CDH.
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man einige Maulthiertreiber. In der Gemäldesammlung des Buch-
händlers J. A. Baumgärtner, deren Schätze R. Weigel in Leipzig
1856 zur Auktion übernahm, befand sich eine schöne Landschaft mit
Ruinen, Bäumen, Wasserfall und badenden Mädchen. Auf diesem
Gemälde findet sich das zweite Zeichen, welches auf Cornel Poelen-
burg und Willem de Heusch erklärt wird. Die zarte Manier, in wel-
cher Poelenburg die Figurenstadage behandelte, ist bekannt, und wenn
daher diese Kennzeichen vorhanden sind, so bezieht sich der Buch-
stabe C auf Cornelis Poelenburg. W. de Heusch war aber nicht allein
als Landschafts-, sondern auch als Thiermaler berühmt, und somit
ist es wohl nicht nachzuweisen, dass an dem Gemälde im Belvedere
zu Wien C. Poelenburg Antheil habe. Der erste Buchstabe dürfte
daher für G zu nehmen seyn, da sich von W. de Heusch auch Ge-
mälde finden, auf welchen das Monogramm deutlich aus GDH besteht,
wie an betreffender Stelle zu ersehen ist. Er nannte sich nämlich
Guillaume, Guiliam und Guilelmo de Heusch. Das erste Zeichen gibt
Brulliot l. No. 1178 mit der Bemerkung, dass es sich auf einigen
Gemälden dieses Meisters finde. Sollte es aus den Buchstaben CDH
bestehen, so ist zu erforschen, ob die Staifage von G. Poelenburg
herrühre. Im anderen Falle muss man GDH lesen, so dass der
Buchstabe G durch den Hauptstrieh des D gebildet wird. Man dürfte
aber eher ein C vermuthen, und daher unter diesem Buchstaben die
Nachforschung beginnen.
W. de Heusch, irrig auch Hees, Heus und Hus genannt, starb
nach langem Aufenthalte in Italien zu Utrecht in hohem Alter.
Füssly sen. spricht nach dem Cataloge der Sammlung Neyman's von
einem Gabriel de Heusch, einem holländischen Landschaftsmaler,
welcher aber wohl nur aus der unrichtigen Deutung des Monogramms
hervorgegangen ist.
Bartsch P. gr. I. p. 323 beschreibt 10 radirte Blätter von G. de
Heusch, welche einen Schüler oder Nachahmer des Jan Both beurkunden
sollen. G. de Heusch war aber bei Both's Tod erst 12 Jahre alt. Ohne
den Namen „De Heusch", welcher auf den Blättern steht, könnte man
indessen diese Radirungen dem J. Both zuschreiben, sie aber nur
für die geringeren Arbeiten des genannten Meisters halten. De Heusch
muss daher diese Blätter als Knabe gefertiget haben, zu einer Zeit,
in welcher J. Both sein Vorbild war. In der Oomposition beurkunden
sie aber bereits das Studium der italienischen Natur, und auch die
Figuren sind nicht dem Landvolke der Umgebung von Utrecht nach-
gebildet. Da aber einmal diese Blätter dem Willem de Heusch zuge-
schrieben werden, so wollen wir nicht glauben, dass sie von einem
anderen de Heusch herrühren.
Den von Bartseh erwähnten, jetzt in hohen Preisen stehenden
Blättern fügen wir zwei andere Radirungen bei, weil sie in R. WeigePs
Supplements au Peintre-graveur I. p. 43 nur kurz nach Brulliot's
Table generale II. N0. 1236 angegeben sind.
1) Der Schäfer. In einer von drei Bergen begrenzten Land-
schaft schlängelt sich der Weg links aus dem Mittelgrunde nach dem
Vorgrunde, und die linke Seite desselben ist mit Strauchwerk besetzt.
Der Schäfer geht im Vorgrunde mit vier Schaafen. Rechts kommt
Wasser vom Mittelgrunde nach vorn, und bespült den Fuss eines
hohen, theilweise bewachsenen Felsen. Links oben: De Heusch fe.
H.4Z.1OL. Br.5Z.9L.
2) Der Esel und die Ziegen. Ersteren sieht man auf der Anhöhe
links im Vorgrunde. Neben ihm ruht eine Ziege, und eine andere
steht. Rechts am Ufer des Wassers sind Schaafe, und fast der