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aus den Buchstaben ACB zu bestehen scheint. Zani, Enc. meth. V. 2.
p. 43, legt diese Copie dem Abraham Bloemaert bei, man kann aber
nicht nachweisen, dass dieser Künstler mit dem Grabstichel gearbeitet
habe. Für Cor. Bloemaert möchte man sich eher entscheiden, nach
den Blättern zu urthcilen, welche er nach G. Honthorst gestochen hat.
Auf Jan Brouwer, welcher nach C. du Sart, Honthorst 8m. gestochen
hat, könnte man ebenfalls denken.
175- Alexander Badiale, Maler und Radirer, wurde 1623 zu Bo-
logna geboren, und von Flaminio Torre unterrichtet. Er
g radirte nach diesem Meister einige Blätter, welche theils
' mit dem Namen, theils mit einem aus ABF bestehenden
Monogramme versehen sind. Obige Zeichen stehen auf einem Blatte
mit der Madonna,- welche das Kind auf dem Schoose halt. Rechts
steht Johannes in halber Figur. Links unten ist das zweite Mono-
gramm, jenes des Carlo Cignani, rechts das erste, jenes unsers Künstlers.
Hohes Oval, Durchmesser 7 Z. 3 L. Br. 5 Z. 8 L.
Bartsch, P. gr. XIX. p. 225, zahlt die radirten Blätter dieses
Meisters auf. Rost IV. S. 48 schreibt ihm irrig zwei Blätter mit der
Ruhe der hl. Familie in Aegypten zu. Auf beiden liest man: Siranus
inv. Sie sind von Elisa Sirani radirt.
176- Amülie Baader, geboren zu Erding 1763, entwickelte unter
ß ß ß Leitung des Malers Jakob Dorner in München ein ent-
schiedenes Talent zur Kunst. Sie radirte 20 Blätter
nach Rembrandt, J. F. Schmidt, J. Dorner, und nach italienischen
Meistern, Portraite, verschiedene Phantasieköpfe, Büsten 8m. enthaltend,
kl. 4, 12 u. 16. Mehrere dieser Blätter gehören zu den schönsten
Liebhaberradirungen, welche um 1790- 1815 erschienen.
A. Baader wurde später die Gattin des Damenstifts- Kanzlers
von Schattenhofer in München, undstarb daselbst 1840.
177- Adam von Bartsch, der berühmte Verfasser des Peintre gra-
ß Mut veur, geb. zu Wien 1757, gest. daselbst 1821 als
ß "Ü k. k. Hofrath und erster Gustos der kaiserlichen
Jß ß Bibliothek. Dieser als Künstler und Schriftsteller
"c ' f verdienstvolle Mann ist den Kunstfreunden im wei-
testen Kreise bekannt. Ausser dem Peintre graveur, Vienne 1803-21,
dem Catalogue raisonne des estampes de Rembrandt, Vienne 1797,
der Anleitung zur Kupferstichkunde, Wien 1821, dac. 820., hinter-
liess er auch noch 505 Blätter in verschiedenen Manieren, worunter
mehrere die obigen Zeichen tragen. Friedrich Ritter von Bartsch, der
Sohn und Nachfolger unsers Künstlers, gab ein Verzeichniss der ge-
nannten Blatter heraus: Catalogue des estampes de J. Adam de Bartsch.
Avec le portrait. Vienne 1818, 8. Auf der k. k. Bibliothek in Wien
ist das vollständige Werk dieses Mannes in 6 Folianten vereiniget.
Die Mehrzahl der Blätter ist in allen Plvattenstanden vorhanden. Dazu
kommen die jetzt unauffindbaren Jugendarbeiten, die seltenen Abdrücke
vernichteter Platten, die Vorstellungen, welche auf eine Platte zu-
sammengestochen, später aber zerstückt wurden. Auch die fein aqua-
rellirten Schlachtstücke in radirten Umrissen 8m. schmücken dieses in
seiner Art einzige Exemplar. Die Thatigkeit dieses gelehrten Künst-
lers ist staunenswerth.
178. Stempel von Kunstsammler-n. Man findet sie aufZeichnungen,
Stichen und Radirungen älterer Meister. Jener
ß ß ß _jß mit AB Lud. könnte der oben N0. 173 erwähnte
1 Arnold Buchel seyn. Für den Sammler mit