170-
174.
Stephan nennt. Die Blätter der Folgen haben Nummern, und sind
theils mit dem gegebenen Monogramme, theils mit A P bezeichnet, so
dass der Künstler mit der Orthographie wechselte. Von zwei Meistern
ist nicht die Rede, da die Behandlung der Blätter dieselbe ist. Zu
einer dieser Folgen gehört wahrscheinlich das von Brulliot App. I. 9.
erwähnte Blatt, welches das Atelier eines Goldschmiedes vorstellt.
Unten steht das zweite Monogramm, und ganz oben am Rande der
achteckigen Platte die Jahrzahl 1610.
Ein Verzeichniss der Blätter dieses Meisters können wir nicht
geben, da sie sehr selten vorkommen. Eine Folge von 12 Blättern
mit Vasen ist in 4. Andere Muster sind in kleinerem Formate.
Der Meister AB. dessen wir N0. 196 erwähnen, ist wohl derselbe.
170. August Gar! Engen Napoleou, Herzog von Leuchtenberg.
welcher 1835 als Gemahl der Königin- Dona Maria da Gloria
Wg) von Portugal starb, radirte mehrere Blätter in Kupfer, und zeich-
nete gewöhnlich mit einem aus den Oursiven AL gebildeten Mono-
gramme. Obiges Zeichen soll demnach aus denselben Buchstaben be-
stehen, man wird es aber eher für AB nehmen. Man findet dasselbe
auf einem radirten Blatte, welches einen nach rechts hin liegenden
Tieger vorstellt, qu. 8.
"l- Unbekannter Goldschmied, welcher um 1690 in Nürnberg
ß sein Meisterrecht erlangte, und vielleicht aus der Familie der
Bleich stammt.
Dieses Zeichen, mit dem Beisatze: Anno 1690, findet man auf
einem seltenen Blatte, welches einen Laubschnörkel enthält, dem eine
Narcisse und eine Anemone entspriessen. H. 2 Z. 2 L. Br. 1 Z. 10 L.
Das Blättchen zeugt von Uebung, und könnte von einem ge-
schickten Graveur herrühren. Platten dieser Art wurden nach Börner
in der Lade niedergelegt, nachdem die Zunft die Tüchtigkeit des
Meisters oder Gesellen erkannt hatte.
172. A. Brouste, Formschneider in Paris, einer der vielen jetzt
ß lebenden Meister dieses Faches. Er arbeitete nach T. Johannot
für verschiedene illustrirte Werke, wie für „Le diable boiteux.
Paris 1840, gr. 8." Auch in dem Werke: Les Francais sous Louis XIV.
,et XV. 8m. sind Holzschnitte von ihm. Das Zeichen steht auf einem
colorirten Blatte nach Johannot, La Demoiselle betitelt.
"a. Arnold Buche], ein holländischer Schulmeister und Dichter,
ß ist unter diesem Monogramme angedeutet, und es handelt
sich daher um keinen Künstler. Man findet es mit dem Bei-
satze "lud" unter dem Distichon zum Lobe des John Bradford, dessen
Bildniss für folgendes Werk gestochen wurde: Horcologia Anglicana äc.
Authore H(ugo) H(olland) impensis Crisp. Passaci et Jansonii. Arnh.
1620, kl. fol. Vgl. auch N0. 178.
174. Unbekannter Kupferstecher. Man iindet sein Zeichen auf
am einer schönen Copie nach H. Goltzius, welche Maria und Joseph
' vorstellt, wie sie den Hirten das neugeborne Jesuskinrl zeigen.
Im Originale ist der untere Theil der Darstellung und der Hintergrund
nur im Umrisse gestochen, der Copist hat aber das Ganze vollendet.
Im Rande steht: N ascitur hic infans verbum quod cuneta creavit, Mor-
talemque parit casta puella Deum. Links ist das gegebene Monogramm,
und rechts jenes von Goltzius mit dem Beisatze: invent. H. 7 Z. 6 L.
Br. 5 Z. 7 L. mit 11 L. Rand.
Man glaubt, dass Cornelis Bloemaert dieses Blatt gestochen habe,
und zwar in Verbindung mit Abraham Bloemaert, weil das Zeichen