Volltext: A - CF (Bd. 1)

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2373 
2374. 
bayrischen Landrechte, nach Christi, zmsers Ileilmachers Geburt, im filnf- 
zelten hundert 011d uchtzehcnlcn, Jahr aufgericht." H. 5 Z. 3 L. Br. 6 Z. 
10 L. Der wesentlichste Unterschied von dem Buch der gemeinen 
Landboth von 1516 besteht (larin, dass in dem letztern die Herzoge 
keinen Bart am Kinne tragen, wahrend sie auf dem Titelblatte der 
Reformation mit Kinnbart erscheinen. 
2373. Franz Gonstantin Oretius, Maler aus Breslau, machte seine 
Studien in Berlin unter Leitung des Professors Wach, und 
C C erhielt 1838 mit dem Bilde der Trauer Jakobs um seinen 
' ' Sohn den Preis der k. Akademie, welcher ihn in den Stand 
setzte, in Paris seiner weitern Ausbildung obzuliegen. Cretius war 
aber schon vor seiner Abreise nach Frankreich ein tüchtiger Meister, 
dessen Gemälde das volle Gepräge der Wachischen Schule tragen. Sie 
bestehen in Portraiten, historischen und romantischen Darstellungen, 
Genrebildern und Landschaften. Auf mehreren W'erken aus seiner 
früheren Zeit findet man die Initialen des Namens, wir sahen aber 
nur ein Gemälde mit denselben, zwischen die Jahrzahl 1839 gesetzt. 
Dieses Bild stellt einen Tabuletkritmer in altdentschem Costüme vor, 
wie er den Damen seine Waare anbietet. Das Gemiilrle befindet sich 
in der Sammlung der Fräulein Mathilde von Waldenburg, und ver- 
kündet noeh immer den Schüler von Wach, obgleich dieser den Ein- 
fluss der französischen Kunstrichtung bereits nicht mehr zurückweisen 
konnte. Später begab sich aber Cretius nach Italien, dann nach 
Griechenland und nach Constantinopel. Jetzt zog ihn vor allem das 
Volksleben jener Länder an, und die Bilder aus demselben gehören zu 
den schönsten Werken des Meisters. Einige sind im Besitze des 
Königs von Preussen. Im Jahre 1850 erwarb dieser auch das von 
Gretius gemalte Portrait des Sultan Abdul Medschid. 
Im Künstler-Lexicon fehlt dieser Künstler, und daher zahlen wir 
hier auch die Lithographien nach seinen Gemälden auf, da letztere zu 
den Hauptwerken des Meisters gezahlt wurden. 
Faust's Gretchen, wie es den Brautschmuck betrachtet, lith. von 
W. Santer, fol. 
Der Beichtiger, lith. von W. Santer nach dem Bilde bei H. von 
Randow auf Pangau, gr. fol. 
Auswandernde Griechenfamilie, lith. von Fliess und Devrient, fol. 
Die Savoyarden, lith. von Rohrbach, fol. 
Italienisches Hirtenmadchen, Schabblatt von H. Dröhmer, gr. fol. 
La Siesta. Nach dem Bild bei Banquier Hirschfeld in Berlin lith. 
von J. C. Lange, qu. roy. fol. 
2374- Uristoforo Oastelli da Parma? Unter diesem Zeichen füh- 
ren wir einen alten italienischen Künstler ein, dessen Name nur 
C mllthmaSslich angegeben -werdcn kann. Man findet die Säule 
mit C C, und auch den Buchstaben C allein, auf Holzschnitten 
einer Quartausgabe des Dante, welche um 1500 zu Venedig gedruckt 
wurde. Auf einigen Blättern steht die Säule allein, und auf ein paar_ 
andern sind an dieselbe die Buchstaben P. F. gefügt, immer aber rührt 
Zeichnung und Schnitt von derselben Hand her, so dass eine ander- 
weitige Theilnahme an den Illustrationen nicht wohl angenommen wer- 
den kann. Da nun die Holzschnitte des Dante mit C, mit CC und 
der Säule bezeichnet sind, und dann letztere auch den Buchstaben P.F. 
vorgesetzt ist, so glauben wir, dass der Meister auf den verschiedenen 
Blüttern den Tauf-, Geschlechts- und Ortsnamen angedeutet habe. Man 
(lürfte auf den Maler Oristoforo Castelli von Panna rathen, da dieser 
nicht allein in seiner Geburtsstadt Parma, sondern auch in Venedig
	        
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