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Franz Wieschebrink, welcher jon 1847 an_ für die Düsseldorfer
Monatsblätter arbeitete. Er lelstet Ausgezexchnetes im humoristi-
schen Genre.
2518. ßaspar Fraisinger, Maler und Radirer, lebte zu Ingolstadt,
und kommt da in den Steuerbüchern von
1583 an vor. Gegen 1600, oder in diesem
{ Jahre scheint er gestorben zu seyn, weil von
dieser Zeit an die Erben das Haus des-
Ü selben versteuerten. Malwerke von der Hand
dieses Meisters sind nicht bekannt, dieZcich-
G: ' nungen und Radirungen mit seinem Mono-
grammc, oder dem Namen, lassen aber einen
Künstler erkennen, welcher fähig war, seine Gedanken in Bildern aus-
zusprechen, und daher wird er die Palette nicht verschmäht haben.
Er folgte der Richtung des Christoph Schwarz. Die Zeichnungen
dieses Meisters sind mit der Feder entworfen, leicht ausgetuscht und
mit Weiss gehöht. Eine solche Zeichnung stellt die Kreuzschleppung
vor, und trägt das Monogramm, wie oben gegeben, auf einem Täfelchen.
Unter letzterem steht die Jahrzahl 1591. Die beiden anderen Mono-
grammen findet man auf radirten Blättern. Bartsch IX. p. 584 be-
schreibt zwei derselben, er kannte aber den Träger des Zeichens nicht.
Christ spricht sich in seinem Monogrammenbuehe S. 140 entschieden
für einen unbekannten Georg Frenzel aus, welcher aber nur
durch Verwechslung mit Gregor Fentzel in die Kunstgeschichte kam.
Dass das Monogramm jenes des Caspar Fraisinger sei, beweisen drei
Blätter mit dem Namen des Künstlers, nämlich folgende:
1) Der leidende Heiland stehend in Mitte des Blattes von zwei
knieenden Engeln begleitet, welche sein Gewand halten. Oben in
einer Glorie steht: DIVINITAS. Gott Vater, der Sohn und Cherubim
umgeben die Glorie. Rechts unten: Caspar Fraisinger 1598. H. SZ.
GL. Br.7Z.2L.
Dieses Blatt weicht in der Behandlung von den anderen ab. Es
ist breit, fast roh geätzt, während die anderen Blätter ein viel feineres
Ansehen haben.
2) Der auf einem Steine sitzende Heiland mit gefalteten Händen.
Links im Grunde bemerkt man die beiden Schäeher, rechts richten
zwei Männer das Kreuz zurecht, und in der Ferne kommen Soldaten
und Henker heran. Links unten: Caspar Fraisinger Ingolstaty 1599.
H.4Z. Br.3Z.4L.
3) Die hl. Jungfrau am Fusse des Kreuzes mit ausgebreiteten
Armen im Schmerze über den Tod des göttlichen Sohnes, welcher vor
ihr auf dem Boden liegt. Im Grunde links sieht man Felsen, und
rechts in der Ferne die Stadt. Links unten neben den drei Nägeln:
Caspar Fraisinger Fecit Ingolstaty 15.99. Im Rande: Non Est Species
Ei, Neque Decos. Esai LIII. H. 8 Z. 3 L. Br. 6 Z. 7 L.
Folgende Blätter sind mit dem Monogramme versehen:
4) [B. N0. 1] Die hl. Jungfrau auf dem Halbmonde in einer
Glorie, in Profil nach links. Links unten steht: lngolstadii, und
rechts das obige Täfelchen mit dem Monogramme und der Ziffer 95,
d. h. 1595. H. 6 Z. 2 L. Br. 4 Z. 9 L.
5) Allegorie auf die Eitelkeit der We1t,_ und ihre Strafe. In
Mitte des Blattes steht eine halb nackte weibliche Figur, welche der
links sichtbare Teufel am Fusse fesselt. Auf dieser Seite ist der
Sturz der Engel vorgestellt, und rechts kommt eine Gruppe von