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183.
da Sheepshanks Sammlung mittlerweile mit jener des brittischen Mu-
seums vereiniget wurde.
Das erste der obigen Zeichen steht auf dem Blatte mit der Eule.
Das ähnliche Monogramm, mit dem Beisatze fea, steht auch auf einem
von Weigel (N o. 7) erwähnten Blatte, welches einen langhaarigen Ketten-
hund, liegend nach rechts, vorstellt. H. 2 Z. 10 L. Br. 3 Z. 8 L.
Das Monogramm findet man auch auf einem Blatte mit zwei Vorstell-
ungen, W. 6. Die eine Hälfte zeigt eine Schopfente, welche zum
Wasser lauft, die andere einen stehenden Bock nach rechts. Jede
Darstellung hat rechts unten da.s Monogranun. Breite der Platte 5 Z. 8 L.
H. 2 Z. V, L. Auf anderen Blättern steht der Name des Meisters,
theils mit den verschlungenen Buchstaben AVB, wie oben gegeben.
Ein Blatt dieser Art (W. 5.) zeigt einen stehenden Ochsen in Proül.
und neben dem Zaune einen liegenden, qu. 4. Weigel hält dieses Blatt
für ein Unicum. Zu den eminenten Seltenheiten dieser Art gehören
auch die beiden anderen von Weigel erwähnten Blätter, und ein wei-
teres, welches ein am Fusse einer blätterlosen Weide ruhendes Schaaf
vorstellt. In dem durch eine Palissatle und einen Zaun geschlossenen
Grunde erheben sich Baume, und links unten steht: A. v. Boresoin.
H. 4 Z. 4 L. Br. 2 Z. 6 L., W. 8. Das neunte, von Weigel erwähnte
Blatt ist das bedeutendste des Meisters, soll aber ebenfalls ein Unicum
seyn, so dass es sich erklärt, warum Bartsch nur vier Blätter zur Be-
schreibung vorfand. Dieses Blatt gibt die Ansicht eines Flusses mit
Enten. Rechts unten steht: A. v. Boresom fe., sehr fein geschnitten.
H.4Z.1L. B1'.5Z.4L.
Die fünf Bartsch unbekannten Blätter sind auch in R. WeigePs
Kunstkatalog N0. 11,667 beschrieben. Die grosse Seltenheit derselben
ist um so mehr zu bedauern, da sie weit bedeutender sind, als jene
von Bartsch beschriebenen Radirungen. Die Zeichnung ist besser, und
besonders schön und geistreich die Nadelarbeit.
181- Unbekannter Kupferstecher, welcher nach Christ (Monogram-
men-Erklärung S. 365) um 1575 in Leipzig arbeitete. Der
genannte Schriftsteller nennt aber kein Blatt mit diesem
Zeichen, und wir möchten auch fast glauben, dass seine Co-
pie nicht getreu ist. In diesem Falle handelt es sich um
das Monogramin eines um 1579 lebenden Kupferstechers, welcher sich
eines aus TVB gebildeten Zeichens bediente.
182- Aart de Beer? Nach einer gefälligen Mittheilung findet man
diese Initialen auf einer alten Zeichnung, welche mit der
Feder umrissen und in Bister ausgetuscht die Dornen-
krönung vorstellt, und für ein Glasgemälde bestimmt ge-
wesen zu seyn scheint. Von etwas späterer Hand ist die Jahrzahl1529
beigesetzt, und auch die Darstellungsweise spricht für diese Zeit. Für
den Zeichner hält man den Aart de Beer. Dieser Künstler fertigte
bekanntlich viele Zeichnungen für Glasmaler, und hatte selbst als Maler
Ruf. Er starb 1542 in Antwerpen.
183. Unbekannter Meister, wenn nicht Aart de Beer. Dieses
Zeichen fanden wir auf einem Gemälde im Besitze
des Grafen J. von Bacinetti zu München. Es stellt
Christus am Kreuze zwischen den Mördern dar, und
im Vorgrunde des überhöhten Bildes sind mehrere anv
dere Figuren. Links steht Maria im tiefsten Schmerz von den Freunden
umgeben, und Magdalena kniet im Vorgrunde mit gefalteten Händen.
Gegenüber stehen verschiedene andere Figuren, ungefähr in Drittel
Lebensgrösse, und sorgfältig auf Leinwand gemalt.