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könnte zum Schnitte gedient haben. Sie ist aber ohne Monogra-mm
und ohne Jahrzahl. H. 12V2 Z. Br. 173]. Z. bayerisches Maass.
Der Holzschnitt ist nach v. Rettbergis nachträglicher Bemerkung 13 Z_
hoch,_und 20 Z. breit.
10) Das hallischc Heiligthumsbuch: Vortzeichnus I und zceigung
des Hochlob I "wirdigen lwiligthumbs I der Stifftkirchen der heiligen I Sanct
Moritz und Ma- I rien Magdalenen I zu Halle. Auf dem 120. Blatte
unten in drei Zeilen: Gedruckt yn der lüblirhcn stadl halle, Nach I
Christi Vnsers hern gcpurt Fünfftzehenhidertl Vnd Jm Zcwentzigesten Jhare.
Für dieses höchst seltene, mit 237 (nicht 234) Holzschnitten ge-
zierte Werk stach Dürer 1519 das Bildniss des sogenannten kleinen
Cardinal Albert von Magdeburg und Mainz, B. N0. 102. Die Holz-
schnitte nahmen mit Dreyhaupt einige Schriftsteller ebenfalls für Dürer
in Anspruch, andere, darunter Heller, wollten sie dem Lukas Cranach
vindiciren, welchen aber Herr Schuchart, der neueste Biograph dieses
Meisters II. S. 12 mit Recht ausschliesst, eben so wie A. Dürer weder
die Zeichnungen, noch die Holzschnitte gefcrtiget hat. Erstere werden
auf der k. Bibliothek in Aschaffenburg aufbewahrt, und sind von
Merkel beschrieben: Die Dlinialuren der k. b. Hofbibliothek in Aschaffen-
burg 1836 S. 11. Einige Zeichnungen erinnern allerdings an A. Dürer,
andere an L. Cranach, aber nur in der Art, wie überhaupt damals all-
gemein die Kunstrichtung dieser Meister, und ihre mehr oder weniger
cigenthümliche Durchbildung Eingang fand. Der Zeichner zu den
Holzschnitten hatte die Aschaiicnburger lliiniaturen jedenfalls vor sich,
er benutzte sie aber nichts weniger als sklavisch. In den meisten
Fallen zog er unstreitig die Originale zu Rath, welche wir freilich
nicht vergleichen können, da "sie verschwunden sind. Sie waren in
ihren Fassungen wohl nicht so schön und geschmackvoll, wie sie
in den I-Iolzsehnitten erscheinen. Hofmaler des Cardinal Erzbischofs
Albert von Brandenburg war lllatthaus Grunewald, und auch Nicolaus
Glockenton wurde bekanntlich viel beschaftiget. Von diesen Meistern,
und mehr noch von dem ersteren, sind ohne Zweifel die Zeichnungen
zu den Holzschnitten. Wir möchten es mit R. Weigel, Kunst-Catalog
N0. 20764, gewiss aussprechen, dass Grunewald den grösstcn Antheil
hat. Wer die vorhandenen Werke dieses Meisters kennt, wird keinen
Anstand nehmen, die Zeichnung zu dem von "Weigel beigefügten Fac-
simile der Madonna mit zwei weiblichen Heiligen dem Grunewald zu-
zuschreiben. Letzterer hatte auch ähnliche Heilige gemalt, wobei ihm
häufig eine gewisse Freundin des Cardinals vorschwebte, jene Marga-
retha, welche aus mehreren Gemälden des genannten Meisters so
sinnlich-fromm den Beschaner anblickt. Das hallische Heiligthums-
buch hat eine eigene Literatur. Diese, und die genaue Beschreibung
desselben gibt Wiechmann-Kadow in Naumanms und WeigePs Archiv
für die zeichnenden Künste, Jahrg. I. S. 196 E.
11) Conradi Celtis Promccii primi inter Germanos Imperatoriis
manibus Poetae laureali quuluor libri Amorum sccundum quatuor
latera Germanie feliciter incipiunt. Nor-ibcrgae 1502 , 4. Heller
S. 1018 N0. 32.
Die Holzschnitte zu den Büchern des Oonrad Oeltes, besonders zu
jenen der Quatuor Libri Amor-um, dann auch zu Guntheri Ligurini de
gestis lmperatoris Fridcrici I. von 1507, werden jetzt fast allgemein dem
A. Dürer zugeschrieben, obgleich kein authentisches Zeugniss für ihn
unmittelbar spricht. Conrad Oeltes liess ihm aber nicht freie Wahl, da