179-
180.
dem zweiten Zeichen haben wir keinen Namen, und auch das dritte
Monogramm ist nicht bekannt. Es hat Aehnlichkeit mit dem Zeichen
des Johann Andreas Börner in Nürnberg. Wir wissen wenigstens,
dass Börner Zeichnungen und Kupferhlätter auf der Rückseite theils
mit seinem Namen, theils mit einem Monogramme versehen hatte.
179. A van Beecke und Albert van Beyeren sollen die Träger
dieser Zeichen seyn. Auf den
ersteren verfiel Ch. von Mechel
M ß f (Beschreibung der Gallerie des
' - Belvedere S. 335), und auch
Winkelmann im Neuen Maler-
Lexicon S. 260 will von einem A. van Beeke wissen, welchem das
erste Zeichen beigelegt wird. Nach der Angabe der erwähnten Schrift-
steller malte er Vögel, Blumen und Stillleben, und auch Immerzeel
(De levens en werken der Kunstschilders I. 36) sagt, dass ein
van Beeke (die Schont te Bodegraven) um die Mitte des 17. Jahr-
hunderts Früchte und todte Vögel gemalt habe. Immerzeel legt aber
das zweite und dritte Monogramm dem Albert van Beijeren bei, welcher
nach seiner Angabe allerlei See- und Flussfische, so wie Stillleben mit
grosser Naturwahrheit gemalt hat. Die Lebenszeit des Künstlers be-
stimmt er nicht, und scheint überhaupt nur seine Notiz R. van Eynden's
Geschiedenis der vaderland. Schilderkunst, I. p. 116, entnommen zu
haben. Die niederländischen Schriftsteller haben über die genannten
Meister nur wenig Nachrichten, und es scheint daher nicht ausgemacht
zu seyn, welches Zeichen dem einen, oder dem anderen angehöre. In
der Gallerie des Belvedere zu Wien ist ein Gemälde mit dem "dritten
Zeichen, welches dem A. van Beeke zugeschrieben wird, mit der Be-
merkung, dass der Künstler um 1650 geblüht habe. Das Bild gehört
zur Gattung der Stillleben. Auf einem mit grünem Sammtteppich be-
deckten Tische befindet sich eine Schüssel mit Austern, Citronen, und
einem Römer. Daneben liegt ein Pokal ötc.
180- Abraham van Boresom, oder Borssom, auch Borssum, ist
nach seinen Lebensverhältnissen unbekannt, ge-
ABß . M fw- hört aber zu den besten Meistern, welche um
die Mitte des 17. Jahrhunderts thätig waren. Er
malte Landschaften, architektonische Ansichten und Thiere. Diese Bilder
sind sehr kräftig behandelt, doch ist die Färbung etwas dunkel. Dess-
wegen werden seine Zeichnungen noch mehr gesucht, und zu ansehn-
lichen Preisen bezahlt. Sie sind meistens mit der Feder umrissen, und
leicht colorirt. Immerzeel macht auf mehrere dieser Zeichnungen auf-
merksam.
Bartsch P. gr. IV. p. 218 beschreibt von Boresom vier radirte Blätter,
welche zu den grossen Seltenhciten gehören. R. NVeigel, Supplements
au Peintre graveur 1. p. 188, fügt noch fünf andere Blätter bei, welche
nicht minder selten seyn sollen. Die beiden ersten der von Bartsch
erwähnten Blätter (der Ochs mit der Halfter, B. 1., die stehende und
die liegende Kuh, B. 2.) existiren in zweiten Abdrücken mit der Adresse
von G. Valk, und da jenes mit dem Ochsen auch noch mit N0. 4 ver-
sehen ist, so wird es wohl zu einer Folge verwendet worden seyn.
Die beiden anderen von Bartsch beschriebenen Blätter (die Eule mit
der Ratte, B. 3., und die Ente im Teiche, B. 4.) gehören vor allen
zu den Seltenheiten; desswegen liess sie M. J. Sheepshanks in London
1830 durch B. P. Gibbon genau copiren, und zwar nach den Originalen
im k. k. Cabinct zu Wien. Diese Copien waren für den Catalog der
Kupferstich-Sammlung desselben bestimmt, welcher aber nicht erschien,