Etrusco.
Firenze 1737, finden. Heinecke nennt einen Giovanni An-
tonio Bosio, welcher vermuthlich derselbe Künstler ist. Von diesem
hat man das Bildniss einer Sängerin Lucretia Leonora. Wir zweifeln
aber an der Richtigkeit der Erklärung, da der Buchstabe E im Mono-
gramme für den genannten Künstler nicht spricht.
214. Unbekannter italienischer Zeichner, welcher gegen Ende des
16. Jahrhunderts thätig war. Man findet sein Monogramm auf
ß einem radirten Blatte, welches die Ansicht von Bordeaux gibt,
mit der Beischrift: Oitta nobilissima di studio posta nella Francia.
Als Radirer ist der Monogrannnist nicht zu nehmen, sondern vermuth-
lieh Francesco Bertelli, da auf einem Blatte mit der Ansicht von Mes-
sina, auf welchem das Monogramm verkehrt steht, auch die Buchstaben
F. B. beigefügt sind. Ein drittes Blatt dieser Folge enthält die Ansieht
von Lyon mit Angabe der Hauptgebäude in italienischer Sprache. Diese
Ratlirung ist mit den Initialen ABF in einem Täfelchen bezeichnet.
F. Bertelli radirte eine Folge von 79 Ansichten von Städten und
antiken Gebäuden. Zu dieser Folge gehören demnach obige Blätter. Sie
erschien unter folgendem Titel: 'I'heatro delle cittä d'Italia con le sue
fignre intagliate in Ranie et (leserittioni di esse in questa terza im-
pressione accresciuto. Padova 1629, qu. 4.
Dieses Werk enthält das von Pietro Bertelli edirte Theatrum ur-
bium italicarum, 59 Blätter. Vicenza 1616, Roma 1629. Der Zeichner
der erwähnten Ansicht gehört wohl ebenfalls der Familie Bertelli an.
Alessandro Badiale, Maler und Radirer, wurde 1623 zu Bo-
4 logna geboren, nicht 1621, 1626, 1628 oder 1643, wie
ß . auch angegeben wird. Er War Schiller von Flaminio
Torre, und ein für seine Zeit sehr achtbarcr Künstler.
D . D. Starb 1668, nicht 1661 oder um.
Bartsch, P. gr. XIX. p. 227, beschreibt fünf geistreich radirte
Blätter von ihm, wovon drei obige Zeichen tragen; nämlich die hl. Fa-
milie in Aegypten, B. 2, die Kreuzabncahmnng, B. 4, und der Ziegen-
hirt, B. 5. Die Composition ist von F. Torre. Die beiden D. D. be-
deuten Dat Dedicat. So ist z. B. die hl. Familie dem Senator Francesco
Isolani dedicirt. Die Abdrücke ohne Widmung sind sehr selten.
Der Meister GM (G. Mitelli) hat die Büste eines Heiligen nach
ihm radirt, qu. 8. Bartsch kennt dieses Blatt nicht. Vgl. auch No.175.
315- Albert Flamen gilt in allen Werken tiber hlonogrammeukunde
W als der Träger dieser Zeichen; sie kommen aber
' ' nur in Verbindung mit dem Namen vor, und man
findet sie einzeln auf keinem Blatte. Auch ein zweites, aus ABL be-
stehendes Monogramm findet man nur in Verbindung mit dem Namen
Flamen, worüber wir unten handeln werden.
Albert Flamen, auch Flaman undßFlamand geschrieben, ist nach
seinen Lebensverhältnissen unbekannt. Einige Schriftsteller glaubten,
er stamme aus Flandern oder den Niederlanden. Auch Innnerzeel (De
levens en werken der holl. en vlaam. Kunstschilders dzc. Amßtcrtlam
1842) möchte den Künstler für einen Vlaam halten. Allein es gibt
auch Familien des Namens Langlois, Lallemand und Ladanois, welche
englischen, deutschen und dänischen Ursprungs seyn sollten, ohne Be-
weise dafür zu finden. Und so verhält es sich wohl auch mit Flamen,
wenn er auch Flaman und Flamand schreibt. Alle seine Blätter weisen
auf Paris, wo er in der Rue des Fossoyeurs bei St. Stilpice wohnte.