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Polanzani, F. L. Bürde, G. A. Caccioli, G. Asioli, C. Metz etc. Auch
Lithographien findet man nach Bildern dieses Meisters.
Von Cignani selbst auf die Holzplatte gezeichnet, und vielleicht
auch geschnitten, ist ein Blatt, welches die hl. Rosa vorstellt, wie ihr
ein Engel die Rosenkrone bringt. Zwei Cherubim oben und rechts
machen die Zuschauer. Dieses Blatt erinnert an die Grazie Correggiots,
ist aber anonym. Rund, Durchmesser 4 Z. 1 L.
2379. Francois Ohauveau, Kupferstecher, geb. zu Paris 1620, gest.
1676. Schüler des Laureut de 1a Hyre, hinterliess dieser Künst-
Bg ler eine Menge von Blättern, welche sich lmCh Basen über 3000
belaufen sollen. Obiges Monogramm findet man nur auf einigen
Stichen aus der frühen Zeit des Meisters, später bediente er sich eines
aus C F. bestehenden Zeichens, oder der Initialen F. C. Wir kommen
daher auf ihn zurück.
2371. Stempel eines unbekannten Kunstsammlers. Er bezeich-
nete damit die Kupferstiche und Handzeichnungeu, welche er
ü) zusammengebracht hatte. Dieser Kunstfreund scheint in Eng-
land gelebt zu haben.
2372. Gaspar Oloiligl, auch Clofigl genannt, war I-Iofmaler des
Herzogs Wilhelm IV. in Bayern, und lebte als solcher
yCyCy in München. Wir fanden seiner in den Zunftpapieren
bis 1529 als Hofmaler erwähnt, und wissen ausserdem,
dass ihm die Herzoge Wilhelm und Ludwig Aufträge zu Malereien
und Zeichnungen ertheilt hatten. Desswegen beziehen sich die ge-
gebenen Buchstaben höchst wahrscheinlich auf ihn, da sie auf einem
Holzschnitte des bayerischen Landrechts vorkommen, welches auf Ver-
anlassung der beiden Herzoge zu München gedruckt wurde. Dieses
Blatt stellt die Publikation der Geriehtsordnung durch diese Her-
zoge vor. Sie stehen im Saale vor einem Tische, dessen Füsse mit
den bayerischen Wappenschildern geziert sind. Ueber dem Herzoge
Wilhelm ist eine Tafel mit H W, und über dem Ilerzoge Ludwig eine
solche mit HL. In der Mitte steht die Jahrzahl 1520 auf einer
dritten Tafel. Rechts und links sind mehrere Männer vorgestellt, und
darunter bemerkt man einen Bauer mit dem Saeke auf der Achsel.
An einer Stufe gegen den Tisch zu stehen die Buchstaben C. C.
H. 6 Z. 10 L. Br. 7 Z. l L. Dieser Holzschnitt befindet sich auf
dem Titel der gedruckten „Gcrichtsordnung im Fürstenthum Ober- vnd
Niederbayern Anno 1520 aufgcricht" fol. Bartsch P. gr. VII. p. 467
N0. 3 beschreibt dieses Blatt nur kurz, und bemerkt nichts von den
Initialen C. C. Er bezieht irriger Weise die Buchstaben HIV. und HL.
auf den Tafelchen über den Herzogen auf Künstler, mit der Bemerkung,
dass man nicht wisse, welches dem Zeichner und welches dem Form-
schneider angehöre.
Von demselben Meister ist auch der Titelholzschnitt zu dem Werke:
"Das Buch der gemeinen Landboth, Landsordnung, Satzung und Gebräuche
'der Fürslcnthumbs im obem und nicdem Bayern, im fünfsehen hundert
sechszehnten Jahr aufgericht. Auch auf diesem Holzschnitte sind die
Herzoge Wilhelm und Ludwig vorgestellt, stehend 111 voller Rüstung
mit dem bayerischen Wappenschilde. Den _Grund bildet e1_n_S_aal, und
rechts und links hängen die Täfelchen mit den Namensmitlalen der
Fürsten. H. 5Z. lL. Br. GZ. 7L. Auch Exemplare der Gerichts-
ordnung von 1520 ündet man mit demselben IIolzse-hnitte, welcher aber
etwas roher behandelt ist, als das obige Blatt. Eine etwas veränderte,
feinere Copie ist auf dem Titel folgenden Werkes: "Reformacion der