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und zuweilen A. B. in. auf dieselben gesetzt. Von Clark haben wir
ein schönes Blatt, welches Diana und Endymion vorstellt, gr. qu. fol.
Bartsch, P. gr. XXI. p. 293, beschreibt von Balestra vier geistreich
radirte Blätter, scheint aber von N0. 2 nur den Abdruck vor der Schrift
vor sich gehabt zu haben. Dieses schöne Blatt stellt die Madonna mit
dem Kinde und dem kleinen Johannes dar, und hat unten die Bartsch
unbekannte Inschrift: Mater pulchrae Dilevtionis. Heiäelike fügt {m-
scheinlich ein dem Verfasser des Peintre graveur un e anntes Batt
bei, welches nach seiner Angabe die Madonna mit dem Kinde und Jo-
hannes vorstellt, welcher dem kleinen Jesus eine Peitsche reichen soll.
Heinecke nahm nämlich das Kreuz mit der Schriftrolle, welches das
Kind hält, für eine Peitsche. Dieses Blatt trägt den Namen des Künst-
lers mit der Jahrzahl 1702, und darf nicht mit einer anderen Darstell-
ung der Madonna mit dem Kinde und Johannes von demselben Jahre
verwechselt werden. Die Form ist das Oval, änd IEÜSGII steht: Dileclus
meus mim et ego illi. H. 5 Z. 10 L. Br. 4 5
Folgende seltene Blätter mit Monograminen sind im Peintre gra-
veur nicht beschrieben:
1) lllichel San lllicheliAtetto (Architetto) Veronese. Das Briistbild
ist im Medaillen an einem Monumente mit einem Geniufs dund einer
weiblichen Figur welche das "Winkelmaass hält. Links au em Boden
ist das dritte Zeichen. H. 9 Z. Br. 6 Z. 2 L.
2) Der Genius der Geometrie misst mit dem Zirkel ein Dreieck.
Links auf der Erde das zweite Monogramm. u. Br. Z. 6 L._
3) Der Capitalbuchstabe O, worin eine lflliäellde weiäliclile Figuä
mit dem Buche dargestellt ist. Im Buche ste t as erst-e eic en un
oben in einer Glorie MA verschlungen. H. 2 Z. 1 L. Br. 2 Z.,
Das erste Monogramm findet man auch auf dem Blatte mit sechs
Köpfen von Männern, und einem Pferdekopfe, B. 4.
154- Alexander Nicolaus Belhatte , Zeichner und Formschneider,
ß ßwurde 1811 ziä Paris geboren. "Die Zähldseinei- Blatteril ifst
' sehr bedoutenc sie sind aber in versc ie enen wissensc at-
liehen und belletristischeh Werken vertheilt. Die gegebenen Mono-
gramnien ündet man auf Holzschnitten in dem Werke: Les Francais
peints par eux-memes 8x0. Auf anderen Blattern ist das erste Zeichen
auch aus doppelten Linien gebildet, und weiss auf schwarz ausgedruckt.
Zu seinen schönsten Schnitten gehören die Illustrationen einer Aus-
gabe der Fabeln von Lafontaine, wofür Grandville die Zeichnungenge-
liefert hatte. Diess ist auch mit der illustrirten Ausgabe der Reisen
des Guilliver der Fall. Ch. le Blanc Manuel de l'Amateui' I. p. 250,
verzeichnet mehrere andere Werke mit Holzschnitteii von Belliatte, gibt
aber das Monogramni nicht.
155. Andre Blay, Kunstliebhaber von Lyon, machte sich um 1770
ß J- 1795 durch radirte Blätter belkzinnt. Daruäiter Äilnd einige,
5a welche verschiedene Köpfe un rauen je en ters vor-
stellen, aber selten vorkommen. Ein Blatt mit neun männlichen Köpfen
ist mit dem Monogramnie und der Jahrzahl 1773. 2. bezeichnet, 4.
Nach Zeichnungen von Saint-Non radirte er eine Folge von 12 Blattern
mit Vasen und Mustern für Silberschmiede. Das Monograinm mit
Sculp. 1793. steht rechts unten, qu. 8. u. 4.
Brulliot I. No. 82 fand dieses Zeichen auf einen unbekannten
Aubour gedeutet, wir glauben aber nicht, dass die Musterblatter für
Gold- und Silberarbeiter von einem anderen Künstler herrühren, als
die Blätter mit den Köpfen.