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2484
2487.
von Figuren und Thieren versehen sind. Auf einigen Bildern steht
das Monogramm des Künstlers, auf anderen deutete er durch die
Buchstaben CE seinen Namen an. Das Gemälde mit dem gegebenen
Zeichen ist von 1855. Es stellt eine schöne Landschaft mit Bäumen
in ziemlicher Grösse vor. Links bemerkt man hinter den Bäumen
eine Hütte, und im Vorgrunde liegt am Teiche der Hirteuknabe neben
drei Kühen.
2484. Unbekannter Formschneider? Nach Christ, Monogrammen-
Erklärung S. 139, iindetman dieses Zeichen auf feinen
Holzschnitten mit wohlgezeichneten Figuren, welche 1576 bei
Silvius in Antwerpen gedruckt wurden. Brulliot und Heller
geben dasselbe Zeichen, keiner aber konnte irgend ein Blatt
mit einem derartigen Monogramme namhaft machen. Christ
verwechselt es aber nicht mit dem aus CE, oder anscheinlich CF be-
stehenden Monogramme jenes sächsischen Meisters, welcher unten
eine ausführliche Stelle findet. Er gibt auch dieses, und zwar so
ühermässig gross, dass man annehmen kann, es sei auch das obige
Monogramm stark vergrössert, wenn es sich je auf Holzschnitten ündet.
Wir sahen nie ein Blatt mit demselben, wollen aber dem alten Pro-
fessor Christ nicht nahe treten, da er sich bestimmt, wie nach Au-
topsie ausdrückt.
2485. Joseph Oarl Ettinger, Landschaftsmaler, geb. zu München
1805, machte seine Kunststudien unter Leitung des Professors
Kobell, und genoss dann noch den weiteren Unterricht des zu
seiner Zeit berühmten Malers Maximilian Wagenbauer. Man
findet verschiedene landschaftliche Bilder von ihm, deren einige
mit dem Monogramme versehen sind. Ettinger ist indessen nur als
Dilettant zu betrachten, da er als Bürger und Charcutier in München
die Palette nur zum Vergnügen führt.
2486. Altiranzösischer Meister, von dessen Daseyn wir durch
(i: Herrn Börner Kunde haben. Man findet sein Zeichen auf einem
Kupferstiche, welcher den Evangelisten Johannes auf Pathmos vor-
stellt. Der Heilige sitzt im Vorgrunde in der Nähe des Meeresufers,
und sein Blick ist nach der links oben in einer Strahlenglorie er-
scheinenden hl. Jungfrau gerichtet. In der Rechten halt er die Feder,
in der Linken das geöffnete Buch. Rechts zu seinen Füsseu sieht
man den Adler mit dem Tintenfasse im Schnabel. Auf einer Insel im
Meere zeigt sich die Stadt. Am Steine, welcher dem Evangelisten
zum Sitze dient, ist obiges Monogramm eingestochen. H. 2 Z. 3 L.
Br. 2 Z. 2 L.
Dieses Blatt ist von eigenthümlicher Behandlung. Die Umrisse
sind stark gezogen, die Schraftirtingen geradlinig, und im Baumschlage
die Schatten fast punktirt.
2487. Unbekannter Meister. welcher als Formscheider der Schule
des jüngeren Oranach angehört. Sein Zeichen, welches
(ijjsaym auch ohne Messerchen vorkommt, scheint aus den
v5?! saß Buchstaben CE zu bestehen, und bezieht sich in diesem
S5 4 Falle vielleicht aufJenen Meister Enderle, welcher
' ' nach Schuchardt, dem neuesten Biographen des Lukas
Cranach, in Diensten des Herzogs von Sachsen stand und einen
wöchentlichen Lohn von drei Gulden erhielt. BartschP. gr. IX. p. 425
fertiget diesen Monogrammisten kurz ab, da ihm selne Arbeiten für
zu mittelmässig schienen. Er nennt summarisch 21 Darstellungen aus
dem Leben Jesu, und dann das Bildniss eines Generals. Das beige-