2438.
1011
Er ist aber immerhin noch etwas edler als Ostade, obgleich auch bei
ihm das Auge nicht angenehm berührt wird. Dennoch verdienen seine
nicht häufigen Gemälde einen Ehrenplatz in den ersten Gallerien.
Der Künstler war bei seinem 1704 erfolgten Tode erst 39 Jahre alt.
Ob sich ein Gemälde mit den Initialen des Namens finde, wissen
wir nicht; die wenigen Bilder, von welchen uns Kunde wurde, sind
mit dem Namen bezeichnet. Auch auf seinen radirten Blättern steht
gewöhnlich Cor., oder Corn. du San f. Diess ist auch mit den Stichen
in schwarzer Manier der Fall, mit Ausnahme der unten erwähnten
Folge der fünf Sinne, welche Bartsch nicht beschreibt. Dieser Schrift-
steiler zählt im Peintre-graveur V. p. 465 ü". 16 radirte und 25 ge-
schabte Blätter auf. R. Weigel gab Supplemente zum Bartsch, und
brachte das Verzeichniss auf 60 Blätter. Dazu kommt noch ein An-
hang von 18 weiteren Blättern. Wir haben im Künstler-Lexicon XV.
p. 21 das Vcrzeichniss nach Bartsch und Weigel gegeben, so dass
hier nur die Schwarzkunstblätter mit den Initialen des Namens näher
in's Auge zu fassen sind.
1- 5. Die fünf Sinne, in Gruppen von bäuerlichen Figuren in
karrikirter Auifassuxig, jedes Blatt mit C D. fecit bezeichnet.
1) T Gesigt. O qualis facies et qualis digna labella. Juvenal
10 Sut. Rechts unten: CD. fecit. H. 8 Z. 7 L. Br. 6 Z. 11 L.
Mit 5 L. Rand.
Diese Vorstellung, drei Bauern und ein Weib mit dem Lichte,
kommt auch in einem Abdrucke ohne die Buchstaben CD vor. Das
Blatt ist sehr schön in Schwarzktinst behandelt, und des C. Dnsart
vollkommen würdig. An die Copie des Jan Gole ist nicht zu denken,
da dieser die Gruppe von der Gegenseite nahm, so dass das Weib
mit dem Lichte rechts sitzt. In dem Blatte ohne CD. sitzt sie links,
wie in jenem mit CD. fccit. Auch ist die Schrift dieselbe. Ein
anderes Blatt dieser Folge ohne C1). kennen wir nicht.
2) T Gehoor. Canoro jncipiiat purrire choro. Juvenal II. Sat.
Rechts unten: CD. fccil. H. 8 Z. 9 L. Br. 6 Z. 9 L. Mit6L. Rand.
3) T Gevocl. Vror et in vacuo peclore regnat Amor etc. Rechts
unten: C1). ferrit. H. 8 Z. 9 L. Br. 6 Z. 7 L. Mit 5 L. Rand.
4) De Reuck. Bonus oder etc. Die Buchstaben CD fecit rechts
unten. H. 8 Z. 9 L. Br. 6 Z. 7 L. Mit 6 L. Rand.
5) De Smaclc. Quanlo porreccit etc. Rechts unten: CD. fecit.
H. 8 Z. 8 L. Br. 6 Z. 9 L. Mit 5 L. Rand.
6) Die Copicn der obigen Blätter von der Gegenseite. Auf jedem
steht unten im Rande: C. D In. I. Gole fec. et Exc. cum Privil.
Amslelod. Die fünf Sinne sind in iranzösisrher Sprache bezeichnet:
I.a Veue. Uodomt etc. Die Verse, welche im Originale lateinisch ge-
geben sind, lauten in den Copien holländisch. ltlau findet aber auch
Abdrücke ohne dieselben.
2433. Gornelis van Dalen, Maler_ und Kupferstechor von Ant-
CDßulIÜ gäirldedjßll) gvdlldhdidlaclßigslgläixgdldeln1gägi,jdlllädlfaägdglillä
kürlich und ungenau, da in der Zwischenzeit ein Künstler dieses
Namens thätig war, welcher bereits grosse Meisterschaft entwickelt
hatte. Auf einem in zwei Blättern bestehenden Knpferstiche mit der
vorderen Ansicht der Kirche und des Thurmes von_St. Stephan 111
XVien steht nämlißh; Clemens Radost del. 1'636, Cornelzus ean Dalen so.
Seuenes und kostbares Hfmptblatr s. gr. lIIlp. qu. fol. Dieser Cornel
van Dalen war auch Architekturzelchner: Im Catalpge der Sammlung
des M. Ch. van Hultem wird ihm die mnere Ansicht eines Palastes