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das von L. Vorsterman gestochene Bildniss des Cornelis de Vos ge-
malt hatte. Der neue Catalogue du Musee d'A11vers, welcher unter
der Direktion des berühmten Gustav Wappers (1851) angefertiget
wurde, löst aber alle Zweifel, da die Akten des Archivs der Confra-
ternität des hl. Lukas in Antwerpen (Liggere van St. Lucas-Gilde) zu
Rathe gezogen wurden. Im Jahre 1599 wird ein Cornelis de Vos als
Schüler des David Remeeus genannt, zu einer Zeit, in welcher A. van
Dyck das Licht der Welt erblickte. In den Jahren 1609 und 1619
war dieser Künstler Dekan der Confraternität, und von 1630 1631
bezahlte er als "Ouddekeu" (ehemaliger Dekan) 12 Gulden in die Lade.
Von 1633-1634 kommt ein zweiter Cornelis de Vos vor, wahrschein-
lich der Sohn des gleichnamigen Dekan. Er hat im Buche des Lig-
gere den Titel "Stoifeerder", und gehört somit zur Classe jener Maler,
welche die Landschaften und Marinen mit Figuren und Thieren
stafürten. Der Dekan de Vos hatte (lamals einen Schüler, Namens
Willem van Everdycke, jenen Willem Everdyck des Künstler-Lexicons,
nach welchem Th. Matham und J. Suyderhoef Bildnisse gestochen
haben. Im Jahre 1642 nahm er den Hendrik Namleton zum Schüler
an, und nach 1643 verschwindet der Meister auf der Liste des Liggere.
Im Museum zu Antwerpen sind sechs Gemälde von C. de Vos,
und darunter ein Ex voto der Familie Snoeck, mit der Bezeichnung:
C. DE. VOS. Fecit. A" 1630. Die-es Gemälde schrieben wir im
Künstler-Lexicon l. c. S. 553 einem jüngeren G. de Vos zu, da in
einem älteren Verzeichnisse der Bilder des Museums die Lebenszeit
des Künstlers von 1690 1751 angegeben ist.
2461. Claude de Jongh, Maler von Utrecht, wurde daselbst 1627
C D J Mitglied der Schilderzunft, und schenkte 1638 ein land-
' ' ' schaftliches Bild in das St. Hiobs-Gasthuis. Claude
de Jongh malte Landschaften und Marinen, meistens Ortschaften an
schiiibaren Flüssen. Wir sahen ein solches Bild mit dem Namen und
der Jahrzahl 1655. Auf anderen Gemälden sollen die Initialen
stehen. Der Meister ist aber wenig bekannt, selbst in seinem Vaterlande.
2462. Unbekannter Medailleur, welcher um 1595-1599 in
C D L C Diensten des Chnrfürsten Friedrich IV. von der Pfalz
stand. Nach Exter, Zusätze zu den Münzen dieses
Fürsten II. S. 357, finden man die Namens-Initialen auf Medaillen aus
den erwähnten Jahren. Eine ovale Medaille des Churfürsten ist am
Arme mit C allein bezeichnet.
2463. Claude (18 la Ruelle, Hofmaler und Staatssekretär der
Herzoge Carl III. und Heinrich II. von
C m 0G agil", Lothringen, ist durch ein seltenes Kupfer-
Werk bekannt, zu welchem er die Zeich-
nungen geliefert hat. Es stellt ii1 trefflich geordneten, und geistreich
radirten Gruppen und charakteristischen Trachten der Figuren die
Ceremonien bei dem Leiclienbegängnisse des Hergogs Garl III., und
bei der Huldigung an Heinrich II. vor. Diese Feierlichkeiten fanden
1608, 1610 und 1611 zu Nancy statt,_ unmittelbar unter den Augen
des C. de 1a Ruelle, welcher daher die genauesten Studien machen
konnte. Da dieser Meister im Künstler-Lexicori fehlt, S0 geben wir
hier nach Weigel, Kunst-Catalog N9. 17032, eine Beschreibung des
erwähnten Werkes, obgleich die Initialen des Namens auf den wenig.
sten Blättern vorkommen.