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betreifenden Münzherren durch den Buchstaben A ihre Namen ange-
deutet haben. Schlickeysen zählt 24 münzberechtigte Personen auf,
der Buchstabe A ist aber auf den Geprägeu immer durch Grösse und
Schwung so hervorgehoben, dass man darunter keinen Medailleur oder
Münzmeister vermuthen kann. Für den Numismatiker und Münz-
sammler ist aber die Deutung dieses Buchstaben von Wichtigkeit, und
diese verweisen wir auf Schlickeysen. Die durch den BuchstabenA
angedeuteten Länder, Städte und Münzstätten dürften für uns eher
in Betracht kommen, da man öfter einen Stempelschneider oder Münz-
meister vermuthen könnte. Der gothische Buchstabe A auf Münzen
der Ostangeln ist ein eigenthüinliches Zeichen dieses Volkes. Auf
schwedischen Hohlmünzen bedeutetA „Abo", auf norwegischen Münzen
des Mittelalters "Aslo", auf cölnischen und corveischen mittelalter-
lichen Münzen "Marberg", auf englisch-französischen Münzen für
Aquitanien "Agen", auf Münzen des Woiwoden Elias I. von der
Moldau (1433 1447) "Akkierman", auf Nothmünzen von 1473
"Alcmar", auf französischen Münzen von 1539 "Paris", auf Münzen
des Fürsten von Dombes, welche in Trevoux geprägt wurden, fälsch-
lich "Paris", auf Münzen des Herzogthums Nevcrs ebenfalls zur
Täuschung "Paris", auf kleinen schwedischen Hohlmünzen "Arosia",
auf ungarischen Münzen „Alba regia" oder "Agria", auf Münzen des
Grafen von Mark "Altena", auf sachsen-altenburgischen Kippermünzen
"Allstaedt", auf montfbrüschen Münzen von 1703-1726 "Langen-
argen", auf markgräfiich brandenburgischen Münzen für die Grafschaft
Sayn 1747 1764 „Altenkirchen", auf Münzen mehrerer Münzstände
des schwäbischen Kreises "Augsburg", auf preussischen Münzen seit
1750 "Berlin", auf bayerischen Münzen von 1763 1795 "Amberg",
auf österreichischen Münzen seit 1765 "Wien", auf Münzen der
römischen Republik von 1798, 1799 u. 1849 "Ancona", auf k. griechi-
schen Münzen von 1833 "Paris", auf Münzen von Sachsen-Weimar,
der Herzoge von Anhalt, der Fürsten von Reuss, Schwarzburg,
Waldeck, Lippe-Detmold 8m. seit 1840 "Berlin", auf hannoverischen
Münzen seit 1834, während der Erledigung der Münzmeisterstelle,
"Administration", auf Schweizer-Münzen von 1850 "Paris". Vergl.
Schlickeysen, Erklärung der Abkürzungen auf Münzen dtc. S. 40.
Folgende Künstler und Beamte zeichneten A:
Angerfelder, Münzmeister in Wien 1415-1420.
Alexander Levingstoun, Münzxneister des Königs Jakob III. von
Schottland 1460-1488.
Alexius Turzo, Oberst-Cammergraf in den Bergstädten Nieder-
Ungarns 1500-1526.
Andreas Tympe. Münzmeister in Lüneburg 1643-1648, Wardein
in Rostock 1650, Münzmeister daselbst 1659-1660. Er ist wohl nicht
jener Andreas Tympf, welcher 1646 Münzmeister in Fraustadt war,
und von 1652-1667 die Münze in Posen in Pacht hatte. Die gering-
haltigen Münzen aus jener Zeit nennt man "polnische Tympfen".
Andreas Tympe bediente sich auch des gothischen A.
Ariani, Wardein in Sicilien 1684-1735.
Magnus Gustav Arbien, Stempelschneider in Copenhagen um
1732-1759.
Daniel 10118611 A618? gehört zu den berühmtesten dänischen
Stempelschneidern seiner Zeit. Zu den Hauptwerken zählt die
63], Loth schwere Denkmünze auf die Gründung der Akademie
der schönen Künste in Copenhagen 1754, die Medaille zum Andenken
an das Indigcnatsgesetz 1776 äc- Adzßr Starb 1393-